Teigtasche des Monats: Pizzaman

Liest sich ein wenig wie Pizzamann mit mit Tippfehler, aber das ist nicht gemeint. Sondern japanische gedämpfte Brötchen mit einer Füllung, wie sie sonst als Topping auf einer Pizza zu finden ist.

Basis sind die Standard-Nikuman. Nikuman sind gedämpfte Hefebrötchen mit einer würzigen Füllung aus Hackfleisch und Bambussprossen; es ist das gleiche Prinzip wie bei chinesischen Baozi. Baozi-Rezepte habe ich schon einige zu bieten: hier eine Variante mit Curryhühnchen, hier welche mit Frühlingszwiebeln, Kreuzkümmel und Hackfleisch und hier vegetarische Sauerteig-Baozi. Die japanische Variante ist genauso flauschig, aber man macht sie etwas größer und der Teig ist weniger süß.

Nikuman isst man gerne auf der Hand, sie werden in japanischen Convenience-Stores als kleine Mahlzeit angeboten. Und neben den klassischen Nikuman gibt es eben auch welche, die mit Dingen gefüllt sind, die normalerweise auf einer Pizza landen – Pizzaman eben. Da zeigt sich wieder die japanische Kunst, Einflüsse aus dem Ausland auf geniale Art und Weise für die eigene Küche zu adaptieren.

Bei uns waren diese Dampfbrötchen der Renner schlechthin, die wird es sicherlich regelmäßig geben. Oder wie Tim Anderson*, von dem ich das Rezept habe, sagt: „Wenn du einem flauschigen Dumpling mit Pizzafüllung nichts abgewinnen kannst, dann ist dir nicht mehr zu helfen“😉 .

Für 6 große oder 8 kleinere Pizzaman:

Zutaten:

Teig:

  • 100 ml lauwarmes Wasser
  • 5 g frische Hefe
  • 200 g Weizen 550, plus etwas zum Arbeiten
  • 1 TL Zucker
  • 1/2 TL Salz
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Sesamöl
  • 1 TL neutrales Öl

Füllung:

  • 1 EL Olivenöl
  • 100 g Schweinehack oder Brät von italienischer Bratwurst (ich hatte Salsicce)
  • 50 g eingelegte Peperoni
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 50 g Passata
  • 20 g Parmesan
  • 100 g Mozzarella

Arbeitsschritte:

Zunächst für den Teig das Mehl mit Zucker, Salz und Backpulver in einer Schüssel vermischen. Die Hefe dazu krümeln, die flüssigen Zutaten zugeben und alles zu einem elastischen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Schüssel abdecken und den Teig in ca. 60 min zu doppelter Größe aufgehen lassen.

Inzwischen für die Füllung die Pepperoni abtropfen lassen und fein würfeln. Den Parmesan reiben. Öl in einer Pfanne erhitzen und Hackfleisch oder Brät darin krümelig braten. Mit Salz und Pfeffer würzen, Passata zugeben und alles köcheln lassen, bis die Mischung andickt. Von der Hitze nehmen, den Parmesan einrühren und alles abkühlen lassen.

Mozzarella abtropfen lassen und würfeln.

Den Teig in 6 oder 8 gleich große Teile teilen und jedes Teil auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis ausrollen; die Teigplatten sollten ca. 5 mm dünn sein.

Auf die Mitte jeden Teigkreises einen Löffel der Füllung geben, dann je ein Stück Mozzarella darauf legen. Den Teig über der Füllung zusammenfassen und alles gut andrücken.

Die Pizzaman werden gedämpft. Ich schneide dazu kleine Quadrate aus Backpapier und lege die Pizzaman darauf, dann kleben sie nicht am Dämpfkorb fest. Kleiner Pizzaman dämpft man 10 Minuten, die größeren 12 Minuten.

Pizzaman schmecken am besten frisch und heiß, wenn sie abkühlen, wird der Teig fest. Sollten welche übrig bleiben, kann man sie kurz über Dampf regenerieren – oder schlicht kurz in der Mikrowelle erwärmen.

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11 Kommentare

  1. Muahaha, DAS klingt gut! Und ich finde es sehr interessant, dass die kulturelle Aneignung „fremder“ Speisen in Japan sogar einen Namen (Yōshoku) hat, derweil sie an anderer Stelle stark problematisiert wird…
    Herzlich: Charlotte

    • Ja, und ich liebe die Yoshoku-Küche, die Geschmackskombinationen sind meist so genial.
      Liebe Grüße!

  2. Das Rezept liest sich lecker, ich habe aber leider kein Dämpfer, kann man die auch backen?
    Danke für die Antwort

    • Backen würde ich sie nicht, sie sollen ja weich und flauschig sein und nicht knusprig. Man kann sie aber in einer Pfanne kurz mit etwas Öl anbraten, dann ein wenig Wasser angießen, einen Deckel auflegen und in ca . 8 min fertig dämpfen; auf keinen Fall den Deckel abheben dabei, sonst fallen sie zusammen. Im Idealfall hat man dann einen knusprigen Boden und der Rest der Hülle ist flauschig.

  3. Das ist ja eine geniale Idee! Die Japaner haben’s schon drauf… 🙂

    Also, ich kann einem flauschigen Dumpling mit Pizzafüllung etwas abgewinnen. Das Rezept nehme ich mir gleich mal mit.

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