Perkedel tempe mit Sambal aus gerösteten Tomaten

perkedel

Es gibt da noch etwas, das ich mit Indonesien verbinde: Tempeh nämlich. Habt Ihr alle meinen tiefen Seufzer gehört? Tempeh besteht aus gekochten, dann mittels Schimmelpilzen fermentierterten Sojabohnen. Im Gegensatz zu Tofu hat Tempeh einen ausgeprägten Eigengeschmack.

Und über den bin ich bislang immer gestolpert. Tempeh gehört nämlich zu den wenigen Lebensmitteln, mit denen ich mich trotz mehrerer Versuche einfach nicht anfreunden konnte. Der Geschmack soll an Pilze erinnern, aber ich hatte immer das Gefühl, dass da etwas Schimmliges meine Kehle hinuterpurzelt. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Ein Versuch noch, für Claudias Event „Streetfood and Sambal„. Immerhin ist indonesische Küche ohne Tempeh nicht denkbar. Und fritiert wäre er ein typisches Streetfood.

Frittierten Tempeh hatte ich schon mal. Also mache ich diesmal kleine Frikadellen – Perkedel. Die gibt es in Indonesien aus Fleisch, aus Mais und eben aus Tempeh. Und siehe da – der Tempeh und ich, wir haben uns ausgesöhnt.

Dazu gibt es nochmal Sambal aus Tomaten. Ja, schon wieder. Aber es gibt doch gerade noch so schöne Tomaten – das muss unbedingt ausgenutzt werden, finde ich. Und etwas Frisches kann man gut brauchen zu den Perkedel. Und: für dieses Sambal werden alle Zutaten im Ofen gegrillt, das gibt ein schönes Raucharoma – schmeckt toll, mein Sambal-Favorit:

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Für 3 Personen:

Für das Sambal:

  • 450 gr. Tomaten
  • 1-2 rote Chilis
  • 3 Schalotten
  • ca. 3 EL Limettensaft
  • Salz

Für die Perkedel:

  • 300 gr. Tempeh
  • 4 Kaffirlimettenblätter
  • 1 cm großer Galgant
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 1 Schalotte
  • 2 rote Chilis
  • 1 EL Ketjap Manis (süße Sojasoße)
  • Salz
  • Öl zum Braten

Für das Sambal den Backofengrill vorheizen (220 °C).

Die Tomaten halbieren. Schalotten schälen und ebenfalls halbieren. Tomaten, Chilis und Schalotten auf einem Backblech verteilen, das Blech in kurzem Abstand (ca. 13 cm) unter den Grill schieben. Sobald die Chilis dunkle Flecken bekommen, umdrehen. Mit den Tomaten und den Schalotten später ebenso verfahren.

Wenn die Chilis rundherum dunkle Flecken haben, herausnehmen, später dann die Tomaten und die Schalotten.

Das Gemüse mitsamt der dunklen Haut und den Säften, die es abgegeben hat im Mixer zu einer Paste verarbeiten. Dann mit Salz und Limettensaft abschmecken.

Für die Perkedel wird der Tempeh zunächst gedämpft. Dafür etwas Wasser in einen Topf geben, den Tempeh in einen Dämpfeinsatz legen, das Wasser zum Kochen bringen und den Tempeh zugedeckt 20 min lang dämpfen.

Inzwischen die Kaffirlimettenblätter fein schneiden. Galgant, Schalotte und Knoblauch schälen und fein hacken, Chilis ebenfalls fein hacken. Wer es nicht so scharf mag, entfernt vorher die Kerne.

Alle Zutaten mischen, mit Salz abschmecken. Mit feuchten Händen kleine, ca. 1 cm dicke Frikadellen formen. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Frikadellen, wenn nötig portionsweise, im heißen Öl unter Wenden ca. 3-4 min pro Seite braten, bis sie appetitlich gebräunt sind.

Zum Servieren Perkedel mit dem Sambal anrichten.

Selamat makan! 🙂

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6 Kommentare

  1. Hallo Susanne,
    wieder ein klasse Rezept hier und das Sambal passt mir gerade, wo doch die Tomaten mich überfallen. Ich liebe die indonesische Küche, aber das Tempeh, nee, doch den Rest mit Hühnchen kann ich mir sehr gut vorstellen. Danke fürs Rezept.
    Liebe Grüße
    Ingrid

  2. Ist Ketjap Manis eigentlich typisch indonesisch? Ich kenn mich nicht wirklich aus in der indonesischen Küche, lese das aber sonst nicht so oft.
    Paradeisrezepte kann ich nicht genug haben. 😉

    • Ja, das ist eine Basiswürze. Ich mag die zum Abrunden immer ganz gern.
      Und das Sambal ist klassen, nicht nur, wenn man in Tomaten erstickt 🙂

Kommentare sind geschlossen.