Gefüllte Weinblätter

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Ich esse für mein Leben gern gefüllte Weinblätter. Ich esse sie sogar so gerne, dass ich zwei Weinstöcke auf der Terrasse stehen habe – nicht wegen der Trauben, sondern wegen der Blätter. Ich hoffe, dass sie nächstes Jahr groß genug sind für eine ergiebige Ernte der zarten Blätter.

Trotzdem mache ich sie nicht allzu oft, die gefüllten Weinblätter. Die Wickelei dauert nämlich ein wenig, dazu muss ich dann in Stimmung sein. Es ist eine gute Idee, gleich eine größere Portion zu machen, man kann die Röllchen einfrieren und hat dann einen guten Vorrat.

Ich habe mich dazu aufgerafft, mal wieder Weinblätter zu füllen, als in in „Zu Gast in Aserbaidschan„* ein Rezept dafür entdeckt habe – Gelegenheit beim Schopf ergriffen, Trägheit überwunden ;-).

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, was die Füllung angeht. Vegetarisch mit Reis oder Bulgur schmecken die Weinblätter auch sehr gut. Hier ist die Füllung klassisch mit Reis, Hackfleisch vom Lamm (Rind geht auch) und einer Menge Kräutern. Serviert werden sie Weinblätter mit einer ordentlichen Portion Knoblauch-Joghurt.

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Für 4 Personen:

  • 2 große Zwiebeln
  • je 1 Bund glatte Petersilie, Minze, Dill und Koriander
  • 100 g Rundkornreis
  • 500 g Hackfleisch vom Lamm (oder Rind)
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 250 bis 300 g Weinblätter (eingelegt, vom orientalischen Lebensmittelhändler)

Zum Servieren:

  • 250 g Joghurt
  • 2 Zehen Knoblauch
  • Salz

Zwiebeln schälen und fein hacken. Kräuter zupfen, Blättchen ebenfalls fein hacken. Den Reis in ein feines Sieb geben, abbrausen und abtropfen lassen. Zwiebeln, Kräuter und Reis zum Hackfleisch geben. Alles gründlich miteinander vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.

Von den Weinblättern die Stiele abknipsen. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und die Weinblätter darin kurz blanchieren. Dann abgießen, abtropfen lassen und auf einem Teller bereithalten.

Jetzt geht es ans Füllen: dafür jeweils ein Blatt mit der glänzenden Seite nach unten (einfach nur, weil das am Ende besser aussieht) mit der Spitze von Euch weg auf die Arbeitsfläche legen. Einen Esslöffel der Hackmasse auf das Blatt  geben, und zwar mittig über den Stielansatz. Die Seiten des Blattes von  rechts und links zur Mitte hin einklappen, dann das Blatt von unten zu einer Roulade aufrollen. Nicht zu fest rollen, der Reis in der Füllung quillt ja noch auf. So weiter verfahren, bis Blätter und Füllung aufgebraucht sind.

Die Weinblätter dicht aneinander gelegt mit der Nahtseite nach unten in eine breite Pfanne, für die es einen Deckel gibt, geben. Mit einem flachen Teller, der kleiner als die Pfanne ist beschweren, damit sie sich beim Garen nicht öffnen. Kaltes Wasser angießen, bis die Weinblätter ganz knapp bedeckt sind. Deckel auflegen, alles zum Kochen bringen und Weinblätter bei mittlerer Hitze ca. 1 h garen.

Inzwischen die Knoblauchzehen schälen und ganz fein hacken. Mit dem Joghurt vermischen und mit Salz würzen.

Wenn die Blätter gegart sind, den Teller vorsichtig abheben (Achtung, es steigt heißer Dampf hoch!) und die Blätter herausholen. Zum Servieren auf einen Teller geben, mit etwas Kochsud begießen und mit dem Knoblauchjoghurt anrichten.

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6 Kommentare

  1. Falls deine Rebstöcke nicht genug Blätter hervorbringen, kannst du gerne bei uns zum Ernten vorbeikommen. Wir haben im Garten zwei Rebstöcke, die über 50 Jahre alt sind und soviele Blätter produzieren, dass im Herbst der Boden darunter knöcheltief bedeckt ist.

    • Oh! Da ist es ja direkt schade, dass die Anfahrt so weit ist.
      Ich hoffe, mein Wein treibt wieder aus, der hatte im Herbst merkwürdige Schädlinge.

  2. Gefüllte Weinblätter habe ich erst einmal gemacht, da hatte ich aber frische. Aber wozu habe ich einen tollen türkischen Supermarkt im Haus. Da wird sich ja hoffentlich etwas finden.

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