Meine Vorliebe für pikantes Knabbergebäck dürfte ja hinlänglich bekannt sein. Entsprechend erfreut habe ich reagiert, als mitbekommen habe, dass es ein ganzes Buch gibt, das sich diesem Thema widmet.
Die Idee zum Buch kam den Autorinnen, als sie ein Knabbergebäck herstellten, dass am Jahresende zur Familientradition gehört. Schon die Urgroßmutter hat die „Sauren Kekse“ gebacken – und die Umwelt bestätigte, dass die selbstgemachten Knabbereien viel besser schmecken als die Massenware aus dem Supermarkt.
Das Buch ist hübsch geworden: es ist etwas größer als A5 und punktet mit einem freundlichen, übersichtlichen Layout. Die Food-Fotos sind hübsch, aber nicht übermäßig verspielt. Teilweise sind mehrer Gebäcke auf einem Foto abgebildet, dann wird mit Nummern auf die Rezept-Überschriften verwiesen, damit klar ist, welche Knabbereien dargestellt sind.
Bevor es an den Rezeptteil geht, gibt es eine kleine Einführung: wir bekommen die Vorteile von selbstgemachtem Knabbergebäck erklärt, erfahren wichtiges über Mehltypen und Backofentemperaturen. Besonders nützlich ist eine Tabelle, in der Mehltypen und ihr Ausmahlungsgrad aufgelistet sind. Das Buch kommt ja aus Österreich, und so finden wir in der Tabelle auch die Bezeichnungen für die unterschiedlichen Mehltypen in Österreich und Deutschland. Dann gibt es noch Grundrezepte für Blätterteig, auch in der schnellen Variante, für Brandteig und Plunderteig sowie Tipps zum Aufbewahren und Würzen.
Die Rezepte sind grob in zwei Kapitel unterteilt: Knabbergebäck und Snacks. Beim Knabbergebäck gibt es Rezepte wie Käsespritzgebäck, Kartoffelchips (Kartoffeln mit der Aufschnittmaschine schneiden – dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin…) Kümmelstangen oder Cracker aus Roggenmehl. Bei den Snacks finden wir zum Beispiel Schinkenkipferl, Empanadas oder Olivenkuchen.
Die Rezepte sind gut strukturiert und funktionieren. Bei vielen Rezepten findet man noch zusätzliche Informationen, Varianten oder Küchentipps.
Wenn ich ein Buch vor mir habe, gehe ich gerne so vor, dass ich das Buch erst mal gründlich durchschaue. Und jedes Rezept, das zum Ausprobieren in Frage kommt, kriegt einen kleinen Klebemarker. Diesmal habe ich das gelassen…mich hat einfach alles interessiert. Ich habe schlichtweg Dinge ausprobiert, für die ich grade die Zutaten im Haus hatte. Hier ist meine vorläufige Ausbeute:
Ich hatte sehr viel Eiweiß übrig. Deshalb waren als erstes die Sesamcracker dran, denn die sind auf Eiweißbasis. Der Teig aus Eiweiß, Mehl und Olivenöl ist rasch zusammengerührt und wird mit dem Löffel auf das Blech gekleckst. Die Cracker sind schön knusprig. Mit den Aromen kann man sicherlich spielen. Ich weiß also, was ich zu tun habe, wenn mal wieder Eiweiß übrig ist 🙂
Zugegeben – so wahnsinnig spektakular sehen die Käseschnecken aus dem zweiten Teil des Buches nicht aus. Ein Kracher sind sie trotzdem: Mürbteig, mit gemahlenen Mandeln und geriebenem Bergkäse bestreut, wird zu einer Schnecke aufgerollt. Die aus der Schnecke geschnittenen Scheiben werden zusätzlich vor dem Backen mit Parmesan bestreut. Das Ergebnis: ein mürbiger, blättriger Teig mit einer aromatischen Käsefüllung. Suchtpotential!
Die Kartoffelplätzchen haben auch Spaß gemacht: der Teig aus gekochten Kartoffeln, Mehl und Butter wird zu Plätzchen ausgestochen und knuspern im Ofen schön auf. Eigentlich sollen sie mit Kümmel bestreut werden, aber da kriege ich zuhause Ärger…ich habe eine Sesam-Mohn-Mischung genommen.
Mit den Haferflockenstangen, die mit Käse überbacken werden, hatte ich etwas Schwierigkeiten. Ich vermute mal, mit „Haferflocken“ im Rezept sind keine kernigen Flocken gemeint, sondern eher feine, denn mein Teig wollte nicht so recht zusammenhalten. Ich habe mir beholfen: Teig auf dem Blech ausgerollt, Stangen mit den Pizzaroller angeschnitten und erst nach dem Backen richtig in Stangen geteilt. Geschmeckt haben die Stangen wunderbar.
Die Grammelpogatschen sind einfach genial. Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe, für das Foto noch welche übrig zu behalten.
Fazit? Ich hatte mich auf dieses Buch gefreut – und ich wurde nicht enttäuscht. Es gibt viele schöne Ideen für Knabbergebäck und kleine salzige Snacks. Und die Rezepte sind so umgesetzt, dass auch weniger geübte Menschen gute Ergebnisse erzielen können. Den Weg zum Laden kann man sich also sparen, wenn man etwas knabbern möchte.
- Gebundene Ausgabe: 80 Seiten
- Verlag: Stocker, L; Auflage: 1
- Sprache: Deutsch
- ISBN: 978-3702015664
- € 12,95
super! Deine Resümee deckt sich mit meinen Gedanken, ich hab aber noch nix gebacken, kommt noch!
Es schaut wirklich alles toll aus, Susanne
lg Sina
Das hat auch alles gut geschmeckt und war prima nachzubasteln.
Oh, oh, da werd ich ja shcon wieder schwach…. 😉
Beim Gebäck oder beim Buch?
Bei Beidem!
🙂
Seufz, auch meine Wunschliste wächst an!
Also, das hat mich begeistert. Ich hab solches Gebäck ja gerne, in mit diesem Buch bin ich gut ausgestattet, wenn ich was zu knabbern brauche.
Mir ging es auch so mit dem Kochbuch: Viele tolle Ideen und alles schmeckt!
Ja, das ist genial.
Das klingt alles sehr, sehr gut und du postest ganz sicher die Grammelpogatschen? 😉
Aber klar doch 🙂
Ist schon in der Bibliothek vorgemerkt. 🙂
Viel Spaß damit 🙂
Ach, ich liebe so Zeugs! Danke für den Tip! Und wenn bei Euch niemand Kümmel mag, dann nimm als Alternative Schwarzkümmel, der ist aromatischer als Mohn und hat mit dem echten Kümmel weniger am Hut. Und wenn Dich jemand fragt, dann sagst Du „Mavrosúsami“ (lustigerweise heißt das Zeug in GR Schwarzsesam, obwohl er mit demselben wieder einmal nichts zu tun hat, aber Kresse heißt dort ja auch „Kardamó“….)
*grins*
Monika (die auch keinen Kümmel mag)
Ach, ich mag Kümmel schon. (Deswegen hab ich auf die Grammelpogatschen auch welchen drauf gemacht 😉 ) , bloß bin ich hier damit allein auf weiter Flur. Schwarzkümmel mag ich auch sehr…der ist toll. Was ich auch gerne benutze ist eine Mischung aus dem türkischen Laden, da sind Sesam, Mohn und Schwarzkümmel drin.