Stöckchen mal zwei

In den letzten Wochen wurde ich hoch geehrt 😉 , gleich zwei Blog-Awards sind hier eingetrudelt. Der Erste kam von Ulrike. Wer sich für China (und den Rest der Welt) interessiert, sollte es nicht versäumen, bei ihr reinzuschauen. Und dann kamen noch Ninive und Che Foodzeit gleich mit einem doppelten „Liebster-Blog-Award“.

Ich fühle mich natürlich geehrt von den Awards und freue mich, dass jemand an mich denkt. Ich müßte lügen, um zu behaupten, dass ich mich nicht geschmeichelt fühle. Und dann kam es auch noch alles von so sympathischen Personen. Was ich nicht so mag, ist diese Kettenbrief-Attitude, die mit den Awards einhergeht….wenn da jeder Blogger wirklich die geforderten elf anderen benennt…holla! Ich habe mich deshalb entschlossen, mir die Award-Krönchen aufzusetzen und all die Fragen zu beantworten. Weitergeben werde ich die Stöckchen aber nicht.

Ich machs mir einfach ….die Fragen von beiden Awards in einem Aufwasch. Wenn Ihr Euch durch meine Antworten gekämpft habt, wißt Ihr mehr 🙂 .

Erstmal also die Fragen von Ulrike – sie mußten so  lange warten…

1. Welches war Dein beliebtester bzw. meistbeachtester Blogartikel?Best Blog

Der Artikel macht meinem Blognamen alles Ehre – der Dauerbrenner sind tatsächlich die Reiberknödel.

2. Welchen Deiner Blogartikel magst Du selbst am liebsten?

Immer den, den ich gerade in der Mangel habe. Ich bin hier ja die Chefin, was ich nicht mag, landet in der Papiertonne 🙂

3. Welche Musik hörst Du, wenn Du an Deinem Blog schreibst? Oder hörst Du gar keine?

Ich höre gar keine. Ich mag Musik sehr gerne. Aber seit ich Kinder habe, mache ich sehr viel Multi-Tasking. Da bin ich froh, wenn ich tippen kann, ohne dass mich irgendwas ablenkt. Mit anderen Worten, ich mag die Stille und das Klappern der Tastatur. Vogelgezwitscher durch das offene Fenster oder Katzengeseufze ist aber gerne gehört 😉

4. Wenn Du für einen wohltätigen Zweck bloggen müsstest, worüber würdest du schreiben?

Ich war längere Zeit bei Amnesty international aktiv. Leider ist diese Organisation immer noch furchtbar wichtig. Ich denke, ich würde mir eine Region herauspicken und über die Menschenrechtsverletzungen dort berichten.

5. Was bedeutet Reisen für Dich?

Raus aus dem Alltag! Futter für’s Hirn!

6. Kümmert Dich die Politik und/oder die Religion eines Landes, wenn du dorthin reist?

Schwierige Frage….meist lande ich ja grade in Frankreich. Da gibt es nicht so viel zu beachten. Kümmern und interessieren tut mich natürlich, was in dem Land vor sich geht. Und natürlich passe ich mich an. Das erfordert einfach der Respekt vor anderen Kulturen, finde ich. Ohne Kopfbedeckung in die Moschee geht zum Beispiel gar nicht. Aus politischen Gründen boykottieren würde ich, glaube ich, kein Land. Lieber kommen und selbst sehen.

7. Wie wichtig für Dich sind Museums-, Kirchen- und Tempelbesuche unterwegs?

Ich habe das sehr gerne, Ich bin niemand, der im Urlaub am Strand liegt und sich grillen lässt. Das würde mir sofort langweilig werden. Ich fahre weg, um etwas zu sehen. Entsprechend können mir auch diese All-Inklusive und Club-Urlaube gestohlen bleiben, das überlasse ich gerne den anderen.

8. Bereitest Du Dich mit dem Lesen spezieller Lektüre (außer dem Reiseführer) auf das zu besuchende Land vor?

Wenn ich mir ein Reiseland in den Kopf gesetzt habe, lese ich alles, was ich zwischen die Finger kriegen kann.

9. Lieblingsland und Lieblingsdichter dort?

Lieblingsland…..oh….schwer. Ich habe ja eine lange theoretische Liste, wohin ich noch überall möchte. Als Kind habe ich von Afghanistan geträumt; ich glaube, das ist nun leider wenig realistisch. Die karge Landschaft, der Stolz, die Kraft und Gastfreundschaft dieser Menschen sind unglaublich. Ich bin sehr beeindruckt von und liebe China, da muss ich auch mal wieder hin. Und Indien, da kommt mein Mann auf keinen Fall mit, irgendwer von Euch vielleicht?  Und wenn es nach der unmittelbaren Realität geht, dann ist mein Lieblingsland Frankreich. Ich habe Heimweh, wenn ich lange genug nicht da war. LIelblingsdichter von da? Puh, es gibt so viele…..Amélie Nothomb zählt nicht, die kommt gemeinerweise aus Belgien. Aber ich liebe die Bücher von Hervé Guibert. Und Flaubert, Flaubert ist einfach ein Traum.

10. Wenn Dir jemand 5.000 Euro geben würde, wofür würdest Du sie ausgeben?

Ich koche ja viel, und meine Küche könnte besser sein. Aber wenn man mir 5.000 Euro geben würde, dann wäre ich weg. Wie wäre es mit einem Round-the-World-Ticket?

11. Das Lied Deines Lebens?

Wieviele darf ich nennen? Warte…. ich nehme…Le Moribond von Jacques Brel. Es geht ums Sterben….aber es ist eine Ode ans Leben.

Und dann….die Fragen von Chef Foodzeit und NInive…ich dachte sie wären einfach…was habe ich mich getäuscht 🙂

  • Wie bist du zum bloggen gekommen? / Why did you start to blog?

Bloggen vereint ja so einige schöne Dinge: Lesen, Kochen und Schreiben. Alle drei zählen für mich zu den schönsten Beschäftigungen. Ich bin irgendwann im Netz auf all diese Blogs gestoßen und habe eifrig gelesen. Zu meinen Lieblingen zählten damals  – und noch heute – Petras Chili und Ciabatta und die Anonymen Köche. Auf die Idee, dass ich ich selbst sowas machen könnte, bin ich lange nicht gekommen. Ich hatte im Hinterkopf, dass das bestimmt mordsmäßig kompliziert ist und dass man mindestens Informatik studiert haben muss, um einen Blog aufzuziehen. Bis ich in einem Forum so eine Notiz las: „Ich habe einen Blog, schau mal hier“. Die Notiz verwies auf Blogger. Weil ich von nichts anderem wußte, startete ich da. Das war –  nachträglich gesehen, mein Übungsblog, den ich einige Zeit betrieben habe, mit dem ich aber nie so recht zufrieden war.Gelesen wurde der auch nicht so richtig… In einem Moment allergrößten Weltschmerzes habe ich diesen Blog eingestampft und ein paar Wochen später mit dem Wissen, das sich angesammelt hatte, neu angefangen….und hier bin ich nun also.

  • Wie sieht dein Frühstück aus? / What does your breakfast look like? 

Oh, da bin ich im Normalfall recht langweilig: Brot (selbstgebacken), Butter, Marmelade (selbstgemacht) . Oder Brot, Butter, Käse. Den Kaffee hatte ich meist schon vorher, gleich nach dem Aufstehen. Ohne die eine Tasse Kaffee, die ich am Morgen trinke, bin ich nicht wirklich genießbar. Am Wochenende darf es dann ausgiebiger sein, Ei in irgendeiner Form dazu, frisch gepresster Saft, Müsli…..

  • Was für eine Technik verwendest Du beim Zwiebel- und Gemüseschneiden? / What technique do you use to chop onions and vegetables?

Technik? Ich nehme  ein großes, scharfes Messer (vorzugsweise das geliebte chinesische Hackebeil 🙂 )  oder ein Chefmesser und ein Schneidbrett und schneide das Gemüse so, wie ich brauche….Scheiben, Würfel, was immer. Kräuter hacke ich, glaube ich….Bei Zwiebeln wähle ich diese angeblich professionelle Methode, bei der am Ende die kleinen Würfelchen aus der Zwiebel fallen.

  • Was machst du lieber- kochen oder backen? / What do you prefer- the cooking or the baking?

Kommt drauf an 🙂 Süßes Sachen backe ich nicht so gerne, da koche ich lieber. Zum einen bin ich nicht so die Süße, ich habe es lieber herzhaft. Und dann muss man, wenn man nicht grade ein Backgenie ist, beim Backen oft  auch sehr exakt sein. Ich bin aber nicht so diejenige, die sich an Rezepte hält. Ich backe natürlich, aber sehr oft eher für die Süßmäuler in der Familie. Brot und herzhafte Gebäck ist natürlich wieder was ganz anderes 🙂 . Also, wenn Ihr Kuchen ausnehmt, koche und backe ich gleich gern.

  • Was ist für dich wichtig bei der Präsentation von Deinen Gerichten, welche Techniken verwendest Du dabei? What is important when you present your results (dishes), what techniques do you use there? 

Da habt Ihr ihn ja, meinen Schwachpunkt. Künstlerisch bin ich eher minderbegabt….und dann verblogge ich ja das, was wir essen (und nein, das ist nicht selbstverständlich…). Das sollte dann auch warm auf den Tisch kommen. Die Dinge, die ich am liebsten mag, sind auch nicht unbedingt fotogen. Mit speziellen Techniken kann ich nicht aufwarten. Ich versuche einfach, das Essen so nett wie möglich auf einem schönen, passenden Teller zu drapieren. Man sollte erkennen, was drin ist.  Und appetitlich aussehen soll der Teller natürlich auch. Aber was das Anrichten und Ausgarnieren angeht, kann ich garantiert noch viel dazu lernen.

  • Und- abeitest du gerne mit anderen Menschen in der Küche zusammen? / And- do you like to work with others in the kitchen? 

Aufpassen! Jetzt könnt ihr was Peinliches über mich erfahren 🙂 Theoretisch ja. Nein, Scherz beiseite, es macht Spaß, mit liebem Besuch in der Küche zu stehen, zu schnippeln, zu braten und zu tratschen. Die Stelle, an der ich leider manchmal etwas ungeduldig werde, sind meine Kinder. Ihre Vorstellungen von Helfen und meine Vostellungen davon sind halt nicht immer deckungsgleich….

  • Wie bereitest Du Deine Blog Fotos und welche Gesichtspunkte sind Dir wichtig um schöne Fotos aufzunehmen? / Which aspects are important to you when you take the pictures for your blog, how do you prepare them? 

Da gibt es, jedenfalls bei mir, ein gewisses Spannungsfeld 😉 Großartiges Equipement habe ich nicht. Anfangs habe ich noch mit dem Smartphone geknipst, dann ist eine digitale Bridge-Kamera hier eingezogen; mit der bin ich sehr zufrieden. Immerhin habe ich inzwischen gelernt, die Dinge etwas ins richtige Licht zu rücken und ich ahne, wenn der Weißabgleich nicht stimmt. Ein schönes Schüsselchen hier und einen netten Hintergrund da kriege ich auch in. Aber gleichzeitig soll das Essen ja auch warm auf den Tisch. Meist sitzen und warten schon alle, und dann wird noch schnell fotografiert. Wenn mal was nachzubessern gibt, benutze ich Photoscape, das ist  auch praktisch zum Archivieren von Fotos. Aber auch hier ist, wie beim Anrichten, definitiv noch Luft nach oben.

  • Wie gehst du mit Unverträglichkeiten (oder anderweitig begründeten Ablehnungen gewisser Lebensmittel) um- sei es als Betroffene/r oder in deinem Umfeld? / How do you deal with intolerances regarding food (either from biological or other reasons) – either as the person affected with that or in your surroundings? 

Als Betroffene ist mir das einfach; ich vertrage exakt zwei Lebensmittel nicht. Das sind Haselnüsse und Anis. Und die kommen hier nicht auf den Tisch. Auch bei Gästen ist das leicht; was der Gast nicht essen kann oder mag, das gibt es einfach nicht. Spaß habe ich mit den anderweitig begründeten Ablehnungen …. meiner Kinder. Grade meine Tochter ist unglaublich kompliziert, was Essen angeht. All die wohlgemeinten Erziehungsratschläge – ich habe sie durch. Der Plan ist, dass man alles probieren sollte, was auf dem Tisch steht….und der Spaß ist ganz auf meiner Seite 😉

  • Was ist Dein Liebling Restaurant und warum gehst Du da so gerne hin? / Which one is your favorite restaurant and why do you like it there so much? 

Ich gehe ja gar nicht so oft essen. Aber wir landen oft bei einem kleinen Italiener in Laufnähe. Da gibt es gutes, handgemachtes Essen, eine schöne Tageskarte mit besonderen Gerichten und einen Wirt der seinen Beruf mag….und Kinder liebt er auch, das ist ja nicht unwesentlich für uns.

  • Was liest du gerne, außer Kochblogs und Kochbüchern? / What do you like to read besides food-blogs and cookbooks? 

Äh….alles? Na gut, wir wollen mal nicht übertreiben. Aber ich war schon immer eine Leseratte. Ab dem Zeitpunkt, an dem ich Lesen konnte, war meine Freizeitgestaltung geklärt. Heute lese ich querbeet…ich mag Krimis von Minette Walters oder Kathy Reichs genauso gern wie Wohlfühlliteratur von Anna Gavalda, Klassiker – mein Liebling hier ist Thomas Mann. Lieblingsautoren? Ich lese unheimlich gerne die Bücher von Amélie Nothomb, von Rafik Schami, Jane Austen, Flaubert, chinesische Klassiker wie „Der Traum der roten Kammer“ oder „Die Räuber vom Liangshan-Moor (selbstverständlich im Original 😉 )ach…..eigentlich lese ich alles. Bloß Fantasie oder Science Fiction, wenn ihr mich mal um den Block rennen sehen wollt, dann haltet mir so ein Buch unter die Nase. Außer, es handelst sich um den Herrn der Ringe. Ich habe übrigens ein Lieblingsbuch….das ist „Eine gute Partie“ von Vikram Seth. Darin kann ich immer wieder schwelgen. Neuerdings habe ich wieder einen Büchereiausweis und einen E-Reader; das ist ganz praktisch….denn sonst müßten wir für all die Bücher wohl irgendwann mal anbauen.

  • Welche Lebensmittel oder Zutaten sind bei Dir Tabu? / What ingredients and groceries are taboos in your kitchen?

Hier gibt es keine Fertigprodukte von Maggi und Co. Keine Flüssigwürze, keine Brühwürfel, kein ….was auch immer. Selbstgemacht ist klar im Vorteil. Man weiß nicht nur, was drin ist, man kann es auch bestimmen. Das macht viel mehr Spaß, als sich etwas vorschreiben zu lassen.

Das war lang. Habt Ihr durchgehalten?  Dann wißt Ihr jetzt Bescheid, oder?

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12 Kommentare

  1. toll, mit welcher Ausführlichkeit du dich der Fragen angenommen hast, vielen Dank! Und schön auch, dass die beiden Fragerunden doch sehr unterschiedliche Schwerpunkte haben, so wissen wir jetzt richtig viel von dir.
    Auf weiterhin viel kreatives Kochen, Backen und Schreiben….

  2. Ob ich jetzt Bescheid weiß? 🙂 Auf jeden Fall musste ich schmunzeln und stimme auch dem meisten zu. Science Fiction und Fantasy. 😉 Wobei ich den Herrn der Ringe da mit einschlösse. Und Frankreich, hach… nach Indien würe ich auch gern, Herr H. weigert sich ebenfalls. Also falls du dich loseisen kannst…

  3. Sehr interessant fand ich deine Affinität zu China. Was interessiert Dich so sehr daran? Da ich mich etwas in dem Land auskenne, interessiert es mich immer was die Leute so faszinierend daran finden.
    Mehr als geschmunzelt habe ich bei der Frage ob Du gerne mit anderen kochst. Da ich keine Kinder habe, kann ich das nur damit vergleichen wenn meine Liebe Frau mir mal in der Küche „hilft“. Von daher kenne ich die von Dir beschrieben Thematik sehr gut hehe. Besten Dank für die Antworten auf unsere „schweren“ Fragen, es ist immer toll und interessant die Blogschreiber auf diese Art und Weise näher kennenzulernen.

    • Gute Frage. Ich kann es nicht beantworten. Es war einfach schon immer so. Ich hab grade mit meinem Mann drüber diskutiert, warum das so sein könnte…wir sind auf keinen grünen Zweig gekommen. Es ist einfach eine große Faszination.
      Ich hab die Frage gerne beantwortet….letztendlich bin ich ja selbst auch immer neugierig auf andere 🙂

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