Pasta mit getrockneten Salzerdbeeren

Aus irgendwelchen Gründen ist die Spargelsaison dieses Jahr an mir vorbei gerauscht – ich habe viel zu wenig Spargel gegessen. Mit den Erdbeeren passiert mir das nicht – ich kaufe und futtere geradezu weltmeisterlich. Und ich habe schon eine Menge Marmelade gekocht. Und Erdbeerketchup gemacht. Und natürlich Erdbeeressig angesetzt. Fast ein bisschen manisch… ;-).

Und ich habe mich noch ein mal daran gemacht, Erbeeren zu fermentieren. Das Vorhaben mag etwas merkwürdig klingen, aber ich war einfach neugierig, was dabei herauskommt und wie das schmeckt. Und natürlich wollte ich das Pasta-Rezept ausprobieren, das im Fermentationsbuch* (hier geht es zur Rezension) als Verwendungsidee steht.

Zum Fermentieren werden die Erdbeeren mit Salz und Zucker in ein Glas geschichtet. Dabei geben sie ihren Saft ab und schon nach kurzer Zeit setzt die Milchsäuregärung ein. Die fermentierten Erdbeeren werden dann in Scheiben geschnitten und getrocknet. Das Ergebnis sind salzig-säuerlich-süße Erdbeerchips; die sich nicht nur an der Pasta gut machen; sie sind auch ein schönes Topping für Salate.

Ich bin ja nicht der einzige Erdbeerfan, ich weiß. Eva zum Beispiel ist auch einer. Und zwar so sehr, dass sie sich zu Ihrem 4. Bloggeburtstag Rezepte mit Erdbeeren wünscht. Also, eine große Portion Pasta wandert zu Evchen. Happy Blogbirthday; ich hoffe, die Pasta schmeckt dir.

Für 4 Portionen:

Für die Salzerdbeeren:

  • 500 g Erdbeeren
  • 25 g Meersalz, unbehandelt und ohne Zusatzstoffe
  • 25 g Zucker

Für die Pasta:

  • 30 getrocknete Salzerdbeeren
  • 1/2 Bund Frühlingszwiebeln
  • 1 EL Olivenöl
  • 40 g Butter
  • 80 ml Einlegeflüssigkeit der Erdbeeren
  • 400 g Spaghetti
  • 1 Handvoll Basilikumblätter
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Salzerdbeeren:

Die Erdbeeren waschen, vorsichtig trocken tupfen und putzen. Dabei gründlich sein; die Beeren müssen einwandfrei sein, sonst verderben sie beim Fermentieren.

Beeren in ein ausreichend großes Glas geben. Zwischen die Früchte immer wieder Salz und Zucker streuen. Mit einer dicken Schicht Salz und Zucker abschließen. Die Früchte beschweren (ich verwende einen mit etwas Wasser gefüllten Gefrierbeutel) und das Glas verschließen.

In den folgenden Tagen geben die Erdbeeren Flüssigkeit ab. Es ist wichtig, dass sie von Flüssigkeit bedeckt sind, damit sie nicht verderben. Es dauert 2 bis 3 Tage, bis die Erdbeeren ihre Flüssigkeit abgegeben haben. Dass der Fermentationsprozess eingesetzt hat, erkennt man daran, dass im Glas kleine Luftbläschen hochsteigen. Wenn das geschieht, die Erdbeeren noch ca. 5 Tage stehen lassen, danach sind sie fertig.

Den Saft nicht wegschütten, wir brauchen ihn noch.

Nun die Erdbeeren in ca. 3 mm dünne Scheiben schneiden und entweder auf einem mit Backpapier belegten Blech bei 50°C Ober- und Unterhitze im Backofen oder einem Dörrgerät trocknen.

Für die Pasta:

Erdbeeren in Streifen schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und in Ringe schneiden.

Pasta nach Packungsanleitung in reichlich Salzwasser al dente kochen.

Olivenöl und Butter in einer großen Pfanne erhitzen. Frühlingszwiebeln darin braten, bis sie weich sind, aber nicht bräunen. Mit Erdbeersaft ablöschen und kurz einkochen lassen.

Hitze wegnehmen, die Hälfte der getrockneten Erdbeeren zugeben. Gut durchrühren und mit Pfeffer würzen.

Pasta abgießen, abtropfen lassen und zur Sauce in die Pfanne geben. Probieren, wenn nötig salzen Restliche Erdbeeren zusammen mit den zerzupften Basilikumblättchen unterheben.

Pasta auf Tellern anrichten, Pfeffer darüber mahlen und gleich servieren.


 

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7 Kommentare

  1. Liebe Susanne,
    ich muss es jetzt hart ausdrücken: Ich finde dein Rezept obergeil!!!! Das hab ich ja noch nie gehört! Geniales Experiment. Ich muss meinen Mann jetzt leider drauf vorbereiten, dass das Glas mit fermentierten Erdbeeren jetzt auch noch bei uns einziehen muss. Sensationell!
    Vielen Dank für diesen klasse Beitrag!!!! Freut mich riesig, dass du dabei bist!
    LG Eva

    • Gerne :-). Letztes Jahr bin ich mit einem Versuch gnadenlos gescheitert, aber für Dich hat es dann doch noch geklappt, hurra ;-).

  2. Salzerdbeeren – das ist schon ziemlich abgefahren!
    Andererseits: Salzzitronen sind ja für die tunesische Küche ein gängiges Würzmittel und ich erinnere mich noch, wie die zum ersten Mal probierte – ein wahnsinniges Geschmackserlebnis! Warum also nicht auch Salzerdbeeren…
    Da es bei mir immer irgendwo blubbert, habe ich keine Bedenken, aber noch zwei bis drei Fragen…😉
    1. Bei dir hat es geklappt, dass die Erdbeeren, bis sie Wasser gezogen hatten, nicht vergammelt sind oder hast du sie (im Glas) in den Kühlschrank gestellt und erst danach zum Fermentieren rausgeholt?
    2. Vermutlich sind die Salzerdbeeren ja nach der Fermentation recht matschig – wie hast du sie in 3mm Scheiben gekriegt?
    3. Für das Gericht verwendest du ja den Fermentsaft – d.h. In diesem Fall verarbeitest du die Salzerbeeren ja schnell weiter.
    Wenn ich nun aber die getrockneten Salzerdbeeren aufheben und zu einem späteren Zeitpunkt verwenden will (das Fermentwasser habe ich dann ja nicht mehr), müsste ich sie einweichen und dann das Einweichwasser nehmen?
    Ich bin jetzt echt gespannt, was dabei rauskommt…!

    • Bei mir blubbert auch immer was;-).
      Ich habe die nicht in den Kühlschrank gestellt. Die ziehen sehr schnell Wasser, da geht nichts kapuut. Im Originalrezept werden die Beeren zwei Wochen lang fermentiert, dazwischen wird auch immer wieder der Saft abgegossen und aufgekocht. Ich hatte das ausprobiert, das ist gnadenlos schief gegangen – blubbernde Erdbeermatsche, furchtbar. Ich habe sie entsprechend kürzer fermentiert. Danach sind sie zwar weich, aber nicht matschig. Man kann sie gut in Scheiben schneiden.
      Die Erdbeeren halten sich getrocknet und luftdicht verpackt im Kühlschrank einige Zeit. Den Saft kannst Du kurz aufkochen und dann ebenfalls im Kühlschrank aufheben. Aber einweichen und das Einweichwasser verwenden geht natürlich auch :-).

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