Kaninchen in Senf-Kakao-Creme aus Martinique

kaninchen in kakao-senfcreme

Die Kombination Senf-Kakao gehört zu denjenigen, die mir ein kulinarisches Fragezeichen auf die Stirn malen. Komisch eigentlich, so viele Rezepte mit schrägen Aromenkompositionen gibt es auch nicht im „Kreolischen Kochbuch„* – aber die musste ich dann auch ausprobieren. Und ich wurde nicht enttäuscht – Senf, Kakao und Kaninchen, das passt. Der Senf etwas scharf, der Kakao etwas bitter, das harmoniert schön mit dem leichten es ist Wildgeschmack des Kaninchens. Das Ganze ist wohl  typisches Fusion Food mit dem Besten aus unterschiedlichen Welten: Kakao wächst in den Tropen, der Senf kommt aus Frankreich.

Noch einen Vorteil hat das Gericht: es ist mit seiner überraschenden Zutaten-Zusammenstellung gästetauglich. Und dabei auch noch sehr simpel in der Herstellung.

Und jetzt zum Kaninchen: ich esse Fleisch. Nicht so oft und mit einer gewissen Achtsamkeit, aber ich esse es. Meine Kinder waren nicht so glücklich über das Kaninchen (die sind ja sooooo süß)…..und herzlos, wie ich bin, habe ich ihnen erklärt, dass, wenn sie Fleisch essen, dass es dann keinen Unterschied gibt. Wer Schwein isst, kann auch Kaninchen essen. Beides sind Kreaturen mit einem Recht auf Leben. Wobei…es gibt da etwas….als ich ein Kind war, hatte eine meiner Tanten Kaninchen. Regelmäßig bin ich dahin gepilgert, um die Kleinen zu kraulen, den Stallgeruch zu schnuppern und und den Fellbündeln ein paar Karotten zwischen die Nagezähne zu schieben. Im Leben wäre ich damals nicht auf die Idee gekommen, dass die Fellbündel zum Verzehr bestimmt waren. (Lag vielleicht auch daran, dass diese Tante berühmt war für ihren Geiz ihre Sparsamkeit (Kaffee aufwärmen und Heizung aus im Winter und so…) und uns nie was abgegeben hat.

Jetzt aber zum Rezept, das reicht für 4:

  • 1 Kanichen, in Teilen (laut Rezept 4 Keulen)
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Dijon-Senf
  • 2 EL Kakao-Pulver, ungesüßt
  • 2 EL Sahne
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 Schalotten
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 500 ml Hühnerbrühe
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Stengel Estragon

Senf mit Kakao und Sahne glattrühren (am Besten mit dem Schneebesen) und beiseite stellen. Schalotten und Knoblauch schälen und fein hacken.

Das Öl in einem großen Topf erhitzen. Kaninchenteile (oder Keulen…) von allen Seiten anbraten, dabei mit Salz und Pfeffer würzen.

Schalotten und Knoblauch zugeben, kurz durchrühren, dann Hühnerbrühe, Lorbeerblätter und die Senf-Kakao-Mischung zugeben. Aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und alles ca. 40 min schmurgeln lassen. Ab und zu umrühren, damit sich nichts am Topfboden anlegt.

Inwischen Estragon-Blättchen zupfen und hacken.

Vor dem Servieren alles mit Salz und Pfeffer abschmecken und den Estragon unterrühren. Dazu passt gekochter Basmati-Reis.

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15 Kommentare

  1. Ah, endlich! 🙂
    Ja, das mit dem „die sind doch so niedlich“, ist schwer aus den Köpfen zu bekommen. Kleine Ferkel (und überhaupt alles Kleine) sind doch auch niedlich. Geht irgendwie nicht in meinen Kopf. Das Rezept wird auf jeden Fall ausprobiert. Senf und Kakao? Echt wild…

    • Ja, so denke ich auch. Wer Fleisch isst, muss auch keine Unterscheidung machen: letzter Konsequenz muss man das Fleisch essen dann lassen.

  2. Meine ungarischen Großeltern hatten auch Kaninchen, die ich mit meinem Opa zusammen jeden Morgen gefüttert habe. Ich habe den Duft von dem Kaninchenfutter geliebt. Aber gegessen haben sie die eigenen Kaninchen nicht. Eigentlich komisch, weil mit dem Schlachten von Hühnern, Enten und Schweinen hatten sie keine Probleme …
    Aber wenn ich mal wieder zu Kaninchen kommen sollte, werde ich das Rezept ausprobieren, hört sich gut an 🙂

      • Nee, für Haustiere waren es zu viele. Ich tippe darauf, dass sie die Kaninchen verkauft haben an Leute, die sie dann gegessen haben. Aber so genau weiß ich es nicht, weil ich zu jung war als meine Großeltern starben …

  3. oh, das freut mich, dass du uns dieses Rezept aus dem Kochbuch vorstellst!!
    klingt auch ganz nach meinem Geschmack und wird für demnächst geplant! lg

  4. Die creolischen Rezepte überraschen mich immer wieder. Die Küche ist wirklich ganz speziell, scheint es mir. Senf und Kakao? Unglaublich!

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