Herzhafte Suppe mit Freekeh und Fleischbällchen

suppe mit freeky und fleischbällchen

Wie ist es um Eure Vorratsschänke bestellt? Ich habe viele, und sie sind hoch – und das, obwohl ich wirklich klein bin. Meine Küche ist absolut nichts besonders; ich koche auf einem Ceranfeld und mein Backofen kann heizen, sonst nichts. Aber auf zwei Dinge habe ich geachtet: Schränke! Und Steckdosen! Die Steckdosen stellen kein Problem dar. Die Schränke im Grunde auch nicht. Aber manchmal, da wandern Dinge klammheimlich immer weiter nach hinten im Schrank….und irgendwann, da staunt man, was man so alles bevorratet hat. Wenn die Läden jetzt mal eine Zeitlang schließen würden…wir würden über die Runden kommen. Zumindest was die Trockenvorräte angeht.

Aber ich schweife ab. Ich habe also Freekeh in meinem Küchenschrank gefunden. Für irgendeinen hehren Anlass gekauft….und nicht wirklich viel davon gebraucht.

Freekeh ist unreif geernteter, gerösteter Weizen, also im Grunde das Pendant zu unserem Grünkern. Sein rauchiges Aroma passt gut zu Suppen und Eintöpfen, er kann aber auch in Pilafs und Salaten verwendet werden. Kaufen kann man ihm beim türkischen Lebensmittelhändler.

Wir kochen Suppe – ich finde, das passt immer noch gut zur Großwetterlage. Die Suppe ist herzhaft und wärmend, und ist, wie Yotam Ottolenghi, von dem das Rezept stammt, anmerkt, die palästinensische Interpretation der Fastensuppe Harira.

Für 6 Personen:

Fleischbällchen:

  • 400 gr. Hackfleisch (Lamm oder Rind)
  • 1 Schalotte
  • 3 Stängel glatte Petersilie
  • 1/2 TL Piment
  • 1/4 TL Zimt
  • 3 EL Mehl
  • 2 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Für die Suppe:

  • 2 EL Olivenöl
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 2 Karotten
  • 2 Stangen Sellerie
  • 3 große Tomaten
  • 40 gr. Tomatenmark
  • 1 EL Baharat
  • 1 EL gemahlener Koriander
  • 1 Stange Zimt
  • 1 EL Zucker
  • 150 gr. geschroteter Freekeh
  • 1 l Brühe, vorzugsweise Rind/Huhn halb und halb
  • gehackte Petersilie und Zitronenspalten zum Anrichten

Zuerst die Fleischbällchen vorbereiten: Schalotte schälen und fein hacken. Petersilienblättchen abzupfen und ebenfalls fein hacken. In einer großen Schüssel Hackfleisch, Zwiebel, Petersilie und die Gewürze vermischen und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse verkneten und dann  mit den Händen zu kleinen Bällchen rollen. Es sollten etwa 20 Stück werden. Die Bällchen in Mehl wenden. Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Bällchen auf mittlerer Hitze rundherum anbraten, bis sie schön gebräunt sind, dann beiseite stellen. Die Bällchen müssen nicht durchgegart werden, sie sollen nur Farbe annehmen.

Für die Suppe Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Karotten und Sellerie putzen und in feine Würfel schneiden. Tomaten hacken.

Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Karotten und Sellerie zugeben und ein paar Minuten mitdünsten. Anschließend Tomaten, Tomatenmark, Gewürze, 2 TL Salz und etwas frisch gemahlenen Pfeffer zugeben und 1 weitere Minute mitdünsten. Freekeh zugeben und kurz mit anrösten. Dann die Brühe, 800 ml heißes Wasser und die Fleischbällchen ebenfalls in den Topf geben. Zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und die Suppe auf schwacher Hitze ca. 40 min köcheln lassen, bis der Freekeh ausgequollen ist. Die Suppe sollte recht dick werden.  Am Ende der Kochzeit alles nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zum Anrichten die Suppe in Schüsseln geben, mit Petersilie bestreuen und mit Zitronenspalten servieren.

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22 Kommentare

  1. Für Suppen bin ich immer zu begeistern! Und dann noch mit Fleischbällchen *träum*
    Der Freekeh klingt interessant, muss ich direkt beim Türken in der Stadt mal schauen, noch ein frisches Fladenbrot aus dem Ofen dazu – perfekt 😀

    • Freekeh findest Du bestimmt; das ist so ein grünliches, geschrotetes Getreide. Die Schreibweise variiert aber etwas. Auf meiner Tüte steht Firik Bugday 🙂

  2. Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin „normal“ groß, aber meine Küche ist sehr klein. Mein Herd, nun ja, er verdient kaum diesen Namen und Schränke habe ich natürlich auch zu wenig und Vorräte??? Hilfe. WIr könnten wahrscheinlich mehrere Monate in der Wohnung überleben und das gesamte Haus noch mitverkosten. 😉
    Frekkeh allerdings habe ich nicht (und werde es auch nicht kaufen, verzeih‘). Womit ließe es sich deiner Meinung nach am ehesten ersetzen? Denn das Süppchen würde ich schon gern kochen!

    • Groß ist meine Küche leider auch nicht; ich habe einfach auch hohe Schränke geachtet.
      Freekeh läßt sich bestimmt gut durch geschroteten Grünkern ersetzen. Ich habe immer noch was übrig; ich glaube, demnächst gibt es Freeky-Puffer 🙂

  3. Meine Küche ist zwar nicht sonderlich gross, aber bietet in diversen Schränken auch jede Menge Platz. Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit die Unterbauten nach hinten reichen und was sich da mit ein bisschen System alles verstauen lässt…
    Insofern kann ich ebenfalls bestätigen: bei einer urplötzlichen Katastrophe würde wohl auch ich einige Wochen mit Trockenfutter über die Runden kommen. Besonders schlimm ist es jeweils, wenn ich nach dem Besuch im Asia Laden wiedermal wie wild eingekauft habe und daheim feststelle, dass gewisse Zutaten ja noch im Vorratsschrank vor sich hin weilen 😉
    Von Freekeh habe ich übrigens noch nie gehört – und schon wieder etwas gelernt! Danach werde ich beim nächsten Besuch im Orient-Laden mal Ausschau halten.
    Sonnigen Tag wünsche ich dir!

    • Ja, das kenne ich; ich habe auch so manches doppelt. Gerne passiert mir das mit Hülsenfrüchten; was für ein Glück, dass die sich halten.
      Freekeh war mir auch komplett neu. Wie gut, dass immer wieder etwas zu entdecken gibt.

  4. Was es nicht alles gibt – Freekeh?! Auch noch nie gehört. – Aber das Vergessen von Vorräten ist mir leider auch allzu bekannt… 🙁
    Einen Teller deiner Suppe würde ich jetzt – da ich gerade meine Küche aufräume – gerne annehmen!

    • Zum Aufräumen schiebe ich dir einen stärkenden Teller Suppe durch die Leitung 🙂
      Ich überlege grade..wäre das ein Event? Wir räumen unseren Vorratsschrank und kochen mit dem, was wir vergessen haben? 🙂

  5. Meine Küche ist groß … und fatalerweise haben wir auch noch eine Speisekammer. Sollten wir im dritten Stock mal einschneien, bräuchte ich mir angesichts der angesammelten Vorräte dann auch keine Sorgen zu machen! Danke auf den Hinweis mit dem Freekeh. Gestolpert bin ich über die Zutat in Rezepten zwar schon gelegentlich, hatte aber bisher überhaupt keine Ahnung, wo ich es herbekommen sollte. Jetzt werde ich mal die Augen offen halten.
    Ein Vorräte-abbau-Event fände ich übrigens großartig – ich wäre sofort dabei!

    • Ach ja….die Speisekammer. Die ist bei uns im Keller; wir wohnen ja in einem Haus. Obwohl, da ist es vorratstechnisch eigentlich ganz übersichtlich….da stehen aber Küchengeräte….
      Ich denk mal nach über den Event… 🙂

  6. Oh, oh, das mit den Vorräten kenne ich, ich verbrauche jetzt auch erst einmal alles, was da so herumfliegt. Ich sehe schon ein Rumfort-Brot auf mich zukommen 😉

    • Rumford-Brot ist mein Standard-Brot. Und dann habe ich noch Gerste geröstet, für Mugi-Cha. Wenn ich bloß noch wüßte, wofür ich die Gerste ursprünglich gekauft hatte…

  7. Und schon wieder etwas Neues!
    Das ist zweifellos ein wunderbares Süppchen.
    Ich muss aufpassen, seit ich all die tollen Inspirtionen von euch Bloggis bekommen, kaufe ich noch viel hemmungsloser ein. Ich müsste mich wirklich auch mal runterkochen von den Vorräten..
    Liebe Grüße
    Cheriechen

  8. Danke für diesen informativen Beitrag. Ich habe Freekeh wohl schon oft im vordern Orient gegessen, aber mir nie Gedanken darüber gemacht, was das eigentlich ist.
    Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich damals nicht bewusst gegessen habe, sondern darauf schaute, dass das Essen halbwegs anständig war. All die wundervollen orientalischen Gerichte, die ich in den Blogs sehe, haben kaum etwas mit der Alltagsernährung der Menschen im Hochgebirge zwischen Irak, Iran und Türkei zu tun.
    Ein sonniges Wochenede wünscht Toettchen

    • Gerne 🙂
      Eine karge Gegend hast Du da besucht; ich kann mir vorstellen, dass die Menschen dort aus wenig das Beste machen müssen.

  9. Als wir kürzlich ausgezogen sind, da glaubte ich gar nicht was ich alles von hinten aus den Schränken geholt habe. Schade dass ich da nicht auch noch was draus gemacht habe. Aber so eine leckere Suppe wie die Deine, die sieht so toll aus, vor allem heute wo es doch empfindlich kälter geworden ist wäre das eine richtig tolle Sache.

    • Früher habe ich oft unbekannte Zutaten in Asia- oder Orientshops eingesammelt und mir dann überlgt, was ich damit anstellen könnte. Naja, seit ich Kinder habe, experimentiere ich etwas weniger….

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