Liboké de Poisson

In diesem Monat ist der Kongo, oder besser gesagt sind sogar zwei Länder – die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo – das Ziel der Kulinarischen Weltreise. Ich war gespannt, was es da so zu essen gibt und habe erst mal Folgendes gefunden: es wird viel Fisch, Fleisch und Gemüse gegessen. Beliebteste Beilagen sind Fufu, ein Brei, der meist aus Maniok gestmapft wird, oder Reis. Kochbananen sind auch sehr beliebt – und man isst gerne scharf. Man schätzt die Abwechlsung und stellt deswegen gerne verschiedene Gerichte auf den Esstisch, aus denen jeder wählen kann, was er oder sie bevorzugt.

Eines der beliebtesten Gerichte Hühnchen in Tomaten-Erdnusssauce – was ich gut nachvollziehen kann. Ich habe mich aber für ein anderes Gericht entschieden, nämlich Liboké: hierfür werden Zutaten in Bananenblätter gepackt und gegart. Beliebt sind Fisch, meist Catfish (Raubwels) oder Schweinefleisch; die Zutaten bekommen ein Topping aus Tomaten, Zwiebeln und Chili und werden im Ofen oder auf dem Grill gegart.

Uns hat das gut gefallen – der Fisch ist schön würzig und bleibt saftig und die Bananenblätter geben ein apartes Aroma ab. Bananenblätter gibt es im Asia-Shop. Wenn man partout keine bekommt, kann man den Fisch auch in Backpapier packen. Ich habe mich grob an diesem Rezept hier orientiert. Das scheint recht authentisch zu sein – denn im Original wird ein Brühwürfel von Maggi verwendet, und das ist in Zentralafrika unglaublich beliebt – dem Zeug werden geradezu wundersame Eigenschaften nachgesagt und im Jahr gehen sage und schreibe 36 Milliarden Brühwürfel über die Ladentheken.

Für 4 Personen:

Zutaten:

  • 1 kg Fischsteaks ( ich hatte catfish, die gehören zur Familie der Welse)
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 5 cm frischer Ingwer
  • 2 Tomaten
  • etwas Essig oder Zitronensaft
  • 1/2 Bund Schnittlauch
  • ein Brühwürfel (oder 2 TL selbstgemachtes Brühpulver)
  • etwas Chilipulver
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • Bananenblätter zum Einpacken

Zum Servieren:

  • gegarter Duftreis
  • 2 Kochbananen
  • etwas Öl zum Braten
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Arbeitsschritte:

Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und jeweils sehr fein hacken. Tomaten halbieren, den Strunk herausschneiden und die Tomaten würfeln. Schnittlauch in Röllchen schneiden. Alles gut vermengen, dann den Brühwürfel dazukrümeln oder das Brühpulver unterrühren und alles mit Salz, Pfeffer und Chilipulver würzen.

Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Bananenblätter in Rechtecke schneiden, die groß genug sind um den Fisch einpacken zu können.

Wasser mit etwas Zitronensaft oder Essig in eine Schüssel geben und die Fischstücke darin waschen – sie sind dann weniger glitschig. Fisch trockentupfen und leicht salzen.

Je ein Bananenblatt auf der Arbeitsfläche ausbreiten. Etwas von der Tomatenmischung darauf geben, dann ein Stück Fisch auf die Würzmischung legen, das Bananenblatt von oben und unten und von rechts und links über dem Fisch zusammenfalten und mit der gefalteten Seite nach unten in eine passende Aufflaufform legen. Etwas Wasser in die Form gießen, dann in den Ofen schieben und den Fisch 40 bis 50 min garen.

Inzwischen die Kochbananen schälen und in Scheiben schneiden. Reichlich Öl in einer Pfanne erhitzen und den Bananenscheiben unter gelegentlichem Wenden anbraten, bis sie gegart und außen knusrig sind. Das dauert seinen Zeit. Scheiben ordentlich mit Salz und Pfeffer würzen.

Zum Servieren die Päckchen auf Teller verteilen (die Bananenblätter kann man einfach auseinanderzupfen) und mit Reis und gebratener Banane servieren.

Und jetzt bin ich neugierig, was für spannende Rezepte die Mitreisenden gefunden haben:

Britta von Brittas Kochbuch mit Spinat mit Erdnusscreme und frittierter Maniok Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Mikila Ya Ngombe – Kongolesischer Ochsenschwanztopf mit Palmkohl Regina von bistroglobal mit Kongolesisches Huhn mit Basilikum – Soso Ya Lumba-Lumba mit einem Tangawisi (Ingwerdrink) Susanne von magentratzerl mit Liboké de Poisson – im Bananenblatt gegarter Fisch Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Hähnchen Moambé – Poulet à la Moambé Friederike von Fliederbaum mit Huhn mit Moambe Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Mikate Volker von Volkermampft mit Moambe Fish – leckeres Fischgericht aus dem Kongo mit Spinat
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16 Kommentare

  1. Dein Liboké sieht hervorragend aus! Das Einwickeln in Blätter ist dort sehr verbreitet, wie mir Videos gezeigt haben. Mit Bananenblättern habe ich noch nie gearbeitet. Falls ich mal auf welche treffe, weiß ich jetzt, was ich damit anstellen kann 🙂

    Die Brühwürfelliebe ist mir auch überall begegnet – das ist schon krass.

    • Danke :-).
      Das mit den Brühwürfeln habe ich vor Jahren mal im Fernsehen gesehen, und bin jetzt wieder darüber gestolpert – man schreibt ihnen sogar Heilkräfte zu, es ist irre.

  2. […] Britta von Brittas Kochbuch mit Spinat mit Erdnusscreme und frittierter Maniok Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Mikila Ya Ngombe – Kongolesischer Ochsenschwanztopf mit Palmkohl Regina von bistroglobal mit Kongolesisches Huhn mit Basilikum – Soso Ya Lumba-Lumba mit einem Tangawisi (Ingwerdrink) Susanne von magentratzerl mit Liboké de Poisson – im Bananenblatt gegarter Fisch […]

  3. Das sieht unfassbar lecker aus. Ich war ja ganz baff, dass ich tatsächlich Maniok bekommen habe. Von Kochbanenen oder Bananenblättern kann ich aber wohl weiterhin nur träumen.

    Liebe Grüße
    Britta

    • Danke :-). Maniok ja, aber keine Kochbananen? Das ist tatsächlich seltsam.
      Ich habe den kleinen Asia-Shop in der Gegend, der ist echt gut für solche Basics. Und ich kaufe da regelmäßig ein, damit er uns auch ja erhalten bleibt.

    • Danke :-). Kochbananen sind auch echt ein bisschen zickig. Am besten geht es mit einer beschichteten Pfanne und etwas Geduld, wobei Letzteres nicht gerade meine größte Stärke ist….

  4. Liebe Susanne, dein Fisch im Bananenblatt schmeckte sicher super. Schade, dass wir uns nicht mal alle von der „kulinarischen Weltreise“ an einen Tisch setzten können. Das wäre schön. Viele Grüße, Regina

  5. Mhhhh, da hätte ich jetzt auch direkt Lust drauf. Ich muss gestehen, ich bin gar nicht erst auf die Suche nach Bananenblättern und Co gegangen.

    • Ich habe zum Glück einen kleinen Asiashop in der Nähe, nach bestimmten Standards muss ich nicht lange suchen.

  6. Hallo Susanne,

    auch ein wirklich spannendes Gericht… Wir sollten wirklich Afrika würdigen, auch wenn Zutaten und Rezepte schwerer zu finden sind.

    Gruß Volker

Kommentare sind geschlossen.