Tinga de Pollo

tinga de pollo

Das ist klassisches mexikanisches Streetfood. Laut Thomasina Miers* bekommt man es in Mexiko an jeder Ecke, und auch in ihren Lokalen ist das Gericht ein Renner.

Und das zurecht: wir sprechen von butterzartem Hühnchenfleisch in einer Tomatensauce, die rauchige Schärfe von den Chipotles und Süße von den langsam gegarten Zwiebeln bekommt. Serviert wird das ganze mit Tortillas (hier geht es zum Rezept), Reis und Guacamole. Ein richtiges Wohlfühlessen.

Zur Zubereitung: es werden Chipotles benötigt, das sind geäucherte Jalapeños.  Es gibt sie  in mexikanischen Läden oder online*. Wenn keine aufzutreiben sind, könnte ich mir vorstellen, dass man eine frische Chilischote verwendet und etwas geräuchertes Paprikapulver. Geräuchertes Salz ginge sicher auch.

Laut Rezept soll das Hühnchen nur 20 min kochen und dann im Sud auskühlen – ich habe mich nicht getraut, das auszuprobieren….mein Hühnchen durfte länger garen.

Und dann wird hier noch eine Küchentechnik angewandt, die für mächtig Aroma sorgt: das kontrollierte Verbrennen-Lassen.

Für 4 Personen:

  • 1 Hühnchen (Freiland, Bio)
  • 1 große Zwiebel
  • 6 Zehen Knoblauch
  • 10 Pfefferkörner

Für die Tinga-Sauce:

  • 4-5 Chipotle-Chilis
  • 2 Dosen Tomaten (je 400 g)
  • 6 Zehen Knoblauch
  • 1 TL getrockneter Oregano
  • 2 Lorbeerblätter
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Zwiebeln
  • 1 EL brauner Zucker

Für die Guacamole:

  • 1 grüne Chilischote
  • 1/2 rote Zwiebel
  • 1 kleine Zehe Knoblauch
  • 1-2 TL Salz
  • 3 reife Avocados
  • Saft von 1-2 Limetten
  • etwas Koriandergrün
  • 1 Tomate
  • Pfeffer aus der Mühle

Zunächst das Hühnchen kochen. Dafür gibt man es zusammen mit der geschälten, geviertelten Zwiebel, den geschälten, angedrückten Knoblauchzehen und den Pfefferkörnern in einen großen Topf und bedeckt es mit Wasser. Alles abgedeckt bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Temperatur so reduzieren, dass das Wasser gerade noch köchelt. Das Hühnchen 45 min garen, dann in der Brühe abkühlen lassen.

Das Hühnchen aus der Brühe nehmen, das Fleisch mit Hilfe zweier Gabeln klein zupfen und beiseite stellen.

Die Chipotles in heißem Wasser 10 min einweichen.

Währenddessen eine Pfanne stark erhitzen. Die Knoblauchzehen ungeschält unter ständigem Wenden so lange rösten, bis sie außen schwarz und verbrannt sind. Wer frische Tomaten verwendet, röstet diese auch mit.

Knoblauch schälen und zusammen mit den Tomaten und den abgetropften Chipotles in den Mixer geben und pürieren.

Die Zwiebeln schälen und in Streifen schneiden. Olivenöl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln darin glasig anschwitzen. Dann bei niedriger Temperatur weitere 10 min schmurgeln lassen, damit sie ihre Süße freigeben. Die Paste aus dem Mixer, Zucker, Oregano, Lorbeerblätter und 85 ml von der Hühnerbrühe zugeben. Alles aufkochen, 10 min köcheln lassen und abschmecken.

Jetzt das Hühnchenfleisch  in die Sauce geben und alles bei schwacher Hitze ca. 20 min köcheln lassen, damit sich die Aromen verbinden. Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Während das Hühnchen in der Sauce kocht, die Guacamole zubereiten. Dafür die Chili fein hacken. Zwiebel und Knoblauch schälen und ebenfalls fein hacken. Tomate von den Samen befreien und fein würfeln. Koriandergrün zupfen und hacken.

Die Hälfte der Chili, ein Viertel der Zwiebel, den Knoblauch und das Salz im Mörser zu  einer Paste zerstoßen.

Avocados aufschneiden, die Kerne entfernen und in eine Schüssel geben. Den Inhalt des Mörsers dazugeben. Mit einer Gabel grob zerdrücken, dabei die Hälfte des  Limettensafts zugeben.

Dann die restlichen Zutaten einarbeiten und alles mit reichlich Pfeffer abschmecken.

Die Tinga de Pollo mit Tortillas, gegartem Reis und Guacamole auf Tellern anrichten und servieren.

Print Friendly, PDF & Email

13 Kommentare

  1. Chipotles hab ich immer im Vorrat, sind seit vielen Jahren ein Favorit, das hab ich schon 2004 im Blog kundgetan 😉 Dein Rezept macht mich jetzt so richtig an – ein Bauernhähnchen liegt noch im Tiefkühler, das reservier ich gleich mal dafür, danke!

  2. Chipotles hab ich leider keine, grübel… denn das ist mit Sicherheit ein Bomben-Essen. Die Guacamole immerhin, die mach ich ganz ähnlich-nur dass ich statt Koriander Petersilie verwende.

  3. Chipotles sind hier immer vorhanden – gleich in verschiedenen Varianten: eingelegt und getrocknet. Wenn mir alles ausgeht, die Chilis sicher nicht. 😉
    Dieses kontrollierte Verbrennen klingt sehr interessant.

Kommentare sind geschlossen.