Frühlingszwiebel-Vichyssoise mit Avocado-Tatar

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Diese tolle Abwandlung der klassischen Vichyssoise habe ich in „Leaf to root„* gefunden. Sie hat uns sehr begeistert. Mit Frühlungszwiebeln statt Lauch gekocht, schmeckt die Suppe etwas kräftiger.

Das ist aber nicht die Hauptsache. Die Hauptsache ist der Avocado-Tatar: in dem wird nicht nur das Fruchtfleisch der Avocado verwendet, sondern auch der Kern. Ich gebe zu, ich war ein wenig misstrauisch. Ich habe den Kern in Würfel geschnitten und dabei schon mal probiert…das war nichts. Hart und geschmacklich eher so….naja. Etwas bitter. Aber gut, der Kern wird ja gebraten, und das machte dann den Unterschied. Innen weich, außen knusprig, ein wenig bitter, ein wenig scharf – genau der richtige Kick für den Avocado-Tatar. Und Biss bekommt er dadurch auch noch. So schnell werde ich bestimmt keinen Avocado-Kern mehr in den Biomüll geben…..

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Für 4 Personen als Vorspeise:

Suppe:

  • 250 g Kartoffeln, mehlige Sorte
  • 100 g Frühlingszwiebeln
  • 2 EL Rapsöl
  • 600 bis 800 ml Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 EL Crème fraiche

Tatar:

  • 1 Avocado
  • 1 EL Rapsöl
  • 1/2 TL Chiliflocken
  • 3 TL Senf
  • 1 Schalotte
  • einige Zweige Koriandergrün
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Für die Suppe die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Die Frühlingszwiebeln in dicke Ringe schneiden. Rapsöl in einem Top erhitzen, Kartoffeln und Frühlingszwiebeln darin andünsten. Mit ca. 600 ml Gemüsebrühe auffüllen. Im Rezept stehen 800 ml; aber dann wäre mir die Suppe viel zu flüssig geworden. Deckel aufsetzen, Suppe zum Kochen bringen und ca. 20 min köcheln lassen. Mit dem Stabmixer pürieren. Wenn die Suppe zu dick ist, noch etwas Gemüsebrühe einarbeiten. Suppe mindestens 2 h abkühlen lassen.

Für den Tatar die Schalotte schälen und ganz fein hacken. Koriander zupfen und die Blättchen ebenfalls fein hacken.

Die Avocado halbieren, das Fruchtfleisch mit einem Löffel herauslösen und in Würfel von 0,5 cm schneiden. Mit Schalottenwürfeln, Chiliflocken, Senf und Koriandergrün in eine Schüssel geben und vorsichtig vermengen.

Jetzt zum Kern: der wird erst in grobe Stücke geschnitten, dann gehackt. Hier ist ein kleiner Warnhinweis angebracht. Der Kern ist glitschig. Ich habe ihn gewaschen und abgetrocknet, er ist aber immer noch glitschig. Also Vorsicht beim Schneiden.

Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und die Avocadokernstücke darin goldbraun anbraten, dann mit zum restlichen Tatar geben. Tatar nochmals vorsichtig durchmischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zum Servieren die Crème fraîche in die Suppe geben, nochmals aufmixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Avocado-Tatar jeweils in der Mitte eines Suppentellers anrichten. Die Suppe um das Tatar herumgießen und servieren.

 

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10 Kommentare

    • Ich habe neulich ganz entspannt einen Artikel über die Gefahren von grünen Smoothies gelesen (trinke ich ja nicht…), aber dieser Artikel ist mir neu. Du hast aber recht….ich lebe ja nicht von Avocado-Kernen (und mixe sie auch nicht in grüne Smoothies 😉 ), und ab und zu mal ein wenig, das sollte ok sein.

  1. Wow, danke für diesen Test! Ich dachte immer, den nehmen nur die Hardcore-Green-Smoothie-Fans zu sich, aber jetzt probiere ich ihn vielleicht auch mal. Grundsätzlich bin ich ja ein bisschen zwiegespalten, was diese Leaf-to-Root-Bewegung angeht. Klar, es gibt ein paar Pflanzenteile, die überraschenderweise kulinarischen Wert haben, aber bei den meisten Teilen, die traditionell nicht gegessen werden, hat das ja schon einen Sinn. Und zur Abfallvermeidung wäre es sicher wichtiger, Obst und Gemüse nicht verderben zu lassen, als es mit Stumpf und Stiel aufzuessen. Schließlich gibt es Biotonnen (also, bei uns leider nicht, aber sonst ja wohl überall).
    Aber egal: wenn man durch ein solches Buch den kulinarischen Wert des Avocadokerns entdecken kann, umso besser!

    • Ich finde es spannend, was für unterschiedliche Reaktionen das Buch hervorruft. Das heißt doch, dass es einen guten Denkanstoß liefert. ich denke nicht, dass man sich gezwungen fühlen sollte, alles Obst und Gemüse mit Stumpf und Stiel zu essen, aber es ist interessant zu sehen, was alles machbar ist.
      Und was den Avocadokern angeht: niemals würde ich einen ganzen Kern in einen Smoothie mixen. Zum einen verabscheue ich Smoothies (noch habe ich Zähne), dann würde mein Mixer streiken,und ich habe auch Zweifel, ob es schmeckt (sollen Smoothies eigentlich schmecken?). Aber so als kleine Überraschung finde ich die Kerne gut.
      PS.Biotonne hier ja. Verpflichtend. Wenn sie dann auch noch geleert werden würde….

  2. Wäre nie auf die Idee gekommen, dass man mit Avocadokern etwas anfangen könnte. Sind die nicht steinhart? Gleich bei der nächsten Avocado mal testen, wie sich der Kern zerlegen lässt. Danke für die Inspiration!

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