Brot mit zweierlei Linsen

brot mit zweierlei linsen

Es ist Bread Baking Day. Und diesmal richtet ihn Ninive aus. Und weil Ninive gerne ein wenig an Kohlehydraten einspart und auf eiweißreiche Ernährung achtet, wünscht sie sich Eiweiß im Brot. Ehrlich gesagt…..eine Herausforderung für jemanden wie mich, die ich einen starken Hang zu Kohlehydraten habe.

Ich habe also über Fladenbrot mit hohem Kichererbsenanteil nachgedacht. Oder über Toast mit einem Anteil Seidentofu. Tofu mag Ninive aber nicht so gern. Dann fiel mir schlagartig ein, dass ich da ja dieses Buch* habe. War da nicht ein Brot mit Beluga-Linsen drin? Hatte dieses Brot nicht den Ausschlag gegeben, das Buch zu kaufen? Und warum habe ich das Brot dann noch nicht gebacken?

Beim Backen hat mich dann die Macht der Gewohnheit übermannt. Ich habe am Rezept geschraubt. Das Original kommt zusätzlich noch mit einer Einlage aus gerösteten Paprika daher. Die habe ich unterschlagen. Dafür ist mir aber eingefallen, dass ich schon öfter Pfannkuchen mit einem Anteil an gemahlenen Linsen gemacht habe. Warum also nicht noch zusätzlich noch Linsenmehl ans Brot geben?

Das Ergebnis? Ein rustikales Brot, dem die Belugalinsen eine schöne nussige Note geben. Das zusätzliche Linsenmehl macht sich wohl eher im Eiweißgehalt bemerkbar; geschmacklich ist mir da nichts aufgefallen. Das Brot passt gut zu herzhaften Belägen und ist eine schöne Beilage zu Suppen oder Eintopfgerichten.

Für die Einlage:

  • 150 gr. Belugalinsen (Berglinsen oder Puylinsen gehen auch)
  • 400 ml Wasser
  • 50 ml milder Apfelessig
  • 1 Lorbeerblatt

Für das Brot:

  • 50 gr. Roggensauerteig (ich habe dafür am Vorabend 1 TL meines Sauerteigs mit 25 gr. Roggenmehl und 25 gr. Wasser angerührt)
  • 300 gr. Weizenmehl 550
  • 150 gr. Roggenmehl, Vollkorn
  • 50 gr. rote Linsen, gemahlen
  • 10 gr. frische Hefe
  • 350 ml Wasser
  • 10 gr. Salz

Am Vorabend für die Einlage die Linsen mit Wasser, Apfelessig und  Lorbeerblatt in einen Topf geben, aufkochen, ca. 30 min bei milder Hitze köcheln lassen. Dann mindestens 8 h ausquellen lassen. Die Linsen sollten dabei nahezu die gesamte Flüssigkeit aufnehmen.

Die geringe Menge Sauerteig hat sicher nur auf das Aroma Auswirkungen. Womöglich könnte man auch auf ein Tütchen zurückgreifen; ich hab es nicht versucht. Statt dessen 1 TL Anstellgut mit 25 gr. Roggenmehl und 25 gr. Wasser verrührt und 16 h bei Raumtemperatur stehen lassen.

Am Backtag die Mehlsorten mit den gemahlenen Linsen und dem Salz in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Die Hefe im Wasser auflösen. Das Hefewasser und den Sauerteig zum Mehl in die Schüssel geben und alles von der Maschine in ca. 8 min zu einem geschmeidigen Teig verkneten lassen (4 min langsam, 4 min schnell). Die Linsen durch ein Sieb abgießen und gut abtropfen lassen. Ich habe das nicht gründlich genug gemacht; mein Teig war nach Zugabe der Linsen zu weich und ist beim Backen etwas breitgelaufen. Die Linsen in die Teigschüssel geben und auf niedriger Stufe unterheben.

Den Teig bedeckt in ca 1h zu doppelter Größe aufgehen lassen. 1 längliches Gärkörbchen mit Mehl bestäuben. Den gegangenen Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem länglichen Laib formen, mit dem Schluß nach unten in das Körbchen geben und nochmals aufgehen lassen.

Inzwischen den Ofen auf 250°C vorheizen. Wer hat, schiebt einen Backstein ein. Der Teigling ist backreif, wenn man mit dem Daumen leicht in den Teigling drückt und die so entstehende Delle langsam wieder zurückgeht. Normalerweise dauert es etwa eine Stunde bis zur Backreife.

Den Teigling auf den Backstein (oder auf ein mit Backpapier belegtes Blech) kippen. Der Schluß liegt jetzt oben. Das Brot mit Dampf in ca 50 min ausbacken, dabei nach 10 min die Temperatur auf 220°C reduzieren.

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21 Kommentare

  1. Mit Beluga-Linsen… da hab ich auch noch ein Päckchen liegen und schon immer überlegt – was Besonderes sollte es schon sein was daraus entsteht. Vielen Dank für das schöne Brot!

  2. Linsen im Brot finde ich immer wieder faszinierend zu lesen. Irgendwann muss ich das testen. Aber leider habe ich keine Getreidemühle, also muss ein anderes Rezept dran glauben.

  3. Ich habe für Ninive auch ein Belugalinsenbrot gebacken, es aber noch nicht geschafft zu verbloggen. Meines war mit Dinkelmehl und Joghurt – und war auch sehr lecker. Aber deines sieht auch zum Anbeißen aus!

  4. Das klingt würzig und lecker mit Lorbeerblatt und Apfelessig! Ich glaube, dass das Breitlaufen, das du beschreibst, nicht nur mit der Flüssigkeitsmenge zu tun hat. Mir ging es ähnlich. Ich vermute, es liegt auch an der reduzierten Glutenmenge, die ja die Bindung ausmacht und wahrscheinlich auch Halt gibt.

    • Daran könnte es natürlich auch liegen. Obwohl, ich habe schon öfter Brote mit einem Teil an glutenfreien Mehl gebacken…..so breit waren die nie…

  5. Hmmmm sogar Linsen gemahlen drin. Was für eine tolle Idee. Das Brot schmeckt sicher super lecker, dazu noch eine Saitenwurst dann haben wir Linsen mit Saiten und Brot. Tolle Idee

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