Teigtasche des Monats: Wareniki mit Kartoffel-Bohnenfüllung

Es ist ja vermutlich bekannt, ich habe eine gewisse Schwäche für Teigtaschen. Tatsächlich mache ich die auch immer noch gern, und natürlich esse ich sie auch gerne, aber trotzdem war in in letzter Zeit etwas träge. Teigtaschen sind gerne mal arbeitsintensiv, und irgendwas war immer, weshalb ich grade keine Muße hatte. Neulich habe ich dann aber gemerkt, wie viel Spaß mir die Teigtaschenbastelei doch macht, und da habe ich mir gedacht, ich trete mir ein bisschen selbst in den Hintern und es gibt ab jetzt jeden Monat mindestens einmal Teigtaschen – die Teigtasche des Monats. Macht Ihr mit?

Den Anfang machen diese Wareniki. Ja, Wareniki gab es hier vor Jahren schon einmal. Aber da gibt es so viele Varianten, da kann man sich schon richtig austoben.

Wareniki sind ja ein unkrainisches Nationalgericht – der Name kommt „varty“, was „kochen“ bedeutet. Die Art, wie sie gemacht werden, variiert von Region zu Region – aber sie sind überall gleich wichtig und gleich beliebt, gelten teilweise sogar als Symbol für nationale Identität. Die Füllungen sind meist vegetarisch, auf Fleisch trifft man eher selten. Ganz klassisch ist eine Füllung aus Kartoffeln und Frischkäse, gerne nimmt man auch Sauerkraut und Pilze, in Bessarabien, das an der Donau liegt, gibt es eine Füllung mit Karpfen. Gemeinsam ist allen Vareniki, dass sie gerne mit Sauerrahm serviert werden, oft auch mit gebratenem Speck und Zwiebeln. Auch süße Varianten gibt es, gerne mit Beerenfüllung.

Meine Lieblingsspezialistin für russische, ukrainische und kaukasische Küche ist ja Olia Hercules, und dieses Rezept stammt aus ihrem neuen Buch „Summer Kitchens„, in das ich gerade abtauche. Es ist eine richtige Fundgrube; Ihr werdet noch davon lesen, versprochen.

Die Füllung hier ist ein wenig ungewöhnlich – zu den beliebten Kartoffeln gesellen sich gegarte Bohnen, in diesem Fall Butterbohnen, und etwas Dill; die Idee dazu kommt aus der Zentralukraine. Serviert werden die Wareniki sozusagen „mit allem“ – Sauerrahm, Zwiebeln und Speck.

 

Zutaten:

  • Feiner Grieß oder Mehl zum Arbeiten
  • 2 EL Öl
  • 50 g Räucherspeck in Würfeln
  • 1 kleine Zwiebel, geschält und gehackt
  • 1 EL weiche Butter
  • Crème fraîche oder Sauerrahm zum Servieren
Teig:
  • 1 Ei (Größe M)
  • 175 g Mehl
  • Salz
Füllung:
  • 220 g gegarte Bohnen, Abtropfgewicht
  • 100 g gegarte Kartoffeln, geschält
  • 1 Eigelb, Größe M
  • etwas frisch gehackter Dill
  • Salz

Arbeitsschritte:

Für den Teig das Ei in einer Schüssel mit 70 ml Wasser vermischen, dann das Mehl einarbeiten und alles zu einem groben Teig vermengen. Auf der bemehlten Arbeitsfläche kneten, bis der Teig fest und elastisch ist. In Frischhaltefolie packen und mindestens 15 min ruhen lassen; der Teig lässt sich dann leichter verarbeiten.
Inzwischen für die Füllung die Bohnen pürieren. Die Kartoffel zerdrücken. Beides in einer Schüssel gut vermischen, dann den Dill einarbeiten und die Masse salzen.
Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einer Wurst rollen, dann in 30 Stücke schneiden, jedes Stück sollte ca. 10 g wiegen. Jedes Stück zu einem Kreis mit 8 cm Durchmesser ausrollen. Einen TL Füllung in die Mitte geben, dann zu Halbmonden verschließen und die Ränder gut andrücken. Auf einem bemehlten Backblech mit einem feuchten Geschirrtuch bedeckt lagern, bis alle Wareniki fertig sind.
Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Speck zugeben und anbraten. Sobald er sein Fett abgibt, die Zwiebel zugeben und alles zusammen braten, bis alles goldbraun und knusprig ist.
Butter in eine große Schüssel geben. Wareniki portionsweise in Salzwasser in ca. 5 min garkochen; sie sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einem Schaumlöffel herausholen, zur Butter und die Schüssel geben und vorsichtig vermengen. Zwiebel-Speck-Mischung auf den Wareniki verteilen und die Teigtaschen mit Sauerrahm oder Crème fraîche servieren.

 

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4 Kommentare

  1. Guten Morgen Susanne,
    vielen Dank für den Beitrag. Ich schaue mir gerade das Kochbuch an, nachdem mir Mamushka und Kaukasis bereits riesig gefielen.
    Und gegen Teigtaschen des Monats habe ich natürlich auch nichts einzuwenden. Während du zuletzt „fauler“ wurdest, wurden bei mir „häufiger“ welche serviert. Im Gegensatz zu meinen Versuchen als Jugendliche gelangen auch alle. Da bin ich natürlich auf neue Varianten gespannt.
    Viele Grüße,
    Dani

    • Die Bücher von Olia Hercules machen richtig Spaß, oder?
      Ich hatte etwas die Motivation verloren, jetzt ist sie wieder da und ich dachte mir, ich versuche mal, das aufrecht zu erhalten….
      Einen schönen Sonntag :-).

  2. Das klingt mir sehr verlockend,…. Teigtaschen sind bei mir ja noch viel seltener als bei dir, aber mögen tu ich die schon sehr. Und die Füllung klingt sehr sommerlich, die würd ich gern probieren- zumal dieses Jahr der Dill wächst und wächst und wächst…

    • Ich habe gar keinen Dill in meinem Kräutertopf – ein Fehler, nächstes Jahr pflanze ich welchen.

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