Blumenkohlsuppe mit Puy-Linsen, dazu Linsen-Baguette

blumenkohlsuppe mit linsen und ihr baguette

Bushcooks schöner Blog Bushcooks Kitchen feiert Geburtstag – den vierten schon. Sie reist gerne und bringt von ihren Reisen natürlich auch Souvenirs mit. Und das wünscht sie sich auch von uns – gucken was wir mitgebracht haben. Und ein Gericht dazu, natürlich.

Ich bringe ja meist was zu essen mit….so richtige Souvenirs, die landen meist nicht im Koffer. Sondern eher etwas Nützliches. Woran ich aber nur schwer vorbei komme, das sind hübsche Verpackungen, am liebsten Dosen, die ich dann gerne weiter verwende. Und wenn ich so eine Dose aus dem Schrank hole, erinnere ich mich. Da gibt es zum Beispiel diese Dose hier:

dose

Die war ursprünglich gefüllt mit Puy-Linsen – und ich fülle immer wieder nach. Ihr habt ja sicherlich schon alle mitbekommen, dass ich gerne nach Frankreich reise. Im Grunde mag ich so ziemlich alle Regionen, die ich bisher besucht habe, aber natürlich gibt es Favoriten. Einer davon ist das Massif Central. Neben der bergigen Landschaft mit ihren Vulkanen hat es mir besonders das Städtchen Le Puy angetan.

Le-Puy-en-Velay ist ein eine kleine Stadt mit einem komplett erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern. Ihre berühmten Markenzeichen sind zwei Basaltkegel, auf deren „Gipfel“ jeweils Sakralbauten stehen: eine Kapelle auf dem einen, eine riesige, begehbare Marienstatue auf dem anderen. Ich bin nicht gläubig, aber die Atmosphäre der Stadt, die auch eine Station auf dem Jacobsweg ist, nimmt mich immer wieder gefangen.

Und dann gibt es noch eine Berühmtheit, die aus Le Puy – kommt: die gleichnamige  Linse mit der geschützten Herkunftsbezeichnung. Natürlich wird die Linse in der Stadt auch entsprechend zelebriert: Da gibt es ein Lädchen im Stadtkern, das nicht nur Linsen verkauft, sondern auch deren Devotionalien; so nette Dosen, wie ich sie mir mitgebracht habe, zum Beispiel. Auch Infomaterial und Rezepftheftchen gibt es im Lädchen.

Die Puy-Linse ist tatsächlich meine liebste Linsen-Sorte. Ich mag einfach den feinen, leicht nussigen Geschmack. Und hübsch sind die Linsen mit ihrer Sprenkelung auch – jedenfalls in ungegartem Zustand. Die Linse hat übrigens auch ihre eigenen Website: klick.

Die essbaren Souvenirs setze ich sehr gerne in der Küche ein. Heute gibt es sie im Doppelpack: einmal als Einlage in einer Suppe und dann noch gemahlen im Baguette:

Für das Baguette:

  • 100 gr. Puy-Linsen
  • 150 gr. Weizenmehl 550
  • 2,5 gr. frische Hefe
  • 175 gr. Wasser
  • 5 gr. Salz

Die Linsen fein mahlen; ich benutze dazu die Getreidemühle, aber ein leistungsstarker Blender schafft das auch.

Die gemahlenen Linsen mit dem Mehl und dem Salz in eine Teigschüssel geben. Die Hefe im Wasser auflösen. Hefewasser zur Mehlmischung geben und alles zu einem elastischen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Die Schüssel luftdicht abdecken. Den Teig 1 h bei Zimmertemperatur anspringen lassen, dann für ca. 6 h kühl stellen.

1 h bevor man das Baguette formen will, den Teig aus der Kühlung holen, damit er wieder Zimmertemperatur annehmen kann. Die Arbeitsfläche leicht mit Mehl bestäuben. Den Teig zu einer Kugel formen, dann oben und unten zur Mitte hin einschlagen. Mit den Händen auf der Arbeitsfläche rollen und ziehen, bis die gewünschte Länge erreicht ist. Der Teigling muss nun nochmals eine Stunde ruhen; bei mir tut er das in einem Baguette-Blech; so bleibt er in Form.

Inzwischen den Ofen auf 250°C vorheizen. Das Baguette mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge dreimal schräg einschneiden und das Blech mit dem Baguette in den Ofen schieben, mit einer Blumenspritze etwas Wasser an die Backofenwände spritzen. Das Brot in ca. 25 min knusprig ausbacken, dabei nach 10 min die Temperatur auf 220°C reduzieren. Brot auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Für die Suppe:

  • 100 gr. Puy-Linsen
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Streifen Zitronenschale
  • 1 Schalotte
  • etwas Rapsöl zum Braten
  • 1 kleiner Blumenkohl (meiner hatte 400 gr.)
  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • 100 ml Milch
  • 50 gr. Butter
  • 1 TL geräuchertes Paprikapulver, mild

Die Linsen in ein feinmaschiges Sieb geben und gründlich abbrausen. In einem kleinen Topf mit Wasser bedecken, Zitronenschale und Lorbeerblatt zugeben und die Linsen bissfest kochen. Gegen Ende der Garzeit salzen. Linsen abgießen und beiseite stellen.

Den Blumenkohl waschen, putzen und in kleine Röschen teilen. Die Schalotte schälen und fein würfeln.

Das Öl in einem Topf erhitzen. Die Schalotte darin glasig dünsten, dann die Blumenkohlröschen angießen und kurz mit anrösten. Gemüsebrühe und Zitronensaft zugeben, alles zum Kochen bringen. Deckel aufsetzen und den Blumenkohl bei milder Hitze weich kochen. Die  Suppe mit dem Pürierstab oder im Mixer aufmixen. Dann Milch und gegarte Linsen zugeben, alles nochmals erwärmen und mit Salz und Piment d’Espelette abschmecken.

Die Butter bei milder Hitze in einem kleinen Topf schmelzen und das Paprikapulver einrühren.

Zum Servieren die Suppe in Teller schöpfen und die Paprikabutter darüber träufeln. Das Baguette dazu reichen.

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15 Kommentare

  1. Ein schönes, feines Süppchen und ein interessantes Brot. Reisen bildet, kann ich da nur sagen und muss gleich weiter zu Bushi, um ihr zu gratulieren 🙂
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

  2. Linsen im Brot, das wollte ich ja auch mal noch versuchen. Danke fürs Erinnern.
    Und die Linsen in der Suppe hören sich interessant an! Werde ich bei der nächsten Linsensuppe mal versuchen 🙂

  3. Ich bin auch ein Fan von kulinarischen Mitbringseln und wusele gerne durch die Supermärkte und Feinkostläden am Urlaubsort. Für schöne Verpackungen bin ich auch sehr empfänglich 😉
    Besonders dein Linsenbaguette liest sich sehr lecker. Ich glaube, das muss ich nachbauen. Aber erstmal eine Baguetteform kaufen 😉

  4. So, wie du das Städtchen schilderst, machst du mir direkt lust, sofort die Koffer zu packen und hinzufahren. 🙂 Puy-Linsen sind auch meine Favoriten! Wie wirken sie sich denn geshcmacklich im Baguette aus?

    • Ja, das ist schön da. Übrigens gibt es einen Bäcker (ganz in der Nähe des sehr einfachen Campingpltzes), bei dem würde ich am liebsten in die Lehre gehen….
      na, das Baguette schmeckt etwas erdig, die Linsen kommen schon durch.

  5. Liebe Susanne,
    vielen Dank, dass Du dabei bist. Bei der Dose wäre ich wahrscheinlich auch schwach geworden. Ich finde das toll, dass Du so konsequent bei dem „Puy-Thema“ geblieben bist.

    • Hihi….so eine Art von Missverständnis haben wir auch jahrelang gepflegt. Bei uns ging es darum, wer lieber die untere oder die obere Hälfte des Brötchens mag. Jeder wollte dem anderen was Gutes tun und hat ihm die Hälfte gegeben, die er selbst lieber mag. Dabei können wir teilen.

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