Rührei ohne Eier aus Indien – Chenna Bhorji

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Am Wochenende frühstücken wir gerne ausgiebig. Dabei steht meist auch Ei in irgendeiner Form auf dem Tisch. der Klassiker ist das weichgekochte Ei, Rührei, Omelette. Aber Abwechslung tut immer gut, und Paneer, den indischen Frischkäse, esse ich sehr gerne. Und so ist dieses „Rührei“ aus Paneer ein weiterer Klassiker auf dem Frühstückstisch.

Der pfannengerührte Paneer schmeckt leicht, cremig und frisch. Klassisch wird er mit blättrigen indischen Fladenbroten, Parathas, verspeist, aber er passt auch zum Butterbrot. Außerdem kann man aus der Masse wunderbare Sandwich-Beläge machen.

Der Paneer ist schnell und einfach hergestellt – am besten stellt Ihr ihn am Vortag her, dann geht am Morgen alles ganz schnell. Kurz zur Terminologie: ich rede die ganze Zeit von Paneer, weil das der bekanntere Begriff ist. Die Masse, die direkt nach dem Käsemachen entsteht, heißt eigentlich Chenna. Paneer enteht, wenn man den Chenna beschwert und zu einer kompakteren Masse presst.

Mit Paneer aus 2 l Milch bekommt Ihr 4 großzügige Portionen „Rührei“.

Für den Paneer/das Chenna:

  • 2 l Milch
  • 3 EL Essig, ggf. auch etwas mehr

Zum Fertigstellen:

  • Paneer/Chenna
  • 2-3 EL Ghee oder neutrales Öl
  • 1 Zwiebel
  • 1/4 TL Kurkuma, in etwas Wasser gelöst
  • 2 scharfe grüne Chilis (ich hatte grade rote, getrocknete)
  • 1 Tomate
  • Salz
  • 1/2 TL Kreuzkümmel
  • 1 EL Koriandergrün, gehackt

Am Vortag den Frischkäse herstellen: dazu die Milch in einem großen Topf erhitzen. Sobald sie zu Kochen anfängt, vom Feuer nehmen und den Essig einrühren. Einige Minuten stehen lassen. In dieser Zeit wird sich die Molke vom Eiweiss trennen.

Ein feines Sieb mit einem Mulltuch auslegen. Den Topfinhalt hineingießen. Die Molke wird abfließen und eine weiße Masse wird im Tuch bleiben. Das ist Chenna. Noch eine halbe Stunde abtropfen lassen, dann in eine Dose packen und in den Kühlschrank geben.

Für das „Rührei“ die Zwiebel abziehen und fein hacken.

Etwas Ghee oder Öl in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebel hineingeben und glasig braten. Frische Chilis fein hacken und mit in die Pfanne geben. Tomate in feine Stücke hacken und ebenfalls mit anbraten.

Jetzt den Käse in die Pfanne bröckeln und das Kurkuma-Wasser darüber träufeln. Kurz durchrühren, warm werden lassen und mit Salz und Kreuzkümmel würzen.

Mit den Korianderblättchen bestreuen und gleich servieren.

Rezept adaptiert aus: Julie Sahni – Das grosse vegetarische indische Kochbuch*

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21 Kommentare

  1. Und die abgetropfte Molke zum Brotbacken verwenden…. also das würde ich versuchen. Theoretisch- denn für mich alleine ist diese Menge dann doch zu üppig, ich will ja grade sonntags auch noch weitere Mahlzeiten genußvoll zu mir nehmen…..
    Schönen Sonntag wünscht Ninive

  2. Was ich bei Dir alles entdecke… absolutes Neuland für mich – aber seeehr interessant… nur schade, dass ich all das alleine essen müsste, Monsieur ist nicht sehr experimentierfreudig 😉

  3. „Chenna“ höre bzw. lese ich heute zum ersten Mal. Ich habe die krümelige Käsemasse auch ungepresst immer Paneer genannt. Bildungslücke dankenswerterweise geschlossen. Ist das Korianderkraut essentiell für den Geschmack des Gerichts oder geht auch Petersilie?

    • Mir ist bloß grad aufgefallen, dass mein Kochbuch da ganz pingelig unterscheidet. Und ich denke doch, dass das auch mit Petersilie geht; an Koriander scheiden sich ja sowieso die Geister….

    • Gerne. Das Rezept ist aus meinem steinalten, allerersten indischen Kochbuch….dieses Rührei steht also seit Jahren immer wieder auf dem Tisch hier.

  4. Das erinnert mich daran, dass seit über einem Jahr eine Käsezubereitungsset in meiner Schublade schlummert… 😉 Und an deine Belper Knolle, was ist eigentlich aus ihr geworden?

    • Ja, mach mal Käse und berichte 🙂
      Ah, die Belper Knolle. Ich hab dafür den Panir gesalzen, zu Kugeln gerollt, in Pfeffer gewälzt und recht lange trocknen lassen. Das Ergebnis war gar nicht so übel…aber ob es eine Belper Knolle war? Ich müßte mal ein Vergleichsobjekt kaufen…..

  5. Verwende Paneer eigentlich immer nur süß. Mit selbstgemachten Yoghurt, statt Essig wird er besonders lecker… Aber für alles gibt es ein erstes Mal. Ich werde daher Deine Rühreier auf indisch einmal ausprobieren und dann berichten. Sehen ja fast echt aus…

  6. Nun ist der Sonntag schon wieder vorbei, bis ich hier vorbeisurfe, aber das kommt doch direkt auf die Planungsliste für nächstes Wochenende! Klingt nämlich prima und sieht prima aus – und ich bin viel eher die Frau fürs Herzhafte als die fürs Marmeladenbrötchen. Und danke auch an Ninive für den Tipp, die Molke dann zum Backen zu benutzen. Wird getestet!

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