Hühnchen-Tajine mit Salzzitrone und Oliven

hähnchentajine mit oliven und eingelegten zitronen

Salzzitrone! Ich liebe das. Ein Glas davon habe ich immer vorrätig. Sie laden in allem Möglichen, aber manchmal muss es auch ein Gericht sein, in dem das Aroma der Salzzitrone die Hauptrolle spielt. So wie in diesem saftigen, würzigen Schmorgericht aus Marokko. Das Hühnchen badet ausgiebig in einer kräuterwürzigen Marinade und schmort dann sachte in einer Tajine vor sich hin – ein Seelentröster-Essen, und ein einfach zuzubereitendes noch dazu. Kleine Randbemerkung: eine Tajine ist ein Topf aus Lehm; sozusagen ein marrokanischer Römertopf.

Gefunden habe ich das Rezept im Buch „Cook Caravan„*, einem wunderschönen Buch über die marokkanische Küche. Ich habe dieses Buch zur Verfügung gestellt bekommen, um mir die Caramelized-App näher anzusehen. Caramelized kennt Ihr? Es ist eine Kochbuch-App. Bislang gab es sie nur für Apple-Geräte, aber seit einigen Wochen gibt es die App auch für Android-Nutzer wie mich.

Nun bin ich eigentlich ein Fan des gedruckten Buches. Einen E-Reader habe ich zwar und finde ihn für unterwegs wirklich praktisch, aber Bücher die mir wirklich wichtig sind, kaufe ich in Papierform. Kochbücher auch. Das Blättern und Schmökern finde ich in elektronischer Form schwierig.

Die App hat mich trotzdem beeindruckt, und zwar positiv. Das liegt am Zusatznutzen 😉 Caramelized bietet nicht nur einfach Kochbücher. Sie sind auf eine sehr praktische Art aufbereitet, und das hat mir gefallen. Bei den Rezepten kann man zwischen verschiedenen Ansichten hin- und herschalten, nämlich zwischen Rezept – und Schritt für Schritt-Ansicht. Außerdem gibt es eine Funktion, um die Zutatenmengen umzurechnen…auf zwei Personen, auf acht….was man grade so braucht. Mein persönliches Highlight ist ehrlich gesagt der in die Rezepte eingebaute Timer: wenn da steht, dass das Huhn 50 min schmoren soll, patscht man auf die 50 Minuten-Angabe und ein Timer startet. Seit ich Kinder habe, bin ich notorisch abgelenkt und mache immer mehrere Sachen gleichzeitig – und deswegen sind Timer entsetzlich nützlich für mich. In manche Kochbücher sind auch kleine Videos eingebaut, das macht Spaß. Mankann auch mehrere Tabs gleichzeitig öffnen, was klasse ist, wenn man mehrere Gerichte auf einmal machen möchte – kein lästiges Blättern mehr. Absehen davon finde ich die Suchfunktion praktisch. Man gibt ein Stichwort ein und bekommt die Rezepte dazu aus allen Bücher, die man gespeichert hat, geliefert.

Die App gibt es kostenlos  im Google Play Store. Sie kommt mit einem kompletten Buch und einigen Vorschauen zum Reinspickern. Die Bücher muss man natürlich kaufen; das geht über den Shop der App.  Praktisch ist dabei, dass man auch einzelne Rezepte kaufen kann.

Jetzt zum Hühnchen – das hat uns alle begeistert. Saftig, frisch und würzig kommt es daher. Und nach ein wenig Vorbereitungs- und Marinierzeit kocht es sich von selbst.

Eine Tajine übrigens ist ein unglasierter Lehmtopf. Die schicken glasierten Keramikteile oder diejenigen aus Edelstahl  haben zwar die äußere Form einer Tajine; sind von deren Kocheigenschaften aber meilenweit entfernt. Meine Tajine kommt von hier. Ich sag das nicht, weil ich Geld dafür bekomme, sondern weil ich von der Original-Tajine überzeugt bin.

Für 4 Personen:

  • 1 Hühnchen, in 8 Teile geteilt oder die entsprechende Menge Hühnerschenkel
  • 1 Zwiebel, geschält und fein gehackt
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 1 Salzzitrone
  • Schwarze Oliven, z.B. Kalamata

Für die Marinade:

  • 2 EL Koriandergrün, gehackt
  • 2 EL Blattpetersilie, gehackt
  • 2 Zehen Knoblauch, fein gehackt
  • Saft einer Zitrone
  • 1 TL gemahlener Ingwer
  • 1 TL Kurkuma
  • einige Fäden Safran, gemörsert und in etwas heißem Wasser eingeweicht
  • 1/2 TL Pfeffer
  • 1/2 TL Salz

Zunächst die Marinade vorbereiten: Dazu alle Zutaten vermischen, dann das Hühnchen gründlich mit der Marinade einreiben. Hühnchen in eine Schüssel geben, zudecken und mindestens 2 h marinieren lassen, besser noch über Nacht.

Wenn es ans Kochen geht, die Tajine und den Deckel ca. 30 min wässern.

Dann auf den Herd stellen und bei mittlerer Hitze heiß werden lassen. Öl hineingeben und die Hünchenteile von allen Seiten goldbraun anrösten. Hühnchen dann aus der Tajine nehmen und warmstellen.

Die Zwiebeln in die Tajine geben und glasig dünsten. Dann das Hühnchen wieder hineingeben, restliche Marinade und etwas Wasser zugeben. Deckel aufsetzen und die Dampfsperre mit Wasser füllen. Hühnchen auf  kleiner Flamme ca. 50 min schmoren lassen. Ab und zu nachschauen, ob noch genug Flüssigkeit in der Tajine ist, und nötig, ein wenig dazugeben.

Die Zitrone mit Wasser abbrausen und in feine Streifen schneiden. Zusammen mit den Oliven zum Hühnchen geben und alles nochmal 10 min köcheln lassen, damit die Aromen sich verbinden können.

Zum Anrichten etwas Zitronensaft über das Hühnchen geben und mit gehackter Petersilie und Koriander bestreuen.

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23 Kommentare

  1. Salz-Zitronen sollte ich doch endlich auch einmal machen, wenn ich so dieses Rezept anschaue- und Zitronen hab ich ja immer zur Genüge zur Verfügung.
    Zu der App- nutzt du die auf dem Handy?

  2. Ha! There we go! Danke dir, liebes magentratzerl 🙂 Seit einigen Monaten schon schlummert ein Gläschen mit drei Salzzitronen in meiner Vorratskammer! Eine Kollegin musste mir das damals uuuunbedingt aus dem Marrokko-Urlaub mitbringen, mit der Umsetzung haperts allerdings bisher noch. Den Steilpass für das scheinbar ideale Gericht habe ich soeben von dir erhalten 😉

  3. Schon ausgedruckt!!! Die Tajine wird leider viel zu wenig genutzt und im Glas steht noch ein Gals Salzzitronen und ich hatte schon überlegt, was ich damit anfangen soll … Aber jetzt ist das ja wohl klar! 😀

    • Schön, wenn ich weiterhelfen konnte 🙂 Wenn ich bedenke, wie sehr ich die Ergebnisse mag, nutze ich die Tajine auch zu selten….

  4. Salzzitronen, stimmt, da war was. Wollte schon ewig ein zweites Glas ansetzen. 🙂
    Und die App? Hmm, ich habe noch nicht einmal ein Handy… Aber die Funktionen klingen auf jeden Fall gut.

    • Kein Handy? Wow! Manchmal nervt die ständige Erreichbarkeit, aber in der Regel finde ich es nützlich. Die App habe ich aber auf dem Tablet, die wollte nicht aufs Handy. Abgesehen davon, dass ich Rezepte auch nicht ständig mit mir rumschleppen muss…. 🙂

  5. Das ist ein feines marokkanisches Standardrezept. Allerdings möchte ich zu dem obigen Rezept anmerken, daß Curcuma kein marrokanisches Gewürz ist, sondern ein indisches. Daß man den Deckel der Tajine nie auf machen soll, wenn man ihn einmal aufgelegt hat, denn gerade das Garen in der geschlossenen Tajine bringt den guten, intensiven Geschmack.

    • Mal gaaaanz kurz aufmachen, um noch zwei Zutaten reinzutun, meinst Du das ist arg schlimm 😉 ?
      Das mit dem Kurkuma ist mir eigentlich klar, ich schätze, der bringt einfach etwas zusätzliche Farbe ins Spiel….

  6. Das ist echtes Seelenfutter. Das hört sich so gut an, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft.
    So ein E-Book Reader hab ich auch, bin aber wieder zum gedruckten Wort zurückgekehrt. Ich bin zu alt für so etwas. Ein Buch muss man blättern und riechen können. Ich habe ein Kochbuch, da wurden Gewürze in das Papier eingearbeitet. So sollte es sein.

    • Ja, das ist Wohlfühlessen…
      Ich blättere auch am liebsten in richtigen Büchern; aber für unterwegs ist so ein E-Reader schon mal praktisch.

  7. Auch wenn die App gut klingt, vor allem der Timer: Ich verweigere Kochbücher in elektronischer Form ganz strikt.
    Bei diesem Rezept – so gut es klingt – wäre ich doppelt ausgeschieden: keine Tajine, keinen Mitgenießer, der Hendl essen würde. *doppelt seufz*

    • Der Timer ist prima für einen Timer-Junkie wie mich 🙂
      Ich habe auch nur wenige Kochbücher als E-Book, gerne solche, die es nur in dieser Form gibt. Cook-Caravan gehört dazu.
      Sag Bescheid, wenn Du in München bist – dann gibt es Hendl ganz ohne Mitgenießer.

  8. Ein sehr lecker und feiner Tajin Rezept. Ich habe noch keine, aber vor mir einen zu holen. Nur habe ich bisher nicht viele Rezepte dafür gesehen, also jedes Rezept ist von daher gerne gesehen, vor allem wenn die so lecker klingen wie das hier.

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