Teigtasche des Monats: Dimmies – Australische Dim Sun

Diesen Monat führt uns die kulinarische Weltreise nach Australien. Und das ist gar nicht so einfach. Richtig ursprünglich wäre natürlich die Küche der Aborigines, aber die verwendet einheimische Pflanzen und Tiere, die hier nicht unbedingt verfügbar sind. Und wenn, dann stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, sie zu verwenden. Und dann kamen die Einwanderer – zunächst brachten die Briten ihre Esskultur mit, später kam dann die chinesische Küche dazu und noch später auch Einflüsse aus Griechenland und Italien und noch später auch aus Südostasien.

Spannend, aber es macht die Entscheidung schwierig. Ich hätte beinahe aufgesteckt. Ich habe mich dann an der Chiko Roll festgebissen. Das ist ein beliebter Snack, eine Art überdimensionierter Frühlingsrolle. Die Chiko Roll hat Kultstatus, gleichzeitig ist das Marketing nicht unumstritten. Und naja, mein Versuch, die Dinger nachzubauen hat ergeben, dass ich das nicht essen möchte.

Deswegen gibt es das Ganze jetzt eine Nummer kleiner. Dimmies statt Chiko Roll. Dimmies ist die Verniedlichung von „Dim Sun“ – ganz offensichtlich tendiert man zum Verniedlichen in Australien. Es gibt auch „Eggs Benni“ Und „Chicken Parmi“. Ich präsentiere also: australische Frühlingsrollen. Ross Dobson*, von dem ich mir das Rezept gemopst habe, erzählt, dass diese Röllchen in den australischen Fish-and-Chips-Shops allgegenwärtig sind. Erfunden wurden sie in Melbornes Chinatown in den 1940iger Jahren. So elegant wie die chinesischen Dim Sun sind sie nicht, sie werden eher hemdärmelig mit einer Cola oder einem Bier dazu gefuttert. Und ganz original in Sojasauce ertränkt. Seit thailändisches Essen populär ist in Australien nimmt man auch gerne süße Chilisauce dazu; das habe ich gemacht und fand es sehr passend.

Für ca. 20 Röllchen

Zutaten:

  • 300 g Chinakohl
  • Salz
  • 400 g Schweinehack
  • 2 TL Sojasauce
  • 1 TL chin. Reiswein oder Sherry
  • 2 Frühlingzwiebeln
  • 1 TL Zucker
  • 1/2 TL gemahlener weißer Pfeffer
  • 1 Paket Frühlingsrollen-Wrapper
  • Öl zum Frittieren
  • Sojasauce und Sweet Chili Sauce zum Servieren

Arbeitsschritte:

Den Chinakohl ganz fein hacken (ich habe ihn in den Mixer gegeben) in ein feinmaschiges Sieb geben, mit etwas Salz mischen, 15 min ziehen lassen und dann alle Flüssigkeit gut ausdrücken.

Frühlingszwiebeln putzen und fein würfeln. Schweinehack, Chinakohl, Frühlingszwiebeln, Sojasauce, Zucker und Pfeffer in einer Schüssel gut vermengen und die Masse ggf. mit Salz nachwürzen.

Einige Frühlingsrollen-Hüllen auf der Arbeitsfläche auslegen. An das untere Ende jeder Hülle einen Streifen Füllung geben, dabei an den Rändern je ca. 1 cm frei lassen. Jetzt die rechts und links einschlagen, dann das untere Ende über die Füllung legen und schließlich alles vom unteren Ende her aufrollen. Mit dem Schluss nach unten auf einem mit Backpapier belegten Blech lagern. So weiter machen, bis die Füllung aufgebraucht ist.

Öl in einer Pfanne, einem Topf oder einem Wok erhitzen. Ich frittiere am liebsten im Wok. Er hat die optimale Form, man braucht nicht so viel Öl. (Außerdem habe ich einen Carbonstahl-Wok, und der bekommt beim Frittieren jedes Mal gut etwas von der erwünschten Patina ;-)). Das Öl ist heiß genug, wenn an einem hölzernen Kochlöffelstiel, den man hinein hält, Blasen aufsteigen. Dim Sun portionsweise von allen Seiten goldbraun frittieren, dann auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Mit Sweet Chili Sauce zum Dippen servieren.

Und jetzt schauen wir mal, was die Mireisenden für australische Gerichte gefunden haben:

Britta von Backmaedchen 1967 mit Kokoswürfel/Lamingtons Michael von SalzigSüssLecker mit Lamingtons Sonja von fluffig & hart mit Chicken parmigiana Sonja von fluffig & hart mit Fairy Bread mit Flat White Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Lamingtons poupou von poupous geheimes laboratorium mit Impossible Pie Gabi von Slowcooker.de mit Mini-Pavlovas mit Erdbeeren Tina von Küchenmomente mit ANZAC-Kekse aus Australien Simone von zimtkringel mit Australian Meat Pie Anna fuer Wilma von Pane-Bistecca mit Anna’s ANZAC Biscuits! Britta von Brittas Kochbuch mit Banana Macadamia Cookies Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Wattleseed Cheesecake mit Lemon Myrtle-Macadamia-Boden Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Lemon Myrtle Dampers Sylvia von Brotwein mit Meat Pie – Rezept für Fleisch Pastete Susanne von magentratzerl mit Dimmies – Australische Dim Sun Carina von Coffee2Stay mit ANZAC Biscuits aus Australien Dirk von low-n-slow mit Boxing Day Beach Barbie Cocktails Susi von Turbohausfrau mit Australische Laksa Britta von Brittas Kochbuch mit Lamingtons aus Resten Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Potato Scallops mit Würzsalz Britta von Brittas Kochbuch mit (vegane) Fish Burgers Britta von Brittas Kochbuch mit Strawberry Pavlova Sus von Corumblog 2.0 mit Rhubarb & Rasberry Brownies Volker von volkermampft mit Meat Pies – australischer Klassiker mit Hähnchen, Cranberries & Macadamia
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32 Kommentare

    • Stimmt, die Zutatenliste ist übersichtlich. Die Australier scheinen halt praktisch veranlagt zu sein….

  1. […] Britta von Backmaedchen 1967 mit Kokoswürfel/Lamingtons Sonja von fluffig & hart mit Chicken parmigiana Sonja von fluffig & hart mit Fairy Bread mit Flat White poupou von poupous geheimes laboratorium mit Impossible Pie Tina von Küchenmomente mit ANZAC-Kekse aus Australien Anna fuer Wilma von Pane-Bistecca mit Anna’s ANZAC Biscuits! Britta von Brittas Kochbuch mit Banana Macadamia Cookies Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Wattleseed Cheesecake mit Lemon Myrtle-Macadamia-Boden Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Lemon Myrtle Dampers Sylvia von Brotwein mit Meat Pie – Rezept für Fleisch Pastete Susanne von magentratzerl mit Dimmies – Australische Dim Sun […]

  2. An Frühlingsrollen hab ich mich noch nicht rangetraut, sehr spannend! (Und klingt definitiv appetitlicher als diese anderen Rollen, auch wenn ich den Link und die Geschichte dazu mit Interesse und Schmunzeln gelesen habe) Was sind denn Frühlingsrollenwrapper? Ist das dieses „Reispapier“, was man auch für Sommerrollen (roh) verwendet?

    • Wenn man die Hüllen kauft, sind Frühlingsrollen nicht schwer zu machen. Die Wrapper gibt es im Asia-Shop in der Tiefkühle. Sie siind aus rechteckig und aus Weizenmehl, das ist etwas anderes als die Reispapierblätter für die vietnamesischen Frühlingsrollen.

  3. So wie’s bei mir fast immer ein Dessert oder Kuchen wird, wenn ich nach Gerichten suche, wirds bei dir unweigerliche ne Teigtasche! Liest sich sehr lecker und eingefrorene Wrapper habe ich noch hier…

    • Ja, für mich sind Teigtaschen immer interessant; irgendein Hobby muss man ja haben ;-).

  4. Ich liebe Frühlingsrollen. Ist zwar immer ein Haufen Arbeit, aber sie sind so lecker. Die kleinere Variante ist auch bei mir bevorzugt, da kann ich Dir nur zustimmen.

  5. Deine Dimmies sehen zum Anknabbern aus. Bisher bin ich immer vor dem Röllchen-Rollen zurückgeschreckt, aber hemdsärmelig bekäme ich bestimmt auch im Kocht-shirt hin. 😉

    Besser wäre natürlich, ich könnte bei Dir eine Bestellng aufgeben!

    Liebe Grüße
    Britta

    • Klar kriegst du das hin, mit gekauften Hüllen dauert das gar nicht soooo lange.
      Ach, und vielleicht ist ja mal Gelegenheit und wir futtern zusammen Frühlingsröllchen :-)).

  6. Nützliches Wissen. Sollte ich mich je an Frühlingsrollen wagen und sie sehen komisch aus, sage ich einfach „Dimmies! Australien. Fish n Chips Shop. Das muss so.“ Ich darf dann halt nur nicht Deinen Fotos dazu zeigen.

Kommentare sind geschlossen.