Als ich ein Kind war, war das Zillertal das bevorzugte Urlaubsziel meiner Eltern. Jedes Jahr waren wir dort zur Sommerfrische. Bergwandern. Immer in einem Ortsteil von Fügen. Immer in der gleichen Pension. Ganz ehrlich – damals wäre ich zur Abwechslung auch gerne mal ans Meer gefahren. Aber inzwischen habe ich mich mit den Bergen ausgesöhnt 🙂 . Deswegen habe ich mich auch gefreut, als mir eine Einladung ins Postfach flatterte – Kulinarisches aus dem Zillertaler Bergwinter.
Ich habe durchaus gestaunt an diesem Abend – mir war nicht bewußt, was für ein riesengroßes Skigebiet das Zillertal doch geworden ist. (was möglicherweise auch daran liegt, dass meine zickigen Knie Skifahren nicht mehr zulassen….) Kurz ein paar Basisdaten – 506 Kilometer Piste, 181 moderne Liftanlagen, Nachtskifahren bei Fluchtlicht, 14 Rodelbahnen- und natürlich jede Menge interessanter Veranstaltungen rund um das Skifahren.
Wenn man dann den ganzen Tag auf den Brettern stand, darf die Entspannung auch nicht zu kurz kommen. Erholen kann man sich doch auch, indem man sich kulinarisch etwas gönnt, oder wie seht Ihr das? Da gibt es einige Skihütten, die mehr zu bieten haben als die gewohnte zünftige Hausmannskost: so findet man zum Beispiel in der Kristallhütte Candle-Light-Dinner und Spa oder in der Wedelhütte edlen Wein.
Aber im Grunde ist das ja alles nicht mein Thema….mir geht es ums Essen. Und auch da hat das Zillertal einiges zu bieten. Wir durften kochen mit Georg Hauser jun., der in Stumm das Gasthaus „Zum Nester“ führt. Dort hat man hat sich auf die Fahnen geschrieben, Tradition und Moderne zu verbinden. Und so war auch das Menü, das wir kochen und anschließend genießen durften: Georg Hauser hatte viele Produkte aus der Region im Gepäck: Obst und Gemüse, einen Ziegen-Gervais, den ich bitte gerne im Abo hätte, und wunderbares Lammfleisch und Würste und Speck aus der hauseigenen Metzgerei des Gasthofes.
Und so entstand als Vorspeise ein fruchtiger Salat. Im Hauptgericht das Lamm. Georg Hauser hatte es in der eigenen Küche Sous Vide vorgegart. Serviert wurde es mit Kürbisgemüse und Kartoffelpaunzen – eine Art Gnocchi. Der Nachtisch, ein Trifle, glänzte mit einer Geheimzutat: die von zu Hause mitgebrachten Heidelbeeren waren nach einen Rezept eingelegt, das Georg Hauser partout nicht verraten wollte.
Produkte aus der Region gab es auch zu trinken. Wußtet Ihr, dass im Zillertal Bergheugin gebrannt wird? Auch das Radler, zitronig und natürtrüb war klasse. Und obwohl ich keine Biertrinkerin bin – das dunkle Bier mochte ich.
Der Spaß kam auch nicht zu kurz – bei der Begrüßung bekamen wir hauchdünne Krapfen aus Roggenteig, gefüllt mit einer Käsemischung und in Fett ausgebacken. Und nein, trotz meiner Vorliebe für Teigtaschen – den Wettbewerrb um den schönsten Krapfen habe ich nicht gewonnen. Nicht rund genug…zu viel Füllung. Und außerdem weiß ich jetzt – ein ordentlicher Zillertaler Krapfen, der muss ordentlich braun sein und nicht nur goldbraun. Beim nächsten Mal dann.
Eine Skifahrerin wird aus mir nicht mehr werden – aber das Zillertal habe ich nun wieder auf meiner Liste der Reiseziele. Eine Sommerfrische dort ist sicherlich ein Erlebnis – auch in kulinarischer Hinsicht.
Das Zillertal ist definitiv eine Reise wert! Die, von dir genannten Gasthäuser kenne ich und bestätige das gute Essen. Als Skigebiet definitiv sehr gut. Liebe Grüße Erika
Ich verbinde mit dem Zillertal ja Kindheitserinnerungen, und ich weiß noch, dass ich damals schon das Essen dort gut fand 🙂
Ist es immer noch!
Das erinnert mich an meine Kinheitsurlaube – wir sind bestimmt 10 Jahre lang immer ins Allgäu gefahren: Immer nach Pfronten und immer in die gleiche Ferienwohnung. Ich glaube in der Region würde ich mich heute noch blind zurecht finden. Es war allerdings auch zugegebnermaßen wirklich schön da 😉
Hihi, meine Eltern sind heute noch treu Urlauber….im Frühjahr nach Südtirol, im Sommer ins Salzkammergut. Es ist schön da, und ich weiß immer, wo sie stecken 😉
Jaaa, die Ecke ist definitiv nicht verkehrt 🙂 Irgendwie sieht man sich da an der Landschaft nicht satt – und das Essen ist auch super!
Das klingt nach einem sehr schönen Ausflug! Und diese kusprigen Roggen-Käse-Krapfen: Gibt es dafür bald ein Rezept? Mir läuft allein schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen ;-).
Ein Rezept wurde uns nicht verraten, aber ich glaube, ich geh mal auf die Suche 🙂
Ich konnte gerade nicht an mich halten, der Roggen-Krapfen-Virus ist direkt übergesprungen ;-), und habe mal geschaut. Nach einem diesmal leider erfolglosen Blick ins wunderbare Kulinarische Erbe der Alpen (dort hat es leckere Ziegenkäse-Tirtler, aber die sind dicker und mit einem Weizenmehlteig gemacht) habe ich das hier gefunden: http://magazine.mayrhofen.at/blog/2015/03/16/zillertaler-krapfen/
Kommt das dem nah, was ihr hattet?
Jupp! Genau das! Schon gespeichert 🙂
Dito ;-). Dann werden wir mal krapfen :-).