Kartoffel-Sauerkrautsuppe mit Blutwurstkrapfen

kartoffel-sauerkrautsuppe mit blutwurstkrapfen

Zwar gibt es hier oft vegetarisches Essen, aber Fleisch esse ich dennoch. Nur halt nicht so oft. Und manchmal, da darf es auch richtig deftig sein. Ich bin niemand, der nur Filet isst – im Grunde, gibt es kein Teil vom Tier, das nicht ab und zu auf meinem Teller landet.

Schon als Kind mochte ich Blut- und Leberwürste; die frischen, die es an Schlachttagen beim Metzger zu kaufen gab. Die traditionellen Beilagen waren Sauerkraut und Kartoffelpüree.

Blutwurst, Sauerkraut und Kartoffeln gibt es auch in dieser Suppe – nur in anderer Form halt. Die Blutwurst ist keine frische, weiche, sondern die bereits gekochte, schnittfeste, die es immer zu kaufen gibt. Und Kartoffeln und Sauerkraut wandern in ein feines, aber dennoch herzhaftes Süppchen.

Eigentlich bin ich ja die einzige Blutwurstliebhaberin in der Familie – die Nocken fanden, genau wie die Suppe, dennoch reißenden Absatz. Manchmal kommt es halt doch auf die Verpackung an….

Für 4 Personen:

  • Für die Suppe:
  • 50 gr. Speck
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 Zwiebel
  • 400 gr. Kartoffeln
  • 50 gr. Butter
  • 150 gr. frisches Sauerkraut
  • 600 ml Rinderbrühe
  • 200 gr. Sahne
  • 1 EL getrockneter Majoran
  • Salz, Pfeffer

Für die Krapfen:

  • 200 gr Blutwurst, am Stück
  • 100 gr. Hähnchenbrustfilet
  • 100 gr. Sahne, gut gekühlt
  • Salz, Pfeffer
  • 100 gr. Semmelbrösel
  • etwas Pflanzenöl zum Braten

Für die Suppe den Speck würfeln. Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden.

Butter in einem Topf erhitzen und Speck, Zwiebeln, Knoblauch und die Hälfte des Sauerkrauts darin in ca. 3 min glasig dünsten. Dann die Kartoffelwürfel zugeben und kurz mitbraten. Anschließend Brühe und Sahne angießen, Majoran zugeben und alles bei mittlerer Hitze ca. 25 min köcheln lassen.

Inzwischen die Blutwurst-Krapfen zubereiten: dafür die Haut von der Blutwurst abziehen. Wurst und Hühnchen möglichst klein würfeln, dann beides  zusammen mit der Sahne im Cutter fein pürieren. Die Masse mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Backofen auf 100°C vorheizen. Etwas Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen.

Semmelbrösel in einen tiefen Teller geben. Aus der Blutwurst-Masse mittels zweier Löffel kleine Nocken formen und diese in den Semmelbröseln wenden. Die Nocken dann im Öl von allen Seiten knusprig ausbraten und fertige Nocken zum Warmhalten in den Ofen geben.

Die Suppe mit dem Pürierstab aufmixen, dann mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Das restliche Sauerkraut in einem Topf warmmachen.

Zum Servieren das Sauerkraut auf tiefe Teller verteilen. Die Suppe darüber schöpfen und in jeden Teller einige Blutwurstkrapfen geben.

Rezept adaptiert aus: Johann Lafer, Meine Heimatküche*

Print Friendly, PDF & Email

20 Kommentare

  1. Die Suppe nehme ich, die Krapfen nicht 😉
    Während meiner Kindheit wurde bei uns zu Hause immer geschlachtet, aber mit den typischen Hausmacher Wurstsorten konnte ich mich nie anfreunden…
    Da findet sich aber sicherlich Ersatz und ansonsten schmeckt die Suppe bestimmt auch so 😉

    • Meiner Familie konnte ich die Krapfen unterjubeln….mit all den anderen Bestandteilen ist die Blutwurst gar nicht so aufgefallen 😉

  2. Du hast zwar erst extra für mich gekocht und ich bin ja auch sonst keine nörgelige Esserin, aber mit Blutwurst kann ich mich leider nicht anfreunden. Könntest Du für mich – auch wenn das sicherlich optisch nicht so gut ankommt – vielleicht beim nächsten Mal einen Leberwurstkrapfen einbauen? 😉

  3. Ich müsste mal einen großen Hüpfer über meinen Schatten machen. Wenn ich meine Abwehr gegen Blutwurst analysiere ist es wahrscheinlich überwiegend das Wort und die Farbe, die mich abschrecken. Dabei kann ich mir vorstellen, dass die fertige Suppe mir gut schmecken würde. Wenn ich so weit bin, weiß ich, wo ich nach dem Rezept suchen muss…
    Liebe Grüße
    Cheriechen

  4. Mist, gestern beim Schlachter habe mich die frischen Blutwürste angelacht, ich habe kurz überlegt und dachte dann, nein, ich wüßte so auf Anhieb nicht, was ich damit anstellen würde. Dein Post kommt zu spät. 😉 Aber ich werde sie mir definitiv holen. Eine Frage, wozu ist da noch Huhn in den Nocken?
    Ich bin übrigens auch kein Filetesser, ich probiere und mag (fast) alles! 🙂

    • Endlich nicht mehr allein 🙂
      Die frischen Blutwürste wurden bei uns nur in heißem Wasser erwärmt und mit Kartoffelpüree und Sauerkraut gegessen. Für die Nocken gehen die nicht; da ist gegarte Wurst drin, die hat eine andere Konsitenz. Die Wurst ist grob und recht fett – ein Anteil Huhn kann da nicht schaden.

      • Ich kenne die Aufschnittsblutwurst, also die feste. Wieso geht die rohe für Nocken nicht? Zu krümelig? Vielleicht mit EI und Käse? Mal sehen. 🙂

        • Eva, die frische ist in meiner Erinnerung sehr feucht. Wenn wir die früher immer gekocht hatten, kam sie danach noch immer aus der Hülle geflossen. Da müßtest Du was zum Binden reintun, damit sich die Nocken nicht in nichts auflösen.

  5. Morgen geh ich am Naschmarkt zu meinem Fleischhauer, der auch schon einige Male Blunzenweltmeister war. Und das beste Sauerkraut von Wien bekomme ich auch genau dort! Danke für den optimal gewählten Zeitpunkt, dieses Rezept zu zeigen. 🙂

    • Aber gerne doch 🙂
      Blunzen ist auch so ein schönes Wort; grade am Wochende war die Rede von der Oatrigen – ich glaube, ich muss nach Wien ziehen 🙂

  6. Um Blutwurst hab ich lange einen großen Bogen gemacht- obwohl die mir als Kind bei o.g. „Schlacht-Tag“ lieber war als die Leberwurst. Ob ich mich da nochmal ranwage? Immerhin, Krapfen mag ich ja wiederum sehr.

  7. Schlachtplatte – Blutwurst, Leberwurst, Sauerkraut, Kesselfleisch, am besten am Schlachttag noch frisch und warm direkt vom Metzger .. ahhhhh ich kann den Duft förmlich riechen. Also ich bin ganz ehrlich ein Fan von frischer Blutwurst und auch Leberwurst. Das kommt halt davon dass ich das als Kind immer vom Nachbarn eingeladen wurde. Diese in Krapfen zu verarbeiten ist eine lustige Idee, muss man erst mal draufkommen. Dein Gericht ist ein super revamp einer Schlachtplatte, hiermit drücke ich also den virtuellen Like Button

    • Die Schlachtplatte kenne ich auch – gab es nur am am Schlachttag. Das war etwas Besonderes – und, um mal etwas moralisch zu werden, im Grunde zeugt es auch von Respekt vor dem Tier, wenn nicht nur das Filet gegessen wird sondern alles. Aber tue mich leicht mit solchen Äußerungen; ich esse es ja gerne 🙂

      • Respekt vor dem Schlachgut, das ist eine holistische Ansicht die nicht nur ich gerne mit Dir Teile. Ich erinnere mich daran dass auch schon meine Oma nicht weggeschmissen hat. Der Kopf der Sau kam in die Tellersülze, es gab Magen, Kuddeln, Nierchen, Leber und Hirnsuppe gab es zu besonderen Gelegenheiten und wie Du schon gesagt hast, warum das Blut wegschmeißen?

Kommentare sind geschlossen.