Klebreis mit chinesischer Wurst aus dem Instant Pot / Schnellkochtopf

Reis esse ich total gerne. Basmati und Sushi-Reis habe ich im Grunde immer vorrätig – ich kaufe beides in 3-kg-Säcken. Duftreis ist auch nicht schlecht – ich habe ja eine Zeit lang mit einer chinesischen Freundin zusammen gewohnt, und da war Duftreis-Bruch Standard. Den kaufe ich auch heute noch, er kocht ein wenig klebrig, lässt sich gut mit Stäbchen aufnehmen und passt gut zu chinesischem Essen; es ist der Reis, den man üblicherweise im China-Restaurant serviert bekommt.  Das ist übrigens auch der Grund dafür, weswegen der im Grunde wirklich billige Duftreis-Bruch in manchen Supermärkten total überteuert als „Chinarestaurant-Reis“ verkauft wird.

Womit ich bisher nicht so warm geworden bin, ist Klebreis. Geschmack und Konsistenz haben mich nicht überwältigt, vielleicht war auch meine Kochtechnik nicht wirklich ausgefeilt. Das angefangene Paket Klebreis wohnt folglich schon länger in unserem Küchenschrank. Irgendwann muss so etwas ja mal weg, und so war ich erfreut, als ich in einem meiner liebsten Blogs ein Rezept entdeckte, das mich anlachte. Der Reis wird da nicht wie üblich über Wasserdampf gegart, sondern im Schnellkochtopf zubereitet. Klang merkwürdig, aber was soll schon passieren, außer, dass mich der Klebreis wieder nicht von Hocker reißt?

Passiert ist, dass das Ganze richtig toll schmeckt. Eigentlich ist das ein Eintopf; und noch dazu einer, der richtig schnell geht. Der Reis wird mit Shiitake, Wasserkastanien und chinesischer Wurst im Schnellkochtopf gegart. Er muss noch nicht mal eingeweicht werden und die Kombination aus klebrigem Reis, knackigen Wasserkastanien und fettiger, leicht süßer chinesischer Wurst ist toll.

Chinesische Wurst gibt es als lap cheong (腊肠) im Kühlregal des Asia-Shops. Es sind kleine Würste, die ein bisschen aussehen wie eine zu rosa geratene sehr grobe Bratwurst. Die Würste bestehen aus recht fettigem Schweinefleisch, sind geräuchert, relativ süß und gerne auch mit Reiswein und Sojasauce gewürzt. Wasserkastanien gibt es inzwischen auch im Supermarkt, sie schmecken schön frisch und geben dem Gericht ihren Biss.

Ich habe den Instant Pot zum Kochen verwendet. Mit einem Schnellkochtopf für den Herd kann man die Kochzeit etwas reduzieren, da dieser einen höheren Druck aufbaut. Wer keinen Schnellkochtopf hat kann das Ganze auch normal im Topf kochen. Ich würde den Reis dann aber etwas einweichen, außerdem verlängert sich die Garzeit auf ca. 30 min. Und man sollte aufpassen, dass nichts anbrennt, die Kombination Klebreis-Sojasauce ist da nicht ohne….

Das Rezept ergibt eine ordentliche Menge, Reste lassen sich aber gut einfrieren.

Für 4 Portionen:

Zutaten:

  • 450 g Klebreis
  • 2 EL Rapsöl
  • 1 Zwiebel
  • 15 g getrocknete Shiitake
  • 200 g chinesische Wurst
  • 60 ml Shaoxing-Wein (zur Not trockener Sherry)
  • 500 ml Hühnerbrühe
  • 150 g Wasserkastanien
  • 2 EL helle Sojasauce
  • 2 EL dunkle Sojasauce
  • Salz
  • 2 Frühlingszwiebeln

Arbeitsschritte:

250 ml Wasser zum Kochen bringen und die getrockneten Shiitake damit übergießen und einweichen lassen.

Den Reis in eine Schüssel geben, so viel Wasser dazu gießen, dass er ordentlich bedeckt ist, dann mit den Fingern einmal durchrühren und das Wasser abgießen.

Zwiebel schälen, vierteln und die Viertel in Scheiben schneiden. Wurst und Wasserkastanien ebenfalls in Scheiben schneiden.

Die Shiitake aus dem Einweichwasser holen, dabei über der Schüssel das Einweichwasser ausdrücken. Nicht weggießen, wir brauchen es noch zum Garen. Die Stiele der Shiitake entfernen und die Hütchen in Scheiben schneiden.

Den Instant-Pot auf „Sauté“ stellen. Wenn er heiß ist, das Öl hineingeben und Zwiebel und Shiitake darin braten, bis die Zwiebel weich und leicht gebräunt ist.

Wurst zugeben und 2 min mitbraten. Den Shaoxing angießen und alles köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist, dabei kräftig mit einem Kochlöffel rühren, um die Bratrückstände vom Boden des Topfes zu lösen.

„Sauté“ ausschalten. Den Reis in den Topf geben und gut mit den anderen Zutaten vermischen. Einweichflüssigkeit der Pilze, Hühnerbrühe, Wasserkastanien und beide Sorten Sojasauce zugeben, gut durchmischen und salzen.

Deckel verschließen, ebenso das Ventil. Topf manuell auf 12 min bei hohem Druck stellen.

Wenn der Garvorgang beendet ist, fünf Minuten warten, dann den Druck manuell ablassen. Ich lege dazu immer ein Küchenhandtuch über das Ventil, da kann der Dampf dann hinein zischen.

Frühlingszwiebeln putzen und in Ringe schneiden.

Deckel öffnen, Reis mit einem Spatel auflockern und mit Frühlingszwiebelringen bestreut servieren.

 

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5 Kommentare

  1. Guten Morgen, Susanne,

    Du schreibst, es gäbe Wasserkastanien auch im Supermarkt. Wo müsste ich denn da schauen? Tiefkühlkost oder im Asiaregal als Dosen- oder Glaskonserve?

    Ich mag die so gerne, habe sie aber bisher noch nie gesehen.

    Liebe Grüße
    Britta

    • Die gibt es im Asiaregal, entweder in Dose oder Glas. Jedenfalls bei uns in jedem etwas größeren Supermarkt.
      Liebe Grüße!

  2. Du hast mich erwischt, bei mir dümpelt auch noch so ein Päckchen herum. Das lässt sich doch auch mit einer Salsiccia „verfremden“? Die hätte ich noch eingefroren. Ich würde sie einfach in dicke Scheiben schneiden….. und dann mache ich vielleicht Kichererbsen dazu, wegen dem „Knack“. Was meinst Du?

    • Salsicca geht bestimmt, das ist im Grunde gar nicht so weit weg von der chinesischen Wurst. Kichererbsen dazu…ja, ist nicht ganz so frisch und knackig – vielleicht geröstet oben drüber streuen?
      – und zack, wird etwas Neues draus ;-).

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