Tofuragout mit Tomaten

Tofu entlockt vielen Menschen ja noch immer eher  weniger Begeisterung; was schade ist. Ich esse gerne Tofu; nicht als Ersatz für irgendetwas, sondern als eigenständiges Lebensmittel.

Damit er schmeckt, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Erstens: kauft anständigen Tofu. Finger weg von der Supermarktware. Kauft den Frischen aus dem Asiashop, der da in den großen Wannen schwimmt oder nehmt den aus dem Bioladen, der so heißt wie ein südostasiatischer Wirbelsturm. Oder macht ihn selbst, aber das ist dann wirklich High End ;-).

Richtig tollen Tofu kann man im Grunde auch pur essen, aber gut, vielleicht muss man dazu doch sehr mögen… Punkt zwei ist also eine ordentliche Zubereitung. Ich meine, eine die ihm gerecht wird und nicht den Versuch ein Schnitzel nachzubauen. (Wobei ich einer Bolognese mit Tofu durchaus etwas abgewinnen kann. Dann, wenn ich Lust auf Bolognese mit Tofu habe…).

Ich höre schon auf…. denn in Dudu Kitchen* gibt es eine ordentliche Zubereitung mit Tofu. Für das Ragout wird der Tofu zuerst in Salzwasser eingelegt. Was das bewirkt, steht da nicht, aber ich finde, der Tofu ließ sich besser als sonst knusprig braten. Anschließend gart in einem Ragout aus frischen Tomaten und Dosentomaten, aufgepeppt mit Chili.


Für 4 Portionen:

  • Salz
  • 750 g Tofu
  • 5 EL Olivenöl
  • 1 Schalotte
  • 300 g Kirschtomaten
  • 1 Thai-Chili
  • 800 g Tomaten aus der Dose
  • Pfeffer
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 1 Bund Koriander
  • Jasminreis zum Servieren

Zunächst 1 TL Salz in 500 ml Wasser auflösen. Den Tofu halbieren und mindestens eine Stunde im Salzwasser einlegen. Danach abtropfen lassen und gut trocken tupfen.

2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen. Tofu von 2 Seiten goldbraun anbraten, dann herausnehmen und in nicht zu kleine Stücke schneiden.

Schalotte schälen und würfeln. Kirschtomaten halbieren. Chili fein hacken.

Weitere 3 EL Öl in der Pfanne erhitzen. Schalotte darin anbraten, dann Kirschtomaten und Dosentomaten sowie 200 ml Wasser zugeben. Salzen, Chili zugeben und alles kurz kochen lassen. Den Tofu vorsichtig unterheben.

Frühlingszwiebeln putzen und in Ringe schneiden. Koriander zupfen und grob hacken. Einen Teil des Korianders unterheben und das Ragout mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Ragout in Schalen schöpfen, mit restlichem Koriander und Frühlingszwiebeln bestreuen und mit Jasminreis servieren.


 

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9 Kommentare

  1. Ich gebe Dir recht. Billigtofu schmeckt sch*****, egal wie lange er eingelegt oder gewürzt wird.
    Und man kann ihn echt schmackhaft zubereiten. Die Variante von Dir wandert heure oder morgen in meine Pfanne 😁

    Liebe Grüsse
    Susi

  2. Guten Morgen, liebe Susanne!

    Auch ich mag Tofu gerne und nehme auch gerne mal Räuchertofu als kalorienfreundlicgeb „Speckersatz“.

    Die Sache mit dem Salzwasser kann ich mir so vorstellen, dass es in die „Poren“ des Tofus eindringt, beim Anbraten verdampft das Wasser und hinterläßt eine knusprige Salzschicht.

    Ich glaube, ich muss am WE mal nach asiatischem Wirbelsturmtofu gucken. 😉

    Hab einen schönen Tag.

    Liebe Grüße
    Britta

    • Den Tofu hat der Bioladen bestimmt :-). Und das mit dem Salzwasser könnte so sein. Oder vielleicht wird ihm durch das Einlegen auch ordenlich Wasser entzogen…

  3. Ich würde gerne öfter Tofu verwenden, aber wenn frau auf dem Land lebt, dann ist nix mit Asiashop und Bioladen in akteptabler Entfernung…

    • Stimmt, dann ist das schwierig…. Ich darf das nicht laut sagen, ich kriege sonst noch geschimpft von Puristen ;-), aber es gibt eine schnelle Methode zum Selbermachen: Sojamilch erhitzen. Etwas Zitronensaft mit Salz verquirlen. Den Saft in die kochende Sojamilch geben, rühren, von der Hitze nehmen und alles stehen lassen. Das Eiweiß gerinnt dann.Durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb gißen, gut abtropfen lassen, dann alle Flüssigkeit herauspressen. Das Ganze noch zu einem Fladen formen und für einige Zeit beschweren, damit es fest wird.

  4. Liebe Susanne!
    Freue mich immer über neue Tofurezepte, mag ihn auch roh.
    Das mit dem schnellen Selbermachen hört sich an wie das Topfen(Quark bzw. Paneer)machen, gar nicht so kompliziert. Vielleicht einen Versuch wert zum Vergleichen…

    Zum Einlegen von Tofu in Salzwasser kann ich was beisteuern von Fuchsia Dunlop: „in heißem Salzwasser blanchieren, um seinen Geschmack zu heben“ bzw. „bis zu seiner Verwendung, während der Vorbereitung der anderen Zutaten, vorher in sehr heißes, leicht gesalzenes Wasser legen, das Wasser soll aber nicht kochen, denn das macht den Tofu porös und weniger zart“. Ich lege ihn schon vorgeschnitten ca. 10 Minuten ins Wasser. Seine Konsistenz wird viel besser durch diese Vorgangsweise. Vor allem beim Frittieren bekommt der Tofu schneller eine schöne Kruste und wird innen sehr cremig weich (ist mir vorher nie so gelungen).

    Lese gerne auf deiner Seite.
    Liebe Grüße
    Andrea

    • Ja, das Selbermachen ist an Paneer angelehnt, das habe ich irgendwann mal aus Verzweiflung probiert. Das ist okay, und man den Tofu auch aromatisieren.
      Und das mit dem heissen Salzwasser probiere ich aus, danke 😊.

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