Hähnchenconsommé mit Geflügelklößchen

consomée

Hühnersuppe – das ist etwas, was hier regelmäßig auf dem Tisch stehen muss. Sehr oft in der Standard-Variante: das Huhn wird mit Suppengemüse gekocht, die Suppe dann mit dem ausgelösten, zerzupften Hühnchenfleisch und, bei großem Hunger, mit Nudeln serviert. Nun, in „Fabelhaft französisch„* habe ich eine sehr viel noblere Variante gefunden, die ich ausprobieren musste.

Auch hier wird mit Suppengrün und Hühnchen eine Brühe gekocht. Aber vorher werden die Brustfilets des Hühnchens ausgelöst, daraus entstehen dann Klösschen, die später zusammen mit der Suppe serviert werden. Das ist fein und leicht und hat uns gut gefallen.

Vor den Klösschen hatte ich ein wenig Respekt – die Masse ist relativ weich in der Konsistenz und ich habe befürchtet, dass sie sich beim Garen in Wohlgefallen auflösen. Aber sie haben gehalten. Die Klösschen sind weich und fluffig – und schön aromatisch, weil sie in Hühnerbrühe gegart werden.

Das Rezept reicht für 8 Vorspeisenportionen oder für 4 als Hauptsache:

Für die Consommé:

  • 1 Hühnchen (Bio, Freilandhaltung, das Beste, was Ihr kriegen könnt 🙂 )
  • 2 Karotten
  • 1 weiße Zwiebel
  • 1 Stange Lauch
  • 1 Stange Sellerie
  • 6 schwarze Pfefferkörner
  • 6 rosa Pfefferkörner
  • 6 Stängel glatte Petersilie
  • 1 Lorbeerblatt
  • 4 Zweige Thymian
  • Salz

Für die Klösschen:

  • die ausgelösten Brustfilets des Hühnchens
  • 100 gr. Eiweiß
  • 50 ml Schlagsahne
  • Salz, Piment d’Espelette
  • 1 Bund Schnittlauch

Zum Fertigstellen:

  • 2 Frühlingszwiebeln
  • Salz, Pfeffer

Vom Hühnchen zunächst die Brustfilets auslösen und beiseite stellen.

Das restliche Hühnchen in einen großen Suppentopf geben und mit kaltem Wasser bedecken. Zum Kochen bringen; dabei immer wieder den entstehenden Schaum abschöpfen.

Inzwischen Lauch, Sellerie, Karotten und Zwiebeln waschen, wenn nötig schälen und dann in Würfel schneiden. Das Gemüse zusammen mit beiden Sorten Pfeffer, Petersilie, Lorbeer und Thymian zum Hähnchen geben und alles großzügig mit Salz würzen. Die Suppe bei schwacher Hitze ca. 2 h köcheln lassen. Schaum immer wieder abschöpfen. Schließlich den Fond durch ein feines Sieb in einen Topf filtern. Das gegarte Fleisch brauchen wir in diesem Fall nicht, das könnt Ihr anderweitig verwenden.

Für die Klösschen die Hühnchenbrust (ohne Haut) in der Küchenmaschine oder im Mixer cuttern. Eiweiß zugeben und stoßweise untermixen. Sahne einarbeiten, bis eine cremige Masse entstanden ist. Mit Salz und Piment d’Espelette (oder Cayennepfeffer) abschmecken. Den Schnittlauch in Röllchen schneiden und unterheben.

Zum Garen der Nocken einen Teil der Hühnerbrühe in einem weiten Topf erhitzen. Dann die Temperatur so weit verringern, dass die Brühe nur noch sanft blubbert. Aus der Masse mit 2 Teelöffeln gleichmäßige Nocken aus der Masse abstechen und in die heiße Brühe gleiten lassen. Klösschen 10 min ziehen lassen, dann vorsichtig wenden und von der anderen Seite weitere 10 min ziehen lassen.

Zum Anrichten die Consommé, in der keine Nocken gegart wurden, kurz aufkochen. Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Für jede Portion Nocken in einen Suppenteller geben, die Consommé angießen und mit Frühlingszwiebelringen garnieren.

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12 Kommentare

  1. Oooooh für Klösschen bin ich ja immer zu begeistern! Muss ich mir direkt mal für die nächste Suppe vermerken. Und mir fällt dabei gerade auf, dass schon länger keine mehr auf dem Tisch stand… Kann ja eigentlich nicht sein 😉

  2. Fleischbällchen, auch wenn sie so elegant daherkommen wie bei dir, kann ich immer essen! Nur am Suppenwetter mangelt es leider in Wien.

    • Hier auch. Es ist schon ein wenig her, dass ich die Suppe gekocht habe. Und Fleischbällchen in jegleicher Form – das geht auch hier immer.

  3. Das ist eine schöne Idee an Hähnchenbrust und and Hühnerbrühe zu kommen…. muß ich mir merken! Rewzepte mit nur Brust verwerfe ich nämlich augenblicklich- fast immer.

  4. Bei mir gab es mal so was, wie den Suppenmontag. Leider ist der irgendwie seit letztem Winter schändlich in Vergessenheit geraten. Deine Hühnerbrühe hier aber, die könnte ich mit Sicherheit zu jeder Jahreszeit geniessen. Schliesslich gehören Suppen in vielen heissen Ländern zur Standard-Küche…

    • Lass ihn doch aufleben, Deinen Suppenmontag 🙂
      Ich kann eigentlich auch immer Suppe essen – abr zur Zeit bin ich ein wenig weinerlich und würde erst mal mit Gazpacho anfangen 🙂

  5. Hm, das klingt so ähnlich, wie die niedersächsische Hochzeitssuppe, da gehört zusätzlich nur noch etwas Eierstich und Spargel hinein. Warum habe ich die bloß noch nie gemacht???

    • Ah, im Süddeutschen gibt es auch Hchzeitssuppe. Ich muss nachdeken…also, Spargel kommt nicht hinein, aber verschiedene Klösschen. Hab ich auch noch nie gemacht….

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