Fischcurry mit Auberginen

Es ist April, und diesmal macht die kulinarische Weltreise Station in Südafrika. Und diesmal musste ich nicht lange nach einem Rezept suchen.

Es ist nämlich so, dass die südafrikanische Küche von vielen verschiedenen Einflüssen geprägt ist. Die Einwanderer aus den Niederlanden haben ebenso ihre Spuren hinterlassen wie die Immigranten aus Indien, und genau von denen kommt das Rezept, das ich mir ausgesucht habe  – es gibt Curry.

Das Original-Rezept kommt aus einem Pub in Durban; und die wunderbare Madhur Jaffrey* hat es dort eingesammelt. Spannend ist die besondere Gewürzmischung, die verwendet wird – sozusagen ein rotes Curry auf südafrikanische Art. Uns hat besonders gefallen, dass es so ausgewogen ist – etwas scharf, etwas säuerlich, ein wenig bitter.

Kurz zu den Zutaten – in Südafrika wird eine Fischart verwendet, die man hier nicht kennt. Nehmt, was Ihr zur Verfügung habt, es sollte ein weißfleischiger Fisch mit festem Fleisch sein. Und dann wird da Tamarinde verwendet. Wenn man die fertig kauft, dann ist der Säuregrad sehr unterschiedlich. Also besser langsam an die Menge herantasten. Zuviel Tamarinde habe ich in meinem Leben genau einmal verwendet…..

Für die Gewürze lohnt sich übrigens der Gang in den Asia-Shop. Dort bekommt man auch Urad dal, das sind kleine, im geschälten Zustand blassgelbe Bohnen, die immer zusammen mit Gewürzen verwendet werden. In Öl gebraten, färben sie sich rot und geben ein nussiges Aroma ab.


  • 3 EL neutrales Öl
  • 2 Auberginen
  • 1/4 TL Bockshornkleesaat
  • 150 g Zwiebeln
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 2 Tomaten
  • 1,5 TL südafrikanische rote Gewürzmischung (siehe unten)
  • 1/4 TL gemahlene Kurkuma
  • 1/4 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 1 TL gemahlener Koriander
  • 1-3 TL Tamarindenpaste
  • 450 g Wolfsbarschfilet oder ein anderes festes, weißfleischiges Fischfilet
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • einige rote und grüne Vogelaugenchilis, in Ringe geschnitten
  • etwas gehacktes Koriandergrün für die Garnitur

Südafrikanische rote Gewürzmischung:

  • 5 EL Koriandersaat
  • 2,5 EL Kreuzkümmelsaat
  • 2,5 EL Urad Dal
  • 1 TL Bockshornkleesamen
  • 2 TL Pfefferkörner
  • 4 EL scharfes Paprikapulver
  • 2 EL Paprika edelsüß

Zunächst zur Gewürzmischung:

Koriander- und Kreuzkümmelsamen, Pfefferkörner und Bockshornklee sowie Urad Dal ohne Fett in einer Pfanne anrösten, bis die Gewürze zu duften beginnen. Von der Hitze nehmen und abkühlen lassen.

Gewürze in einer Gewürz- oder Kaffeemühle mahlen, dann mit den Paprikasorten vermischen.

Mischung gut verschlossen, kühl und dunkel aufbewahren.

Jetzt zum Curry:

Die Auberginen putzen und würfeln.  Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Tomaten vierteln und auf der Vierkantreibe reiben, dabei bleibt die Schale übrig, die kann weg.

2 EL Öl in einem Topf erhitzen und die Auberginen darin unter Rühren anbräunen. Herausnehmen und beiseite stellen.

Den letzten EL Öl in den Topf geben, den Bockshornklee zugeben und sofort danach die Zwiebeln. Alles unter Rühren goldgelb anrösten, dann ganz kurz den Knoblauch mitgaren.

Tomaten, 200 ml Wasser, rote Gwürzmischung, Kurkuma, Kreuzkümmel und  Koriander zugeben, alles salzen und zum Kochen bringen. Deckel auflegen und alles 10 min köcheln lassen.

Auberginen und weitere 200 ml Wasser zugeben. Tamarindenpaste einrühren, und zwar nach und nach so viel, dass alles angenehm säuerlich schmeckt. Nochmals salzen und alles bei aufgelegtem Deckel weitere 15 min garen, bis die Auberginen weich sind.

Fisch in mundgerechte Stücke schneiden, leicht salzen und pfeffern und in die Sauce geben. Bei milder Temperatur in 5 bis 10 min garziehen lassen.

Zum Servieren das Curry auf Teller verteilen und mit Koriandergrün und Chilis bestreut servieren. Dazu passt Reis.


Wie üblich reise ich nicht allein, das würde ja auch keinen Spaß machen. In Gesellschaft schmeckt es besser – schaut mal, was alles aufgetischt wird:

Küchenlatein: Erdnusssuppe

Küchenmomente: Melktert

Backmädchen: Malva-Pudding

Zimtkringel: Biltong

Chili und Ciabatta: Hertzog Koekies

Kapmalaiisches Hühnchencurry

Brittas Kochbuch: Monkey Gland Steak

Cornfritters mit Gurke-Koriander-Sambal

Langsam kocht besser: Pig and Fig Brai Broodjes

Volker mampft : Bobotje

Gourmandise: Bunny Chow

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26 Kommentare

  1. Sehr fein, Jaffrey ist ja bekanntermaßen ein Garant für gute Rezepte! Ich liebe Curries, deswegen kommt von mir auch noch ein Hühner-Curry auf kapmalaiische Art für die kulinarische Weltreise 🙂

    • Ich liebe Curries auch und bin immer wieder begeistert von der Vielfalt, die es da gibt. Ich bin gespannt auf Dein Rezept.

  2. Ich habe vor ca. 2 Wochen das allererste Mal Fischcurry gemacht, auch mit Tamarinde und Du hast so recht: das Zeug macht ein Essen von einer auf die andere Sekunde fast ungenießbar. Aber fein abgestimmt, ist es herrlich.

    Magst Du mal bitte erklären, was Urud Dal ist? Dal sind doch Linsen und kein Gewürz?

    Ich wünsche Dir und Deiner Familie schöne Feiertage und sende liebe Grüße nach Minga.

    Britta

    • Ja, stimmt, urud dal sind Linsen. Es sind halbierte schwarze Linsen, die man gerne an Gewürzmischungen gibt; sie geben dem Ganzen einen nussigen Geschmack und sorgen für Sämigkeit. Wenn die nicht erhältlich sind, würde ich einfach rote Linsen nehmen.
      Euch auch schöne Feiertage :-).

  3. Also ob ich es gewusst hätte, habe ich mir Tamarindenpaste aus Südafrika mitgebracht 😉 Und ganz viel anderes indisches Zeugs – war sooo günstig da! Ja, was man als Foodblogger so einkauft, wenn man auf Reisen geht…

  4. Hallo Susanne,

    danke für das schöne Rezept, da kriege ich auch gerade richtig Lust drauf.
    Zum Glück komme ich gerade vom Indern.

    Danke für auch die Erklärung mit den Linsen. Immer wieder spannend was man auf dieser kulinarischen Weltreise so lernt. 😉

    LG Volker

  5. Was für ein tolles Rezept! Am meisten habe ich mich aber über deine Gewüzrmischung gefreut! Die kannte ich noch nicht und bin begeistert!
    Ganz liebe Grüße
    Simone

    • Ich kannte die auch noch nicht – aber gut, dass ich das nachgeholt habe ;-). Ein schönes Wochenende Dir.

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