Entenfrikassée mit Klösschen

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Ich bin doch ganz stolz auf mich – die Tiefkühle sieht gut aus – schön übersichtlich. Ich habe mich damit vergnügt, jeden Tag irgendwas hervorzuholen und es auf den Tisch zu bringen. Da waren spaßige Überraschungen dabei 🙂 .

Ich hatte einen beachtlichen Vorrat an gegartem Fleisch und an Soßenresten eingefroren. Soße kann man immer brauchen :-). Aber es war nun wirklich zu viel – das schrie nach Verwertung.

Die Methode erst mal auftauen und dann weitersehen hat gut funktioniert. Inspiration kam  – wie so oft in letzter Zeit – von Hugh Fearnley-Whittingstall*. Ein Buch übrigens, das ich jedem, der Lebensverschwendung vermeiden möchte, ans Herz legen kann: Hugh hat für alles Ideen, auch für Fischgräten und bereits aufgebrühte Teebeutel. Auch sonst strotzt das Buch vor Tipps und Ideen. Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist Hugh ein Herzensthema.

In diesem Fall ist die Idee ein Frikassée mit Resten von gegartem Hühnchen. Ich habe Ente verwendet. Statt mit Brühe aufzugießen, musste ein Container mit Soße daran glauben. Man kann das Frikassée mit Kartoffelpüree servieren oder mit Polenta. Da gibt es aber noch eine Alternative: Nämlich die typisch britischen Klösschen, die gleich im Frikassée mitgegart werden. Ich mag diese weichen, luftigen Dinger sehr gern – die mussten es sein.

Und überhaupt: das war ein tolles Essen. Ich mag es, wenn aus Resten  etwas Neues entsteht. Schon als Kind war mein Highlight nicht der Sonntagsbraten, sondern das, was am Montag aus den Resten gemacht wurde.

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Für 4 Personen:

  • 2 EL Rapsöl
  • 1 Zwiebel
  • 2 Karotten
  • 1 Stange Sellerie
  • 1 Zweig Thymian
  • 1 Lorbeerblatt
  • 250 g braune Champignons
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 EL Mehl
  • 150 ml Weißwein
  • 700 ml Hühnerbrühe oder eine Mischung aus Hühnerbrühe und Bratensoße
  • 400 g gegartes Fleisch (Original: Hühnchen, ich: Ente)
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • etwas gehackte Petersilie zum Servieren

Für die Klösschen:

  • 100 g Mehl
  • 1/4 TL Backpulver
  • 1/2 TL Kräuter der Provence, getrocknet
  • 50 g Schmalz (ich hatte noch Entenfett im Kühlschrank….)
  • Salz, Pfeffer aus Mühle
  • etwas Wasser

Zwiebel schälen und fein hacken. Karotten schälen und würfeln, Sellerie in feine Würfel schneiden. Pilze putzen und blättrig schneiden.

Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel, Karotten, Sellerie, Thymian und Lorbeer zugeben, mit einer Prise Salz würzen und in ca. 10 min weich braten.

Die Hitze etwas höher stellen und die Pilze zugeben. Ca. 5 min braten, bis sie ihre Flüssigkeit abgegeben haben und etwas braun sind.

Inzwischen den Knoblauch schälen und fein hacken. Zum Gemüse in den Topf geben und 1 min mitbraten. Mit Mehl bestäuben, alles unter Rühren anrösten. Dann den Wein zugießen, alles kurz aufkochen und anschließend Brühe und/oder Soße angießen. Gut durchrühren, damit sich alles verbindet. Zum Kochen bringen und abgedeckt ca. 10 min simmern lassen.

Inzwischen für die Klösschen Mehl, Backpulver, Kräuter und Schmalz in einer Schüssel mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen, dann zu einem Teig verkneten. Dabei immer wieder ein wenig Wasser zufügen, es soll ein Teig entstehen, der zusammenhält, aber nicht zu weich ist.

Das Fleisch in den Topf geben, alles kurz aufkochen und durchrühren.

Jetzt aus dem Teig zwischen den Handflächen ca. walnussgroße Bällchen rollen. Die Klösschen mit gutem Abstand zueinander zum Frikassée geben, einen Deckel auflegen und alles zusammen 15 min simmern lassen. Die Klösschen sind wirklich weich und fluffig – also bitte auf gar keinen Fall umrühren!

Zum Servieren Frikassée mit Klösschen auf Teller verteilen und mit gehackter Petersilie bestreuen.

 

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9 Kommentare

  1. Das merke ich mir gleich mal vor. Ich bin ja auch ein großer Fan von Resteverwertung, so koche ich die abgefieselte Bratentenkarkasse immer schön langsam aus, das gibt eine fantastische Entenbrühe.

    • Von einer Ente wird hier auch alles verwertet…das Fleisch natürlich, das ausgebratene Fett für die besten Bratkartoffeln und die Karkasse für Brühe.

  2. Der Mann mit dem unaussprechlichen Namen hat immer hervorragende Ideen. Ich werde mir das Buch einmal näher anschauen. Dein Frikassee klingt sehr fein! Und es hat den Vorteil, dass man nicht mehr sieht, dass es ein Tier war, daher darf ich das auch kochen. 😀

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