Gemüsecurry in Kichererbsensauce

Ja, ganz offensichtlich habe ich gerade eine Curry-Phase. Und ich weiß, die  Rezepte für Gemüsecurry sind Legion. Dieses hier ist aber ein besonderes. Man isst es in Nordindien und Pakistan, wo es relativ flüssig serviert wird, gerne auch als Suppe. Viel Sauce also, das ist schon toll für mich – ich liebe Sauce. Übrigens dachte ich immer, dass das selbstverständlich ist, aber nein. Ich kenne ernsthaft jemanden, der Sauce nur in mikroskopischen Portionen mag. Er sitzt dann vor einem Berg Knödel mit ein paar Tröpfchen Sauce, zum Beispiel. Für mich ist das schwer verständlich, aber gut – bleibt im Zweifel mehr Sauce für mich….

Zurück zum Curry: Da ist auch die Würzung  besonders – kein Knoblauch, keine Zwiebeln, dafür aber Asafötida, auch Asant oder – besonders stimmungsvoll – Teufelsdreck genannt. Das liegt wohl an dem Geruch, den das rohe Pulver verströmt, der ist wirklich … speziell und ziemlich beißend nach Knoblauch.  Der Geruch verfliegt aber beim Garen. Übrig bleiben ein leicht bitterer Geschmack und ein Knoblauch-Aroma. Asafötida wird in der indischen Küche besonders gern von der Kaste der Brahmanen verwendet, denn der Genuss von Zwiebeln und Knoblauch ist ihnen verboten.

Man benutzt Asafötida ziemlich sparsam  und nie zusammen mit Zwiebeln – das wäre zu viel des Guten. Es wird in kleinen Döschen verkauft. Ich packe zum Aufbewahren das Döschen in einen Gefrierbeutel, den ich mit einer Klammer luftdicht verschließe und packe dann noch alles in ein Schraubglas. Der Geruch bleibt dann drinnen….

Jetzt aber zurück zum Curry, das hat nämlich noch eine Besonderheit: Es wird mit geröstetem Kichererbsenmehl gebunden. Das macht das Curry nicht nur sämig und gehaltvoll, sondern es schmeckt auch toll.

Das Originalrezept von Katharina Seiser* verwendet Bohnen statt Zucchini; ich habe halt genommen, was da war. In Indien und Pakistan gart man auch gerne Okraschoten mit.

Für 3 bis 4 Portionen:

Zutaten:

  • ca. 150 g Kartoffeln
  • ca. 150 g Karotten
  • ca. 200 g Zucchini
  • 3 grüne Chilischoten
  • neutrales Öl zum Braten
  • 1/2 TL Bockshornkleesamen
  • 1 TL Kreuzkümmelsaat
  • 2 TL frisch geriebener Ingwer
  • etwas Chilipulver
  • 7-8 frische Curryblätter
  • 1 Prise Asant
  • 2 gehäufte EL Kichererbsenmehl
  • ca. 600 bis 700 ml Wasser
  • 1/4 TL gemahlene Kurkuma
  • Salz
  • etwas brauner Zucker
  • 1 bis 2 TL Tamarindenpaste
  • 1/2 Bund Koriandergrün

Arbeitsschritte:

Kartoffeln und Karotten schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Zucchini putzen und ebenfalls in mundgerechte Würfel schneiden. Chilis fein würfeln; wer mag, entfernt die Kerne.

Etwas Öl in einem Topf erhitzen. Bockshornklee und Kreuzkümmel unter Rühren kurz anrösten, bis sie zu duften beginnen. Ingwer, Chili, Curryblätter und Asant zugeben und kurz mitrösten.

Jetzt das Kichererbsenmehl in den Topf geben. Unter Rühren bei mäßiger Hitze ca. 5 min anrösten, bis es die Farbe ändert und zu duften beginnt. Dann das Wasser angießen: zunächst schluckweise unter energischem Rühren, damit sich keine Klümpchen bilden, dann den Rest unterrühren. Aufkochen und 10 min köcheln lassen.

Jetzt Kurkuma, Chilipulver, Kartoffeln und Karotten zufügen. Salzen und 5 min auf kleiner Flamme köcheln lassen. Zucchinistücke, etwas Tamarinde und Zucker zugeben und alles 15 min köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist.

Koriander zupfen und nicht zu fein hacken.

Das Curry mit Salz, Zucker und Tamarinde würzig und leicht säuerlich abschmecken und mit Koriandergrün garniert servieren.

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4 Kommentare

  1. Asa Foetida hat auch noch den angenehmen Neben-Effekt Blähungen zu mindern…. leider kriege ich das über die Apotheke so gut wie nicht mehr. Schade… dein Curry klingt nämlich durchaus verlockend.

    • Stimmt, das ist gut für die Verdauung. Mein Döschen habe ich im Asia-Shop gekauft, dort bekommt man es gut.

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