Knuspriges Huhn und duftender Reis

Es gibt ein Jubiläum zu begehen. Drüben bei Zorra im Kochtopf findet gerade das 150. Blogevent statt. Einhundertundfünfzig! Unglaublich, oder? Kein Wunder, dass Zorra sich da etwas Besonderes ausgedacht hat. Es geht um nichts Geringeres als die Frage, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei.

Da könnte man ja nun tiefer einsteigen –  googelt man nach dem Henne-Ei-Problem, kann schon mal ein Nachmittag vor dem Rechner draufgehen, wenn man sich einlesen will. Was ich ja besonders elegant fand, ist die knappe Antwort, dass es  Eier waren. Libelleneier, denn evolutionstechnisch waren Riesenlibellen ca. 150 Millionen  Jahre vor den Vögeln auf der Erde zu finden. Ok. Ein anderer Ansatz geht davon aus, dass Hühner sich aus Knochenfischen entwickelt haben – wieder das Ei, diesmal als Fischlaich.

Toll. Wo bekomme ich jetzt Libelleneier her? Oder mache ich was mit Kaviar?

Nein, es gibt trotzdem Hühnchen. Irgendwer muss die Eier ja auch legen, so. Und ich muss endlich mal die Gelegenheit ergreifen, Euch unser Lieblingsrezept mit Huhn zu zeigen. Das Ganze ist klassische türkische Hausmannskost und im Grunde eine Resteverwertung: Wenn man Hühnersuppe gekocht hat, dann hat man ja das Fleisch des Suppenhuhns übrig. Und das wird hier von den Knochen gerupft und knusprig gebraten. Dazu gibt es türkischen Reis: das ist ein Pilaw; für den werden zunächst Fadennudeln oder Reisnudeln (also şehriye oder kritharaki) geröstet dann werden diese  mit Reis und etwas von der Hühnerbrühe fertig gegart.

Das ist hier eines unserer liebsten Essen;ich habees  hier gefunden und  ich mache das oft, wenn ich Hühnerbrühe koche und keine weitere Verwendung für das Fleisch habe. Ok, manchmal setze ich auch Hühnerbrühe an, damit ich das kochen kann ;-). So wie dieses Mal.

Etwas Frisches braucht man noch dazu…einen Salat, oder einen Joghurtdipp mit Gurke. Dieses Mal hatten die Karotten im Kühlschrank die Oberherrschaft ergriffen, also sind sie in den Ofen gewandert. Und haben, damit es passt, etwas Sumach und Honig abbekommen.

Für 4 Portionen:

Hühnchen:

  • 1 küchenfertiges Hühnchen
  • 1 Zwiebel
  • 1 Stange Sellerie
  • 1 Karotte
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL Pfefferkörner
  • eine Handvoll Petersilie
  • Salz
  • Olivenöl zum Braten
  • eine Handvoll gehackte Petersilienblättchen

Reis:

  • 3 EL Seriye oder Fadennudeln
  • 2 EL Butter
  • 250 g Langkornreis (ich hatte Basmati)
  • 500 ml Hühnerbrühe von oben
  • Salz

Karotten:

  • 500 g Karotten
  • Olivenöl zum Beträufeln
  • Salz
  • 1 TL Sumach
  • 1 TL flüssiger Honig

Für die Brühe das Hühnchen in einen großen Topf geben. Zwiebel, Sellerie und Karotte putzen, grob schneiden und zum Huhn geben. Lorbeer, Pfeffer und Petersilie ebenfalls in den Topf geben, ca. 2 l Wasser angießen und alles zum Kochen bringen. 30 min köcheln lassen, dann salzen und eine weitere Stunden kochen.

Das Hühnchen herausnehmen. Die Brühe durch ein Sieb abgießen, das Gemüse verwerfen. Das Fleisch von den Hähnchenknochen zupfen. Ich hebe die Knochen übrigens auf und koche später zusammen mit frischem Gemüse nochmals Brühe daraus.

Jetzt widmen wir uns kurz den Karotten. Dafür den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Karotten schälen und in mundgerechte Stücke schneiden.

In einer Auflaufform mit dem Olivenöl vermischen, salzen, dann in den Ofen schieben und ca. 30 min garen. Dabei ein bis zwei mal durchrühren.

Den Reis in ein feinmaschiges Sieb geben und abbrausen, bis das Wasser klar bleibt. Abtropfen lassen.

Butter in einem Topf erhitzen. Die Nudeln darin anbraten, bis sie goldbraun sind. Achtung, gegen Ende verbrennen sie richtig schnell. Den Reis zugeben, kurz unter Rühren mitrösten, dann die Hühnerbrühe angießen. Deckel auflegen, alles zum Kochen bringen und den Reis bei milder Hitze ca. 15 min köcheln lassen. Sobald die Flüssigkeit verdampft ist, den Herd ausschalten. Den Topfdeckel in eine sauberes Geschirrtuch wickeln, den Deckel wieder aufsetzen und den Reis auf der warmen Herdplatte 10 min ruhen lassen.

Für das Hühnchen das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. das Hühnchenfleisch hineingeben, salzen und unter häufigem Wenden in ca 20 min knusprig braten.

Die Karotten aus dem Ofen holen. Mit Sumach bestreuen, den Honig darüber träufeln, alles vermischen und mit Salz abschmecken.

Zum Servieren Hühnchen, Reis und Karotten auf Teller verteilen und mit etwas gehackter Petersilie bestreuen.


 

Print Friendly, PDF & Email

6 Kommentare

  1. Wunderbar, ich habe oft Hähnchenfleisch übrig und weiss nicht immer was ich damit machen soll. Dein Rezept kommt also wie gerufen! Danke fürs Rezept und fürs Mitmachen.

  2. ach, dieses Kochbuch steht ja auch bei mir im Schrank, habe lang nicht reingeschaut.
    Ein sehr verlockendes Gericht, obwohl ich im Moment wenig Fleisch esse, aber wenn ich ein schönes Hendl bekomme, dann….

    • Ein Blick in das Buch lohnt sich immer wieder; es sind einfach so schöne und authentische Gerichte darin….

Kommentare sind geschlossen.