Maronengnocchi mit Rosenkohl und scharfen Fleischbällchen

maronengnocchi

Man kann ja über die Jahreszeit sagen, was man möchte, aber sie hat ihre Vorteile. Rosenkohl zum Beispiel. Und Maronen. Womöglich stehe ich damit allein auf weiter Flur, aber ich liebe Rosenkohl. Maronen mag ich auch sehr gerne. Wenn die beiden zusammenkommen, ist die klassische Rezeptvariante wohl das Rosenkohlgemüse mit Maronen.

Hier funktioniert die Familienzusammenführung anders: die Maronen landen in den Gnocchi und treffen den Kohl in der Pfanne wieder; Fleischbällchen gibt es dazu. Das Rezept steht schon lange auf meiner Liste – aber im Sommer kocht man ja eher keinen Rosenkohl….Das Warten hat sich gelohnt: die Gnocchi sind schön mürbe und haben eine nussige Note und die scharfen, leicht süßen Fleischbällchen sind ein prima Kontrast.

Johann Lafers Originalrezept verwendet Wildschwein für die Fleischbällchen – dafür hat es bei mir nicht gereicht; ich habe Rindfleisch verwendet. Das Rezept sieht außerdem etwas mehr Maronen vor; in meinem Päckchen waren 200 Gramm, die habe ich verwendet und die Mehl- und Flüssikeitsmengen entsprechend angepaßt. Ich habe außerdem darauf verzichtet, die Maronen in Sahne zu garen – wer es etwas üppiger mag, kann das ja machen 🙂

Ich bin nicht die einzige, die diese Gnocchi mag: Ein fast identisches Rezept für und mit Maronengnocchi – auch von Lafer 🙂 – findet Ihr hier bei Eva, der Kochpoetin.

  • 400 gr. Kartoffeln (ich habe immer vorwiegend festkochende)
  • 200 gr. vorgegarte Maronen
  • 100 gr. Milch
  • 2 Eigelb
  • 100 gr. Mehl
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 400 gr. Rosenkohl
  • 300 gr. Rinderhack
  • 1 Ei
  • 3 EL Semmelbrösel
  • 2-3 TL Paprika rosenscharf
  • 1 TL Honig
  • Sonnenblumenöl zum Braten
  • 50 gr. Butter

Für die Gnocchi die Kartoffeln in Salzwasser gar kochen.

Zwischenzeitlich die Maronen grob hacken, dann mit der Milch in einem kleinen Topf ca. 6 min bei schwacher Hitze köcheln lassen. Maronen danach mit dem Mixer oder Stabmixer pürieren.

Die Kartoffeln noch heiß schälen und durch die Presse geben. Dann zusammen mit dem Maronenpüree, Mehl und Eigelb zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten; mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Teig zu ca. 2 cm dicken Rollen formen, 2 cm lange Stücke abnehmen und zu Klösschen formen.

Den Rosenkohl putzen, die Röschen halbieren, dann in kochendem Salzwasser in ca. 7 min bissfest kochen. Abgießen und beiseite stellen.

Für die Fleischbällchen das Hackfleisch mit Ei, Semmelbröseln und Honig mischen, dann mit Paprika, Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Die Masse zu kleinen Bällchen rollen.

Zum Garen der Gnocchi einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Die Gnocchi portionsweise in ca 6 min bei schwacher Hitze gar kochen, dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen und gut  abtropfen lassen.

Zum Fertigstellen etwas Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Zunächst die Hackbällchen anbraten, dann Rosenkohl und Gnocchi zugeben und alles ca 12 min zusammen abraten. Vorsicht beim Wenden, die Gnocchi sind empfindlich.

Zum Servieren alles mit der Butter durchschwenken und nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Rezept adaptiert aus: Johann Lafer, Meine Heimatküche*

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25 Kommentare

  1. Aaaaaahhh, Du jetzt auch noch! Okay, Rosenkohl ist immer noch nicht unseres, aber die Maronen liegen schon bereit 😀
    Bin schon am überlegen, was es dazu geben soll…. Eine Idee?

  2. Ein Teller voller „Bollen“- da lacht das Schwäbinnen-Herz. Ich mag Rosenkohl, und ich mag Maronen, und ich mag Fleischbällchen und würde sogar Wildschwein dafür kriegen. Nur Gnocchi, da bin ich kein so großer Fan von, da würde ich halt was experimentieren.

  3. Hmm, herrlich schön angebraten, köstlich! Ich könnte schon wieder. 😉 Mit Fleischbällchen stelle ich sie mir auch gut vor. Danke für’s Erwähnen!

  4. Herrlich wie das ausschaut! Ich würde gleich den ganzen Teller wegputzen, da ist nix drauf, dass ich nicht über alles schätzen würde! Marroni, Röselichöhl, Gnocchi, (Fast-)Wildschweinbällchen 😉
    Wird das Gericht nicht etwas trocken, ganz ohne Sauce und nix?

  5. Vorwiegend fest kochende Erdäpfel für Gnocchi – das habe ich nun schon einige Male gelesen. Bei mir kommen für Erdäpfelteig jeder Art immer nur mehlige Erdäpfel in Frage – anders habe ich das noch nie probiert. So hab ich das gelernt und da bin ich festgefahren …
    Haben die fest kochenden Erdäpfeln einen Vorteil bei diesem Teig?

    • Ehrlich gesagt…ich habe keine Ahnung. Ich habe schon die verschiedensten Gnocchi-Rezepte gelesen und es auch schon mit mehligen Kartoffeln probiert – einen gravierenden Unterschied habe ich nicht bemerkt. In Lafers Rezept standen festkochende Kartoffeln; die habe ich nie im Haus. Ich habe meist vorwiegend festkochende, deshalb habe ich sie benutzt.

  6. Du bist nicht allein auf weiter Flur, huhu, hier bin ich auch..
    Und als Kind waren mir Rosenkohl ein Horror, das hole ich aber jetzt auf!
    Wenn ich beim Biobauern schöne sehe, versuche ich das nachzukochen.
    Danke für das Rezept!
    Cheriechen

    • Aufholen ist gut 🙂
      Als ich ein Kind war, stand Rosenkohl gar nicht auf dem Tisch….meine Eltern hatten den nicht im Garten. Ich sollte mal nachfragen 😉

  7. Der Teller sieht köstlich aus, auch wenn ich Rosenkohl noch Hack so richtig mag. Die Gnocchi hören sich aber phantasitisch an!

  8. Liebe Zeit, hab ich alles zwar schon gelesen, aber nie bin ich zum Kommentieren gekommen! Ich liebe die kleinen grünen Knöllchen und meine Kinder alle auch!!! Und Du postest so dramatisch viel, daß ich aber so was von hinterher hecheln muß! Ich hab das Lafer-Rezept hier auch liegen und das muß unbedingt auch gekocht werden. Soooo lecker sieht es bei Dir aus!

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