Janssons frestelse -Janssons Versuchung

Noch so ein seltsames Jahr, wer hätte das erwartet? Ich nicht so recht. In dieser komischen Zeit freue ich mich, dass eines zuverlässig wieder stattfindet – der kulinarische Adventskalender im Kochtopf. Und noch mehr freue ich mich, dass ich auch dieses Jahr wieder eines der Türchen sein darf. Und wie jedes Jahr gibt es auch tolle Gewinne. Ein Gewinnspiel wird es noch geben. Aber nicht nur deswegen lohnt es sich, jeden Tag eines der Türchen zu öffnen – es wartet hinter jedem Türchen ein tolles Rezept mit einer schönen Geschichte.

Weihnachten ist ja immer recht traditionell. In einer Sache sind wir aber dieses Jahr davon abgewichen – das ist der Baum, den wir sonst (fast) jedes Jahr aufgestellt haben. Die im Haushalt lebenden Teenager wissen den romantischen Aspekt des Baumes nicht mehr so richtig zu schätzen und der jüngere meinte, das wäre ja wohl ökologisch nicht vetretbar, da immer so einen Baum zu kaufen und dann zum Wertstoffhof zu geben, wenn er ausgedient hat. Hm. Stimmt ja. Ganz ohne Baum konnte ich dann aber doch nicht. Und deshalb haben wir jetzt gut 40 cm hohes Bäumchen im Topf das, sehr niedlich geschmückt ist. Drückt uns die Daumen, dass das Bäumchen übers Jahr wächst und beim nächsten Weihnachtsfest schon ein bisschen impossanter daherkommt.

So, jetzt aber zu einer ganz anderen Weihnachts-Tradition, einer schwedischen nämlich: Janssons Versuchung, den Kartoffelauflauf mit ansjovis, Zwiebeln und Sahne. Ich mag den sehr gerne und habe ihn schon lange nicht mehr gekocht. Was ich aber bisher nicht wusste: der Auflauf ist ein wichtiger Teil der traditionellen schwedischen Weihnachtstafel, dem Julbord. Wenn das kein Grund ist, ihn Euch heute auf den Tisch zu stellen!

Das Rezept habe ich mir bei Nigella Lawson* abgeschaut, und auch da habe ich etwas Neues gelernt – in vielen Rezepten wird Janssons Versuchung mit den eher mediterranen in Salz oder Öl eingelegten Sardellen gekocht. Das macht man in Schweden nicht – man nimmt Appetitsild, das sind in Essig, Salz, Zucker und verschiedene Gewürze eingelegte Sprotten (schwedisch ansjovis), und sie schmecken ganz anders.

Für 4 bis 6 Personen:

Zutaten:

  • ca. 400 g Zwiebeln
  • 60 g Butter, plus etwas für die Form
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 1,25 kg Kartoffeln
  • 3 Dosen Appetitsild* (zu je 90 g)
  • 300 ml Milch
  • 300 ml Sahne

Arbeitschritte:

Zwiebeln schälen und in dünne Halbringe schneiden. 3 EL Butter in einer großen Pfanne schmelzen und die Zwiebeln darin bei schwacher Hitze mit etwas Salz in ca. 15 bis 20 min weich garen.

Den Backofen auf 200°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Eine Auflaufform von ca. 2,5 l Inhalt oder individuelle Portionsförmchen mit Butter austreichen.

Die Kartoffeln schälen und in dünne Stifte schneiden. Appetitsild abgießen, dabei die Einlegeflüssigkeit auffangen. Ein Drittel der Kartoffeln auf dem Boden der Form(en) verteilen. Mit etwas Salz und ordentlich Pfeffer würzen. Die Hälfte der Zwiebeln darauf verteilen, dann die Hälfte des Appetitsild. Diesen Vorgang nochmals wiederholen, dann die restlichen Kartoffeln auf allem verteilen und wieder mit Salz und Pfeffer würzen.

Sahne, Milch und die Einlegeflüssigkeit verquirlen und über die Kartoffeln gießen. Die restliche Butter in Flöckchen auf der Oberfläche verteilen.

Im heißen Ofen ca. 1 h backen, bis die Kartoffeln gar und an der Oberfläche gebräunt sind.

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6 Kommentare

  1. Wir haben schon seit Jahren kein Christbaum mehr. Ich habe mir aber auch schon überlegt so ein Baum im Topf zuzulegen. Ich drücke die Daumen, dass er bei dir gut wächst. Janssons Versuchung will ich auch schon lange machen, bei mir dann aus Gründen mit den mediterranen Sardellen. Danke liebe Susanne für das schöne Türchen.

  2. Frohe Weihnachten liebe Susanne,
    da der damalige Freund meines Sohnes in Schweden lebt, haben wir inzwischen einige typische Weihnachtstraditionen übernommen. Lussekatter zum Lucia Dag, Julklapp am Heiligabend und natürlich dieser Auflauf an einem der Weihnachtstage (an Heiligabend hat er sich leider nicht bei uns durchgesetzt). Ich liebe dieses Gericht, allerdings bekommt man die ansjovis hier so schlecht….Vielen Dank für das tolle Türchen!
    Herzliche Grüße und komm gut ins neue Jahr,
    Tina

    • Ja stimmt, die ansjovis sind echt schwer aufzutreiben. Ich war schon knapp davor, klein beizugeben, dann habe ich endlich welche gefunden.

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