Mariniertes und gebratenes Hendl für die Frau Neudecker

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Hendl wünscht sie sich, die Frau Neudecker. Und Karin von Food for Angels and Devils möchte ihr gerne ganz viele schenken. Angeblich braucht die Frau Neudecker außerdem dringend Tipps, weil ihr Hühnchen immer staubtrocken geraten. Ich habe manchmal den leisen Verdacht, dass das gar nicht stimmt. Ich argwöhne, dass sie in Wahrheit eine begnadete Köchin ist und selbst komplexeste Zubereitungen aus dem Ärmel schüttelt. Die Katastrophen-Berichte liefert bestimmt nur ab, um uns alle zu erfreuen.

Aber egal, weil sowohl der Blog der Frau Neudecker als auch ihr neues Buch* mir so manchen trüben Tag erhellt haben, spendiere ich ihr natürlich ein Hendl. Und noch dazu ein idiotensicheres. Für dieses Gericht, dass hier oft auf dem Tisch steht, werden die Hühnchenteile vor dem Braten ausgiebig in Buttermilch mariniert. Das sorgt dafür, dass sie ganz zart werden und beim Braten auf jeden Fall saftig bleiben. Außen knusprig – innen mürbe und saftig – was will man mehr.

Das Rezept ist recht einfach und grundlegend – es bleibt Raum genug für Variationen bei der Würzung. Die Frau Neudecker möchte ja eigentlich auch noch Tipps haben, woran man erkennt, dass ein Hendl zwar gar, aber noch nicht staubtrocken ist. Ich tue mich da schwer, ich gestehe…..bei Hendl arbeite ich immer nach Gefühl. Aber bei diesem Rezept braucht man auch keine Tipps – das Huhn hat dank der Marinade gar nicht die Chance, trocken zu werden.

  • 1 Hühnchen, in 10 Teile geteilt (oder 1 kg Hühnerschenkel, im Gelenk geteilt)
  • 2 Zehen Knoblauch, geschält und angedrückt
  • 2 Zweige Rosmarin, Nadeln abgezupft und grob gehackt
  • 500 gr Buttermilch (also 1 Becher)
  • ca. 125 gr. Mehl
  • 2 TL Paprika edelsüß
  • Olivenöl zum Ausbacken
  • Zitronenschnitze zum Anrichten

Die Hühnchenstücke in eine große Schüssel geben. Knoblauch und Rosmarin zufügen, 1 TL Salz darüberstreuen und die Buttermilch angießen. Alles ordentlich durchmischen, so dass das Hühnchen von der Buttermilch überzogen ist. Schüssel abdecken und in den Kühlschrank stellen. Das Hühnchen bleibt da mindestens 12 Stunden, gerne aber auch einen Tag. Je länger es durchzieht, desto zarter wird das Fleisch.

Wenn man das Hühnchen, Verzeihung, Hendl zubereiten will, die Marinade durch ein Sieb abgießen. Das Mehl auf einen tiefen Teller geben und mit dem Paprikapulver und 1 TL Salz mischen. Die abgetropften Hühnchenstücke im Mehl wälzen, dabei darauf achten, dass sie gut mit Mehl überzogen sind.

Reichlich Olivenöl in einer großen Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Das Hendl muss nicht fritiert werden, aber sparen muss man grade auch nicht am Öl. Die Hendlstücke einlegen und von allen Seiten goldbraun und knusprig ausbraten. Je nach Größe dauert das ca. 10 min. Das Fleisch ist durch, sobald klarer Bratensaft austritt, wenn man mit einem spitzen Messer in das Fleisch piekt.

 Das Hendl mit Zitronenspalten zum beträufeln servieren. Dazu  passen Kartoffelwedges aus dem Ofen.

Rezept adaptiert aus: Tessa Kiros – Familienrezepte*

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24 Kommentare

  1. Oh ja, das nehm ich auch gleich mit, liest sich sehr lecker und schaut auch super aus!
    Und ich stimme Dir zu, insgeheim habe ich auch schon überlegt, ob sie am Ende nicht gar eine super Köchin ist und uns hier allen nur Unterhaltung bietet 😉 Aber egal, lustig ist es alle mal und ich lese es sehr gerne, ob Buch oder Blog.

  2. Das sieht so verlockend aus, da würde ich jetzt sofort reinbeißen! Für mich dürfter es noch einen kleinen Joghurt-Dipp dazugeben, den mag ich auch gerne zu Kartoffel-Wedges. Werde ich garantiert machen, danke – Hähnchen liebe ich ja!

    • Hühnchen kann es hier auch immer wieder geben. Und ein Joghurt-Dipp zu den Wedges ist eine klasse Idee…..wobei ich gestehe, dass der Nachwuchs hier auch gerne zu Ketchup greift….

  3. Wirklich extrem verlockend und es ist noch ausreichend Huhn im TK und sogar Buttermilch im Kühlschrank, aber die ist nach dem Marinieren natürlich hin, oder?

  4. Den Verdacht, dass die Frau Neudecker sehr gut kochen kann, habe ich auch. Es ist nur so erfrischend, dass sie genau das beschreibt, was wir wohl Hobbyköche alle hinter uns haben: Küche eingesaut, Essen angebrannt und alle nur erdenklichen Küchenkatastrophen. Ich mag das Buch auch sehr gern. Nur mit Hendl kann ich leider nicht dienen, weil von wegen der Turbohausmann und Viecher, denen man ansieht, dass sie einmal welche waren … *seufz*

    • Ich sehe schon, mit meinem Verdacht bin ich nicht allein. Ob wir sie wohl eines Tages überführen werden?
      Ich überlege grade….das geht vielleicht ja auch mit Hähnchenbrust, der sieht man dann das Ausgangslebewesen nicht mehr an….

  5. Ist nicht böse gemeint, aber beim Betrachten des Bildes (sieht überaus köstlich aus!) musste ich gleich an Kentucky Fried Chicken denken! Dass dein Gericht hier zig Mal besser schmeckt, das steht wohl ausser Frage! Das Marinieren mit Buttermilch kenne ich erst seit kurzem. Habe das mit Lammschulter ausprobiert und war begeistert! Chicken is next 😉

    • An KFC habe ich auch gedacht….steht aber doch außer Frage, dass diese Version besser ist 🙂 Der General (oder was war er nochmal?) kann einpacken;-)
      Und womöglich ist bei mir Lamm next…..

  6. Dein Hendl sieht super knusprig köstlich aus! Muss ich auch mal wieder machen, vielleicht mit einer schafwürzigen Pankopanade. Wünsch Dir ein schönes Wochenende 🙂

  7. Das mit der Buttermilch ist für mich ebenfalls eine neue Sache, wird aber bei Gelegenheit sofort ausprobiert. Meine Australien Reise steht an, da werde ich sicherlich das eine oder andere BBQ mitmachen dürfen, da werde ich mal die Buttermilch Methode von Dir anwenden.

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