[Kochbuch]: Veggie Knödel * Sabine Fuchs, Susanne Heindl

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Knödel! Knödel sind ein wirklich gern gesehener Gast auf unserem Esstisch. Und genau deshab stelle ich Euch heute ein Buch vor, in dem sich alles um den Knödel dreht.

Geschrieben haben das Buch Susanne Heindl und Sabine Fuchs. Susanne Heindl ist studierte Ökotrophologin und arbeitet als Ernährungsberaterin. Sabine Fuchs ist Grafik-Designerin.

Mit ca. 85 Seiten und einem Format etwas größer als A 5 liegt ein handliches Buch vor mir. das Layout ist hübsch: jedes Rezept hat eine Doppelseite bekommen. Auf einer Seite steht das Rezept, auf der gegenüberliegenden Seite finden wir ein Foto des Gerichts. Arbeitsanweisung und Zutaten sind zweispaltig gedruckt, getrennt durch eine kleine Grafik. Auch die Seitenzahlen sind von kleinen Grafiken eingerahmt, die an Stickereien erinnern. Die Food-Fotos sind nicht überdekoriert; ich mag sie.

Jetzt aber zum Inhalt: es ist ein kleines Buch, aber es gibt eine große Vielfalt an Rezepten. In ersten Kapitel erwarten uns Grundrezepte für Kartoffelknödel, Semmelknödel, Griesknödel und anderes. Danach kommen kleine Knödel an die Reihe: Quinoa-Knödelchen, Krautnocken, Tomatengnocchi und viele andere. Danach gibt es Knödel mit Gemüse: Kürbisnocken mit Gries und Quark, Rote-Bete-Knödel auf Semmelbasis oder Spinatknödel. Knödel aus fernen Ländern finden wir auch: Wirsing-Malfatti aus Italien, Süßkartoffelknödelchen mit Kokosmilch oder klassische Dumplings zum Beispiel. Im Kapitel „Besondere Knödel“ finden Rezepte geröstete Knödel mit Petersilienpesto, für die man Knödel als Zutat benötigt, oder auch Kaspressknödel oder Karotten-Sesam-Knödel. Zum Abschluß gibt es noch etwas Süßes: klassische Zwetschgenknödel, gefüllte Nuss-Nougat-Knödel oder Milchreisknödel.

Die Rezepte sind gut aufgebaut und funktionieren. Aber über den Titel bin ich gestolpert: Veggie-Knödel. Mir fallen auf Anhieb nicht viele Knödel ein, die nicht vegetarisch wären. Speckknödel stünden da auf der Liste, Leberknödel oder die gefüllten österreichischen Haschéeknödel.  Aber sonst sind Knödel ja im Grunde per se „veggie“ (Im übrigen weise ich darauf hin, dass die traditionellen bayerischen Reiberknödel sogar vegan sind. Und glutenfrei. Jawoll 😉 ). Insofern ist der Titel etwas redundant. Und es gibt tatsächliche nur die bloßen Knödel-Rezepte. Zu vielen Knödeln gibt es Tipps, mit welcher Sauce oder Beilage man sie am besten serviert; Rezepte dazu werden aber nicht vorgestellt. Eine richtige Mahlzeit muss man sich also aus zusätzlichen Quellen zusammenbasteln. Nett finde ich, dass jedes Kapitel mit etwas „Knödel-Wissen“ eingeleitet wird. So erfährt man, dass das Wort „Knödel“ vom lateinischen Knodus kommt, oder das das französische „quenelle“ sich tatsächlich aus dem Wort „Knödel“ ableitet. Ein kleines Vorwort gibt nützliche Zubereitungstipps. Was mir ein wenig fehlt, sind einleitende Worte zu den einzelnen Knödel-Rezepten; so musste ich zum Beispiel leider googlen, um zu erfahren was es mit den Chinkali auf sich hat.

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In der Abokiste war Mangold – folglich gab es als erstes die Mangoldknödel. Die Knödel basieren auf einem Kartoffelteig. Das Rezept hat wunderbar funktioniert und die Knödel haben und gut geschmeckt. Serviervorschlag gibt es keinen zu diesen Knödeln – ich fand Tomatensauce passend.

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Es waren Semmeln übrig – eine schöne Gelegenheit, die Kaspressknödel auszuprobieren. Die Semmelknödel mit Käseanteil werden in der Pfanne gebraten und haben uns gut geschmeckt.

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Besonders gut gefallen haben uns die gefüllten Polenta-Knödel: gegarte, mit etwas Parmesan angereicherte Polenta wird mit einer Masse aus getrockneten Tomaten, Schalotte und Knoblauch gefüllt; die Knödelchen werden anschließend in der Pfanne gebraten.

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Für die Maroni-Gnocchi werden vorgegarte Maroni in Gemüsebrühe nochmals gegart und püriert. Sie kommen in einen klassischen Kartoffel-Gnocchi-Teig. Die leichte Kastanien-Note hat uns allen gut gefallen. Zu den Gnocchi habe ich eine Bechamelsauce mit Zucchini serviert.

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Kommen wir zu den Teigtaschen: Chinkali kommen ursprünglich aus Georgien. Ein einfacher Nudelteig wird mit einer Masse aus Schmand, Schalotten, Käse und Walnüssen gefüllt. Eine feine Sache war das.

Fazit? Wer Knödel mag, findet in diesem Buch viele schöne Anregungen. Die Vielfalt ist wirklich beachtlich. Die Rezepte sind gut umzusetzen und alltagstauglich. Veganer werden allerdings eher nicht fündig, denn es kommen oft Eier und Milchprodukte zum Einsatz. Schade finde ich, dass das Buch sich auf die bloßen Knödelrezepte beschränkt. Knödel allein sind ja eher selten eine vollständige Mahlzeit: weniger geübten Köchen fällt es sicher nicht leicht, sich passende Beilagen oder Saucen zu den Knödeln zu überlegen.

  • Gebundene Ausgabe: 88 Seiten
  • Verlag: Thorbecke
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3799511100

 

6 Kommentare

  1. Ich musste beim Lesen glatt ein wenig Schmunzeln, weil sich mir beim Lesen des Buchtitels sogleich genau dieselben Fragen stellten. 🙂

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