Bangers and Mash

bangers

Bangers – das sind die bristischen Würstchen, die Teil des berüchtigten full english breakfast sind. So ein Frühstück ist in der Regel dann doch etwas viel für mich; die Würstchen aber, die mag ich gern. Aber natürlich sind sie hierzulande nicht so ganz leicht aufzutreiben, weswegen ich mich gefreut habe, im Wurstbuch von Harald Scholl* ein Rezept dafür zu finden. Das Rezept teile ich heute mit Euch.

Bangers kommt übrigens nicht vom Head-Bangen ;-). Würstchen hatten während des 1. Weltkrieges aufgrund der Fleischknappheit einen hohen Wasseranteil, wenn man sie dann in die heiße Pfanne gab, platzten sie oft mit einem Knall – bang! (Quelle: Wikipedia).

Bangers und Mash sind eigentlich typisches Pub-Food, aber nächste Pub ist nicht gerade um die Ecke, also machen wir das Ganze selbst. Klassisch serviert werden die Würstchen gern mit einer Zwiebelsauce; Apfelsauce ist aber auch beliebt. Ich hatte noch Chinakohl im Gemüsefach, und so gibt es bei mir Bangers, Mash und Chinakohl mit Apfel.

Das Rezept ergibt ca. 28 Würste; was Ihr nicht braucht, kann man gut einfrieren. Das restliche Rezept ist auf 4 Personen ausgelegt.

Für die Bangers:

  • 1 kg Schweinefleisch (Schulter ohne Schwarte)
  • 600 g Schweinerückenspeck (das ist der fette weiße)
  • ca. 200 g Semmelbrösel
  • 200 ml Hühnerbrühe, kalt
  • 6 g Salz
  • 3 g Pfeffer aus der Mühle
  • 2 g Muskatnuss, frisch gemahlen
  • 1 g Ingwerpulver
  • 1 g getrockneter, gerebelter Salbei
  • zum Befüllen: 5 m Schweinedarm (26/28)

Für den Karoffelstampf:

  • 800 g Kartoffeln (ich nehme vorwiegend festkochende)
  • 90 g Butter
  • 100 g Sahne
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Für den Chinakohl:

  • ca. 500 g Chinakohl
  • 1 Schalotte
  • 1 Apfel
  • 1 EL Rapsöl
  • 100 ml Apfelsaft
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Für die Würste den Darm in einer großen Schüssel Wasser einweichen, dabei einige Male durchspülen, um das Salz zu entfernen.

Schweinefleisch und Speck in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Das Fleisch 1 h in den Kühlschrank stellen, den Speck ca. 30 min in die Tiefkühle geben. Die beweglichen Teile des Fleischwolfs auch kalt stellen.

Die Semmelbrösel mit der Hühnerbrühe übergießen und 30 min quellen lassen.

Fleisch- und Speckwürfel mit dem Salz bestreuen. Alles durch den Fleischwolf geben (Lochscheibe 2 mm). Die Semmelbrösel zur Masse geben, mit Ingwer, Pfeffer, Muskatnuss und Salbei würzen und alles mit den Händen vermischen. Die Masse nochmals durch den Fleischwolf geben und dann gut durchmischen. Vorsicht – die Masse darf nicht warm werden; wenn die Temperatur über 4 °C steigt, alles lieber nochmal kurz in die Tiefkühle stellen.

Füllrohr (26 mm)  auf dem Fleischwolf befestigen und den Darm aufziehen. Masse in den Darm füllen, dabei in Abständen von ca. 8 cm Würste abdrehen. Die fertigen Würste 2 h ruhen lassen.

Für den Kartoffelstampf die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Kartoffeln in wenig Wasser gar kochen. Ich gieße das Wasser hinterher nicht ab, sondern verwende es mit Butter und Sahne beim Stampfen, also wirklich nicht zuviel Wasser nehmen, sonst wird die Masse zu wässrig. Wenn die Kartoffeln gar sind, Butter und Sahne zugeben und alles mit dem Kartoffelstampfer zu einer homogenen Masse stampfen. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.

Während die Kartoffeln kochen, für den Chinakohl die Schalotte schälen und fein hacken. Den Chinakohl in nicht zu feine Streifen schneiden. Den Apfel vierteln, das Kernhaus entfernen und die Viertel in feine Scheiben schneiden.

Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Schalotte glasig anschwitzen, dann Chinakohl und Apfelscheiben kurz mit anrösten. Mit Apfelsaft ablöschen, mit Salz und Pfeffer würzen. Alles kurz aufkochen und dann bei mittlerer Hitze garen, bis der Kohl zusammengefallen und bissfest, aber nicht matschig ist. Nochmals abschmecken.

Die Würstchen – je nach Appetit ca. 2 pro Person in einer Pfanne (beschichtete Pfanne ohne Fett ist gut) von allen Seiten braten. Sollten die Würstchen dabei etwas Fett abgeben, so schadet es nicht im geringsten, wenn man das unter den Kartoffelstampf rührt 🙂 .

Zum Servieren Würstchen mit Kartoffelstampf und Chinakohl auf Tellern anrichten.

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11 Kommentare

  1. Leider habe ich meinen Fleischwolf gehimmelt. Das Rezept merke ich mir trotzdem. Diese Würstchen mal in richtig guter Qualität zu essen, macht bestimmt Spaß. – Danke!

    • Ich bin ja fast froh, dass ich nicht die einzige bin, die einen Fleischwolf kaputt kriegt 🙂
      Aber wenn Du mal wieder einen hast, dann lohnt sich das Rezept.

      • Ach, das war so ein billiges Ramschding, das zufällig bei mir landete. Hätte ich gar nicht selber gekauft, völlige Fehlkonstruktion. Vielleicht kaufe ich mir mal wieder einen denn, die besseren sind auch nicht sehr teuer, soweit ich weiß.

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