Steak frites, ach, und Sauce Tatar

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Vorweg: vielen Dank für all die schönen Beiträge, die bis jetzt hier eingetrudelt sind. Ich freue mich riesig.

Einen eigenen Beitrag wollte ich auch noch beisteuern. Außer Konkurrenz, versteht sich. 😉 Es handelt sich um eine unvergessliche kulinarische Reiseerinnerung besonderer Art – keine gute diesmal, allerdings….

Wir waren unterwegs auf französischen Autobahnen. Von München aus fuhren wir durch die Nacht ins geliebte Südfrankreich. Die Tradition wollte es, dass wir irgendwann aus dem Auto springen sollten, um ein (warmes) Abendessen zu uns zu nehmen. Komischerweise ist es nämlich so, dass er auf diese Art gefütterte Nachwuchs dann bei der Weiterfahrt auf der Stelle einschläft, so dass man quengelfrei bis ans Urlaubsziel weiterfahren kann. Nur waren wir dieses Mal dummerweise zur falschen Zeit am falschen Ort. Mitten im Nichts auf der Autobahn blieb uns nur der nächste Autogrill. Möglicherweise kann man da unter normalen Umständen sogar essen; ich weiß es nicht. Aber damals war es Ende August, und ganz Frankreich bevölkerte die Autobahnen – Heimreiseverkehr aus dem Urlaub. Hunger hatte ganz Frankreich auch, und so waren wir nicht so richtig allein im Autogrill. Beim Anblick des Angebots beschlossen der Mann und ich, dass wir auch ohne Abendessen überleben können. Nicht so der Nachwuchs – ein Junior-Menue musste es sein. Bestehend aus Steak Frites – in diesem Fall  Hacksteak und Pommes -, einem Soft-Drink samt Wackelbecher und ein Apfelkompott aus der Tüte zum Saugen. Naja….man war leicht überfordert in dieser Nacht bei Autogrill. Die tiefgekühlten Patties für das Hacksteak wurden nur ganz kurz auf die Plancha gehauen (keine Zeit) und waren innen noch roh. Die Pommes frites hätte man essen können, wenn nur Salz dran gewesen wäre. Auf den Tischen standen  Salzstreuer – allesamt leer (keine Zeit). Das Essen ist ins Familiengedächtnis eingegangen als schlechteste Mahlzeit aller Zeiten. Ach so – geschlafen hat der Nachwuchs hinterher dann doch…

Aber gut; Steak Frites kann auch schmecken. Klassischerweise handelt es sich dabei um ein typisches Brasserie-Gericht, bestehend aus Rumpsteak oder Entrecôte, Pommes frites und Sauce Hollandaise oder Sauce Béarnaise. Ich habe das Ganze etwas abgewandelt.

Das Rezept für die Pommes Frites habe mir bei Rachel Khoo* abgeschaut.

Für die Pommes Frites:

  • 750 gr. Kartoffeln, vorwiegend festkochend
  • 50 gr. gemahlene Mandeln
  • 4 EL Sonnenblumenöl
  • 1 TL Salz
  • Pfeffer aus der Mühle

Ofen auf 200°C vorheizen.

Kartoffeln schälen, waschen und in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben dann längs in Stifte schneiden.

Mandeln, Öl, Salz und Pfeffer in einer großen Schüssel vermischen. Die Kartoffelstäbchen in die Schüssel geben und in der Nussmischung wenden, bis die Kartoffeln von der Mischung überzogen sind. Die Kartoffeln auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und im heißen Ofen in ca 30 min knusprig backen. Dabei zwischendurch wenden.

Für die Sauce Tatar:

  • 250 gr. Mayonnaise
  • 1 El Kapern (ich nehme meine eigenen)
  • 4 Sardellenfilets
  • 1 kleine Essiggurke
  • 1 Ei, hartgekocht
  • Salz, Pfeffer

Die Mayonnaise mache ich am liebsten selbst. Normalerweise mit Ei, aber im Sommer ist die Mayo ohne Ei nach Zorra sehr willkommen.

Die Sardellenfilets, Eier und Gurke fein hacken und alles mit der Mayonnaise vermischen. Kapern unterrühren und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Steaks:

  • 4 Rinder-Hüftsteaks (à 150 gr.)
  • Salz, Pfeffer, Rosmarin

Ich bin nicht die größte Fleischbraterin vor dem Herren, habe es aber so hingekriegt, wie ich wollte. Wie man sehen kann, tendiere ich zu rare. Die Steaks rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie Zimmertemperatur annehmen können. Dann trockentupfen und salzen. Ich habe sie danach mit je einem Zweiglein Rosmarin belegt und in einer heißen Pfanne in Butterschmalz von jeder Seite ca. 1 min angebraten, dann die Pfanne vom Feuer genommen und sie noch etwas nachziehen lassen. Normalerweise würde ich sie dazu in den Backofen geben, aber der war ja diesmal dank der Pommes viel zu heiß.

Zum Servieren alles zusammen auf einem Teller anrichten.

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17 Kommentare

  1. Da nehm ich doch eine Portion von 😀
    Das Steak haben wir immer 2-3 Minuten in der Pfanne, wobei er es auch so essen würde. Für mich dann vielleicht doch nochmal kurz in den Ofen 😉
    Mein Beitrag kommt auch noch, denke sogar diese Woche 😀

  2. hmmm, das ist ein Essen nach meinem Geschmack, allerdings nicht beim Autogrill…. ich ziehe deine Variante vor. Auch die Frites klingen gut, allerdings wenig Chancen; hier muß frisch fritiert werden nachdem ich das nun beherrsche.

    • Autogrill war die Notlösung – zum ersten und zum letzten Mal 🙁
      Hier ist es gar nicht so wichtig, ob die Frites fritiert sind; erstaunlicherweise. Die „Panierung“ wurde erst stirnrunzelnd beäugt, dann begeistert gegessen.

  3. Ein Klassiker sondergleichen! Danke, dass du mich daran erinnerst, diesen möglichst rasch bald mal wieder zu kochen… Dann mit deinen Pommes hier! Die sehen herrlich lecker aus 🙂

  4. Autogrill 😀 Ich hatte selbst in kleinen Restaurants in Frankreich ähnliche Erlebnisse… zum Glück habt ihr überlebt!
    Und deine Fritten schnapp ich mir mal. 🙂

    • Pommes mit Sauce Tatar dazu ist wunderbar. Normalerweise brauche auch ich als Gelegenheits-Fleischesserin dazu kein Steak. Aber diesmal mußte es sein 😉

  5. Ich nehme bitte alles, aber das von dir und nicht das vom Autogrill. 😉 Ich habe noch Zeit für meinen Teller, oder? Muss gleich gucken wann Einsendeschluss ist.

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