Kochbuch: Alles aus dem Dampf | Amelia Wasiliev

Einfach zuzubereitendes Essen ist ja gerade Trend – zuerst kamen One-Pot-Dinner, dann Sheet-Pan-Dinner. Aber alles gedämpft in nur einem Behälter? Das hat mich nun wirklich neugierig gemacht.

Geschrieben hat das Buch Amelia Wasiliev. Die Australierin arbeitet als Foodstylistin und Kochbuchautorin und hat sich nun nach mehreren anderen Büchern mit dem Dampfgaren beschäftigt.

Ich fange mit der Optik an; die ist nämlich tatsächlich ungewöhnlich: jedes Rezept hat eine Doppelseite bekommen, auf der vor schwarzem Hintergrund die Fotos dominieren. In aller Regel gibt es ein Bild der rohen Zutaten und eine des fertigen Gerichts. Das zugehörige Rezept ist jeweils in einem kleinen, weiß unterlegten Kasten untergebracht.

Jetzt zu den Rezepten; es sind spannende Ideen dabei. Geordnet in den Kapiteln Vegetarisches, Fleisch und Fisch, schnelle Beilagen und Süßes finden sich Rezepte wie Risotto mit Erbsen und Süßkartoffeln, gegartes Kassler mit Rosenkohl und Pekannüssen, Muscheln in Tomatenbrühe, Brokkoli-Avocado-Salat oder Zitronen-Ricotta-Cheeesecake.

Die Rezepte sind allesamt einfach und schnell umzusetzen und man braucht keine besonderen Zutaten. Auch das Equipment ist übersichtlich: Ein großer Topf, der mit Wasser gefüllt wird, ein passender Dämpfeinsatz und Backpapier oder Kohlblätter zum Auslegen des Dämpfeinsatzes. Ich habe teilweise auf den runden Dämpfeinsatz eines alten Schnellkochtopfs zurückgegriffen und zum Teil auf meinen Dämpftopf* zurückgegriffen. Auch Bambuskörbchen aus dem Asia-Shop tun einen guten Dienst. Nicht so praktisch sind hier die klappbaren Metall-Dämpfeinsätze, weil die sich schlecht auslegen lassen und weil oft auch die Grundfläche zu klein ist. In einer Einleitung wird im Buch ausführlich erklärt, welche Ausrüstung man braucht und was man sonst noch  beachten muss. Was mich etwas gestört hat, ist das Salz bei den Zutaten oft etwas kurz kommt; in vielen Rezepten kommt es gar nicht vor. Das war für uns etwas zu fad, wir mussten nachwürzen.

Schon mal ausprobiert:


Ich gestehe, von alleine wäre ich nicht auf die Idee gekommen, ein Omelette zu dämpfen. Aber das Ergebnis ist klasse – ein luftiges, saftiges Omelette. Die Eiermasse wird einfach in einen mit Backpapier ausgelegten Dämpfeinsatz gegeben – das ist noch dazu supereinfach.

Hühnchen mit würziger Chorizo, mariniert in Sweet-Chili-Sauce und gedämpft mit Karotte und Frühlingszwiebel. Das ist nicht nur einfach, sondern auch wirklich toll aromatisch.

Auch das Fischcurry hat uns begeistert: Zwiebel mit Currypaste anschwitzen, mit Kokosmilch aufgießen, Fisch und Gemüse im Dämpfeinsatz über der Sauce garen und am Ende alles vermengen.

Die Wan-Tan-Suppe hat uns auch gefallen. Die Hüllen werden mit einer Mischung aus Chinakohl und gehacktem Hühnchenfleisch gefüllt und dann über der mit Shiitake und Sternanis aromatisierten Hühnerbrühe gegart.

Fazit:

Ich hatte Bedenken, denn ich bin eine große Freundin von Röstaromen. Aber alles, was ich ausprobiert habe, hat geschmeckt . Und rasch und einfach zuzubereiten war es auch. Ich werde in Zukunft sicherlich öfter den Dämpftopf herausholen und auch für Gerichte benutzen, die ich bisher anders zubereitet habe.

  • Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
  • Verlag: AT Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3038000662
  • 20,00
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8 Kommentare

  1. Wie interessant! Ich verbinde das Dämpfen immer so als Krankenkost und falle dann regelmäßig aus den Wolken, wenn jemand so was spannendes kocht!

    • Mich hat die Idee neugierig gemacht; ehrlich gesagt, war ich mir gar so sicher, ob das nun toll ist oder eher fade.

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