Ile Flottant

ile flottant

Die Feiertage sind ja nun schon wieder vorbeigesaust. Für den nächsten Anlass schiebe ich einen schönen Nachtisch hinterher 🙂 .

Das ist mein Lieblingsdessert. Und zugleich mein Angstgegner. Schneeeier, die wie kleine Inseln auf einer Crème anglaise schwimmen. Ich bin keine große Dessert-Esserin, aber da könnte ich mich reinlegen. Schon oft gegessen. Und unzählige Male daran gescheitert, diese Leckerei selbst herzustellen. Crème anglaise – kein Problem. Aber diese vermaledeiten Schneeeier – nix zu machen. Jedesmal gingen sie beim Garen auf wie Luftballons, und jedes Mal fielen sie zu klitschigen, ungenießbaren Fladen zusammen, wenn ich sie von der Hitze nahm.

Diesmal hat es funktioniert. Ich habe mich mal fast übergenau ans Rezept gehalten…die Eischneemasse ist nicht so hoch aufgeschossen wie sonst, dafür ist sie aber hinterher auch nicht in sich zusammengesackt.  Ile flottant gibt es jetzt öfter….

Die Crème anglaise bezieht hier ihren besonderen Kick durch etwas Langpfeffer. Wer den nicht hat oder mag, kann ihn weglassen oder durch normalen Pfeffer ersetzen.

Der Nachtisch läßt sich gut vorbereiten: Man kann die Komponenten herstellen, gekühlt aufheben und vor dem Servieren alles fix zusammenstellen.

Für die Crème anglaise:

  • 4 Eigelb
  • 80 gr. Zucker
  • 1 Vanilleschote
  • 500 ml Milch
  • 1/2 TL Langpfeffer, im Mörser fein zerstoßen

Für die Schneeeier:

  • 2 Eiweiß
  • 50 gr. gesiebter Puderzucker
  • etwas Zitronensaft
  • 1 Prise Salz

Zunächst die Crème anglaise herstellen: dazu das Mark der Vanilleschote auskratzen. Die Milch, das Mark, die Vanilleschote und den Langpfeffer in einen Topf geben und alles kurz aufkochen lassen. In einer Schüssel Eigelbe und Zucker mit einem Schneebesen verquirlen. Etwas heiße Milch einrühren, dann schöpflöffelweise die restliche Milch in die Eigelbmischung quirlen. Die Masse in einen frischen Topf geben und bei ganz geringer Hitze noch 5 min weiterrühren, bis die Eiermilch etwas dick wird. Nicht kochen lassen, sonst gerinnt das Ei. Dann vom Feuer nehmen, abkühlen lassen und einige Stunden kühl stellen. Die Masse dickt dabei weiter ein.

Für die Schneeeier die Eiweiße mit Puderzucker, Zitrone und Salz steif schlagen bis sich Spitzen bilden.

Dann in einer weiten Pfanne Wasser zum Köcheln bringen. Von der Baisermasse mit einem Esslöffel nacheinander Nocken abstechen und auf das siedende Wasser legen. Die Nocken im Wasser einige Minuten ziehen lassen. Sie sollen aufgegangen sein und gerade eben fest werden. Ich habe es diesmal so gemacht, dass ich die Nocken noch eine Minute habe ziehen lassen, als ich schon das Gefühl hatte, dass sie fertig sind.

Nocken mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf Backpapier abtropfen lassen.

Zum Anrichten jeweils etwas Crème anglaise in ein Glas geben und eine Schaumnocke darauf drapieren. Ich hatte keine Gläser, die oben weit genug waren, um eine ganze Nocke aufzunehmen und habe deshalb kleinere Nocken ausgestochen.

Rezept adaptiert aus: Rachel Khoo, Paris in meiner Küche*

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38 Kommentare

      • Komisch, sind mir noch nie aufgefallen. Werde gleich beim nächsten Einkauf mal danach Ausschau halten! Bei Wissler gab es auch viele Blüten – da war ich schon sehr angetan davon. Dann dachte ich, wo er die wohl her hat… Aber ich denke, dass er sie selber getrocknet hat… Da waren unglaubliche Blüten mit intensiven, völlig verschiedenen Geschmäckern dabei…

  1. Das ist aber hohe Dessertschule, mein lieber Herr Gesangsverein *staun*. Ob ich mich daran wagen kann? Dessert ist ja nicht sooooo mein Ding. Also essen schon, aber herstellen… Aussehen tut es jedenfalls fantastisch, so schön fluffig.

    • Ich bin auch nicht die Dessert-Königin; im Grunde noch nicht mal beim Essen. Aber das hier hat mich verfolgt….und jetzt bin ich ganz froh, dass ich es nicht nur im Urlaub haben kann 🙂

  2. Bei uns gibt es ja auch höchstselten Nachtisch, meist wenn Gäste da sind- da ist so was Vozubereitendes perfekt. Bisher hab ich dieses Rezept überblättert, nach dem Motto das kriegst du eh nicht hin. Aber jetzt kann ich ja bei dir gucken…

  3. Wow, sehr gut sieht Dein Teller aus,
    Von Langpfeffer habe ich noch nichts gehört, werde mich mal auf die Suche begeben 🙂
    Liebe Grüße

  4. Wiener Schneenockerln sind so ähnlich, nur gart man die in Milch. So schön, wie deine „Inselchen“ ausschauen, habe ich die allerdings noch nie zusammengebracht.
    Der Pfeffer in der Creme Anglaise klingt sehr gut!

  5. Das sieht ja wunderschoen aus! Die VIP Version der Schneeballen, die ich aus meiner Kindheit kenne – und welch ein Zufall, genau dieses Dessert habe ich fuer mein naechstes Essen fuer Gaeste am Freitag geplant! Hoffentlich krieg‘ ich das auch so toll hin! Grosses Kompliment 🙂

  6. Wow, was für ein wunderschönes Frühlingsdessert. Die Blüten sind wirklich ein Hingucker. Und der kleine Kick durch den Langpfeffer gefällt mir sehr! Chapeau!

  7. Was für ein edles Dessert, super gemacht und eine echte Herausforderung.
    Langpfeffer ist klasse, den mag ich sehr, aber noch nie mit süß probiert. Danke und liebe Grüße
    Ingrid

    • Gutes Gelingen! Ich glaube, herausgefunden zu haben, dass der Trick darin besteht, die Nocken einen Ticken länger ziehen zu lassen, als es nötig erscheint….

    • Tut mir leid, dass es nicht funktioniert hat. Ich habe auch einige Fehlversuche hinter mir – und entsprechend oft Crème anglaise ohne Insel drin serviert…. 😉

  8. Aber auch die Crème anglaise ist grandios in die Hose gegangen. Der Hund war gluecklich, dem hat’s geschmeckt, und ich musste improvisieren und aus Vanillepuddingpulver eine Sauce machen, denn die Zeit draengte. Wie gut, dass alle trotzdem sehr zufrieden waren! Aber Nachtisch ist einfach nicht mein Ding.

  9. Ich meine mich duster zu erinnern, dass ich beim allerersten Mal Rührei aus der Crème gemacht habe – aber immerhin hast Du Deinen Hund glücklich gemacht 🙂

  10. Toll, gerade erst in einem kulinarischen Krimi von den Inseln gelesen, festgestellt daran habe ich mich noch nie versucht, und jetzt ist gleich ein Rezept. Merci
    Liebs grüessli
    Irene

  11. In F sind die îles flottants ein sehr bekanntes Dessert – sollte ich mich je daran machen, dann bestimmt nicht, bevor ich bei dir vorbei geschaut habe!

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