Erbsen-Spinat-Küchlein mit Za’atar und eingelegter Zitrone

Ich habe immer ein Glas eingelegte Zitronen im Kühlschrank. Aktuell sogar besonders tolle – ich habe sie nämlich aus Meyer-Lemons gemacht. Was ich außerdem mag, sind kleine Küchlein oder Fritter (aber keine Bratlinge 😉 ), die in der Pfanne gebraten und mit einem Dipp serviert werden.

Die sind so flexibel – jegliche Art von Gemüse kann hineinwandern, vielleicht noch etwas Getreide wie Couscous oder ähnliches. Vorratsküche halt. Und je nachdem, wie man die Portionen bemisst, ist das Ganze entweder ein Snack, eine kleine Vorspeise oder ein Hauptgericht. Und Reste machen sich am nächsten Tag gut in der Brotzeitbox.

Es ist also kein Wunder, dass mich diese Küchlein aus Sami Tamimis Palästina-Kochbuch* gleich angesprungen haben. Kleine Küchlein aus Erbsen und Spinat, zusammengehalten von Ei und Ricotta, würzig dank Salzzitronen, Gewürzen wie Za’atar, Chiliflocken und Kardamom und schön frisch dank einer Menge Kräuter.

Das Rezept ist im Kapitel über Snacks zu finden, und wenn genug Leute mitfuttern, dann ist es tatsächlich ein Snack. Wir haben sie zu dritt gegessen, und das war als leichtes Abendessen gut für uns. Wer es etwas üppiger mag, kann die Küchlein mit etwas geräucherten Fisch und/oder einem pochierten Ei servieren.

Zu den Küchlein gibt es einen frisch-säuerlichen Dipp auf Sauerrahm-Basis. Wer es weniger üppig mag, kann auch Joghurt nehmen.

In diesem Rezept spielt Sumach eine gewisse Rolle. Bei den Puffern ist er im Za’atar, und auch der Dipp wird damit gewürzt. Tatsächlich ist Sumach eines meiner liebsten Gewürze (ja, ja, da gibt es mehr als eines…) und ich achte sehr darauf, dass er mir nie ausgeht. Er schmeckt angenehm säuerlich und frisch, hilft bei der Fettverdauung und ist in der Türkei und im Nahen Osten ein beliebtes Tischgewürz. Wenn Ihr wirklich keinen Sumach auftreiben könnt, tut es im Notfall auch ein Spritzer Zitronensaft.

Ich habe ja in der Rezension erwähnt, dass Sami Tamimi sehr gründlich ist bei seinen Rezepten und einem die Arbeit erleichtert, wo es nur geht. Deshalb auch hier der Tipp zur Vorbereitung: Teigmasse und Sauce  kann man am Vortag vorbereiten und bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.

Za’atar zählt zu meinen Lieblings-Gewürzmischungen: getrockneten Thymian und Sumach 1:1 mischen, Salz und Sesamkörner nach Gusto zufügen – oder die Mischung im orientalischen Lebensmittelhandel kaufen.

Für 14 Puffer:

Zutaten:

  • 150 g Spinat
  • 300 g TK-Erbsen, aufgetaut
  • je nach Größe 1 bis 2 eingelegte Zitronen
  • 1 grüne Chilischote
  • 100 g Ricotta
  • 3 Eier
  • 45 g Speisestärke
  • 3 EL Za’atar (siehe Anmerkung)
  • 1/4 4 TL Chiliflocken
  • 3 Kapseln Kardamom
  • 1/4 TL gemahlener Anis (habe ich weggelassen, da leider allergisch…)
  • 15 g Minzeblätter
  • 15 g glatte Petersilienblätter
  • 15 g Dill
  • Sonnenblumenöl zum Braten
  • Zitronenspalten zum Servieren
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Dipp:

  • 300 g Sauerrahm
  • 1 EL Sumach
  • 1 EL Saft und 1 TL Schalenabrieb von 1 Bio-Zitrone
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz

Arbeitsschritte:

Alle Zutaten für die Sauce verrühren, mit Salz abschmecken und bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen.

Zu den Zitronen: Kerne und Fruchtfleisch werden weggeworfen, die Schale fein gehackt. Man benötigt ca. 20 g von der fein gehackten Zitronenschale.

Chilischote entkernen und fein hacken. Alle Kräuterblättchen in feine Streifen schneiden.

Für den Spinat einen Topf Salzwasser zum Kochen bringen, den Spinat hineingeben, kurz umrühren, dann in ein Sieb abgießen, kalt abspülen und alle Flüssigkeit gut ausdrücken, dann fein hacken.

Erbsen im Mixer grob zerkleinern. Spinat und alle anderen Zutaten mit Ausnahme des Öl zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und mixen, bis alles gut vermengt ist.

Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Öl in einer Pfanne erhitzen. Sobald es heiß ist, pro Küchlein ca. 2 EL Masse in die Pfanne geben und flach drücken. Küchlein 3 bis 4 min braten, dabei einmal wenden. Fertige Küchlein auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben.

Wenn alle Küchlein gebraten sind, das Blech in den Ofen schieben und die Küchlein in ca. 4 min fertig garen.

Gleich mit dem Dipp servieren; die Küchlein schmecken aber auch kalt.

 

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2 Kommentare

  1. Diese Küchlein habe ich auch auf meiner Liste. Bisher scheitere ich leider an den eingelegten Zitronen, ich habe keine und weiß, dass man sie nicht ersetzen kann… Vielleicht muss ich da doch mal selbst Hand anlegen.

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
    Christina

    • Eingelegte Zitronen kriegst du mit links hin ;-). Es gibt die auch zu kaufen, im türkischen oder arabischen Lebensmittelhandel. Ich hab die aber noch nicht ausprobiert und kann nichts über die Qualität sagen. Im Zweifel sollte außer Zitrone und Salz halt nix dran sein.

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