Einfaches Vollkornbrot und eine Frage

einfaches vollkornbrot

Hilfe, ich habe den Überblick verloren. Brot ist alle. Sauerteig habe ich keinen angesetzt. Da hilft nur …. Hefe. In meiner Not habe ich mich an Bernd Armbrust gewandt und sein Vollkornbrot-Rezept hervorgekramt.

Und bei der Herstellung musste ich an Katha von Esskultur denken, die neulich einen sehr lesenwerten Artikel über das Abkupfern von Rezepten geschrieben hat. Sie hatte sich verständlicherweise darüber geärgert, dass in Foodblogs, aber auch in Zeitschriften, nur selten Quellen für Rezeptideen angegeben werden.

Wie ist das denn nun? Die Idee zu diesem Brot stammt aus dem Buch „Brot“ von Bernd Armbrust*. Ein empfehlenswertes Buch übrigens, wenn man mal eben schnell ein Brot backen will. Trotzdem habe ich alles letztendlich ganz anders gemacht – im Originalrezept gibt es kein Brühstück. Es wird deutlich mehr Hefe verwendet, Buttermilch statt Kefir kommt rein, eine beachtliche Menge Zuckerrübensirup und außerdem noch Sprossen. Und dann wird noch bei ganz anderen Temperaturen gebacken. Von wem ist denn nun das Rezept? Die Quelle für die Idee gebe ich selbstverständlich an, denn ich habe mich ja inspirieren lassen.

Wie haltet Ihr es mit Quellenangaben?

Brühstück:

  • 125 gr. Roggenschrot
  • 125 gr. Weizenschrot
  • 50 gr. Leinsamen
  • 50 gr. Sesamsaat
  • 75 gr. Sonnenblumenkerne

Brotteig:

  • Brühstück
  • 450 gr. Kefir (oder Buttermilch)
  • 1 EL Honig
  • 10 gr. frische Hefe
  • 10 gr. Salz
  • 250 gr. Dinkellvolkornmehl
  • 1 TL gemahlenes Brotgewürz nach Geschmack (ich habe Fenchel und Koriander genommen)
  • Fett und Haferflocken für die Form

Zunächst für das Brühstück alle Zutaten in eine Schüssel geben und dann so viel kochendes Wasser darüber geben, dass die Zutaten ganz knapp bedeckt sind. Schüssel zudecken und alles mindestens eine Stunde stehen lassen.

Für den Brotteig alle Zutaten zu einem elastischen Teig verkneten. Den Teig mindestens eine Stunde ruhen lassen.

Eine Kastenform gründlich ausbuttern und mit den Haferflocken ausstreuen. Den gegangenen Teig, der recht weich ist,  in die Form geben, mit einem sauberen Geschirrtuch bedecken und nochmals in mindestens einer Stunde aufgehen lassen.

Den Backofen auf 250°C vorheizen. Das Brot einschieben, dann mit der Blumenspritze zur Dampferzeugung ein paar Stöße Wasser in den Ofen geben. 10 min backen, dann auf 220°C zurückschalten und das Brot in ca. 40 min fertig backen. Das Brot ist gar, wenn man auf die Unterseite klopft und es hohl klingt.

Print Friendly, PDF & Email

32 Kommentare

  1. Ein Brot ohne Sauerteig und dann auch noch Vollkorn, juhu! Habe es nämlich immer noch nicht geschafft, mir selbst einen Sauerteig anzusetzen, hmpf. Danke für dieses Rezept und die Quellenangabe dazu. 😉
    Die meisten Rezepte auf meinem Blog sind von einem Buch / anderen Blog inspiriert aber ich koche sie ganz selten 1:1 nach. Trotzdem nenne ich IMMER meine Quelle. Ich kann Kathas Artikel nur voll unterschreiben…!

    • So weit weg von mir kannst Du gar nicht wohnen. Soll ich Dir ein Töpfchen Sauerteigansatz vor die Tür stellen, mit Gebrauchsanweisung – und Quellenangabe 🙂 ?

  2. Ich kann die Empörung über die Quellenangaben nicht so ganz verstehen. Wenn ich etwas veröffentliche gebe ich das immer an, wo ich mich inspirieren hab lassen, falls es nicht von mir selbst ist. Ich koche nur ganz selten wirklich nach Rezept, trotzdem schreib ich es dazu, einfach um meine Leser zu informieren. Ich finde es allerdings nicht schlimm, wenn das jemand nicht macht, solange nicht direkt behauptet wird, dass es eine komplette Eigenkreation ist…
    Wenn es selbst gekocht wurde und selbst ein Foto gemacht wurde, wäre ich auch nicht böse, wenn ein Rezept von mir irgendwo 1:1 auftauchen würde. Über eine Verlinkung würde ich mich dagegen freuen, es aber nicht unbedingt als selbstverständlich annehmen.
    Empörung ist dann auf alle Fälle gerechtfertigt wenn ein Rezept im Originaltext und inkl Foto einfach kopiert und dann behauptet wird, es wäre selbst gemacht. Dann schmückt man sich einfach nur mit fremden Federn.
    Gerade in einem Kochjournal erwartet aber niemand (ich zumindest nicht) ausgefallene Neuheiten der Redakteure, sondern eben Rezepte, die es schon irgendwo gibt, die gesammelt und dem Leser zugänglich gemacht werden. Das erwarten die Leser meiner Meinung nach und ihnen ist egal, woher das Rezept im Endeffekt stammt.
    So, lange Schreibselei, dabei ging es ja eigentlich ums Vollkornbrot. Will ich schon lange wieder einmal machen, vielleicht schaff ich es jetzt endlich wieder. Das gekaufte vom letzten Wocheende war jedenfalls so gar nicht gut…

    • In einer Kochzeitschrift habe ich schon die Erwartung, dass ich neue Ideen präsentiert bekomme; deswegen kaufe ich die ja. Und immerhin verdienen die Menschen, die dort arbeiten, ja ihr Geld damit. Natürlich greift man immer auf einen Fundus von vorhandenen Rezepten zurück; dann würde ich aber grade bei einer Zeitschrift schon erwarten, dass man dem Leser mitteilt, woher die Idee stammt.

  3. Dein Post kommt wie gerufen, denn sowohl Vollkornbrot ohne Sauerteig (sieht ganz toll aus, Dein Brot!) als auch die Frage, die Du stellst, beschäftigen mich neuerdings.
    Dass man seine Inspirationquellen zitieren sollte, so sie einem bewusst sind, finde ich selbstverständlich. Unter Bloggern ist das auch eine tolle Art, sich seine Wertschätzung zu zeigen, und da zitiere ich immer, selbst wenn es nur um ein einzelnes Gewürz geht, das ich dann für etwas ganz anderes verwende. Dass darüber hinaus Menschen an unterschiedlichen Orten auf ähnliche Ideen kommen, ist aber auch irgendwie klar – wir leben ja alle in demselben Food-Info- und Angebots-Universum.
    Was Rezepte aus Zeitschriften, Kochbücher, Portalen und Restaurants betrifft, finde ich auch, dass man das benennen sollte. Allerdings würde mich auch mal interessieren, ob denn alle Verlage und Autoren positiv reagieren, wenn sie ihre Werke auf Blogs wiederfinden? Die Rechtslage ist meines Wissens nicht ganz eindeutig geregelt und bietet Interpretationsspielraum, auch die in Kathas Post (danke für den Link, spannender Beitrag) verlinkten Angaben auf iRights.info lassen das vermuten. Hat jemand schon mal bei einem Verlag angefragt, also private Blogger?
    Bislang koche ich für meine Blogs kaum aus Kochbüchern nach, obwohl ich derer viele habe und sie sicherlich als Inspiration einfließen, eine Zutat von hier, ein Kniff von da, eine optische Inspiration von dort. Ich setze so etwas ganz selten mal sofort um, da können Monate und Jahre vergehen, in denen das in meine „Food-Gedächtnis“ einsickert, dazu kommen gesehene Filme, Restaurantbesuche, Kochbücher, Gespräche – das verdichtet sich nach und nach, und je nachdem, was ich gerade im Haus habe oder mir beim Einkaufen vor die Füße fällt, gibt es kleine Synapsen-Kurzschlüsse im Hirn, oft ohne dass ich sagen kann: Diesen Aspekt habe ich von da und jenen von dort. Seit ich blogge, bin ich aber aufmerksamer dafür geworden, auch weil ich inzwischen viel mehr Benennbares und für mich Neues von Außen wahrnehme und weniger eigene vegetarische Neuinterpretationen von Fleischklassikern blogge (die ich tatsächlich als „meine“ Rezepte betrachte, weil da oft viel Trial and Error drin steckt, weil es mit dem Weglassen von Fleisch und Reinnehmen von Tofu oft nicht getan ist, man muss anders vorbereiten, würzen, garen…)
    Frage ist dann nur noch, wie am besten Quellen angeben. Link zu amazon? Oder unverlinkte Angabe von Titel, Autor, Verlag, Jahr? Das macht ja jeder irgendwie anders.
    Oh weh, das ist jetzt sehr lang geworden. Sorry! Aber Du siehst, das Thema bewegt ;-).
    Lieben Gruß
    Claudia

    • Deine Neuinterpratationen sind ganz bestimmt was eigenes, keine Frage.
      Was das Nennen von Büchern oder Zeitschriften angeht, komme ich auch manchmal ins Grübeln. Wenn ich Ideen von da habe, nenne ich die Quelle; ich verlinke zur Zeitschrift, oder bei Büchern zu Amazon. Aber ich halte mich ja nie an Rezepte, wer bei der Quelle also nachschaut, findet im Grunde meist ein anderes Rezept. Eben so, wie bei diesem Brot. Vermutlich müßte man dann tippen: Rezept adaptiert aus….oder so.
      Was ansonsten das Nennen von Quellen angeht gibt es, wie die Wilde Henne unten schreibt, den Unterschied zwischen Gesetz und Anstand…

      • Die Unterscheidung der Wilden Henne gefällt mir auch sehr gut – und wer den Anstand wahrt, macht sich als Blogger auch glaubwürdiger. Ich werde demnächst zum ersten Mal etwas direkt aus einem Kochbuch Nachkonditortes (und Verändertes) bloggen und das dann natürlich entsprechend benennen. In deutschen Blogs fällt mir auf, das viel auf amazon verlinkt wird, da bin ich mir aber noch nicht so sicher, ob ich für einen Händler unbezahlte Werbung machen will. In englischsprachigen Blogs finde ich öfter die Angaben zu Titel, Autor und Verlag als unverlinkten Text. Man könnte auch auf den Verlag selbst verlinken, auch eine Möglichkeit.

        • Ich denke, als Quellenangabe genügt doch bei Büchern die Nennung von Autor und Titel. Die Amazon-Links sind in der Regel keine uneigennützige Werbung; auch bei mir nicht. Amazon betreibt ein Affiliate-Programm. Wenn darauf Links gesetzt werden, und es kauft jemand zufällig was über den Link, dann bekommt der verlinkende Blogger einen kleinen Obolus. So auch bei mir. Ich muss das jetzt noch fünf Jahre machen, dann kann ich mir ein Zweit-Kochbuch gönnen 😉

      • Zweit-Kochbuch, das ist ja herrlich, ich kugel hier gerade lachend unter dem Tisch :-). Weißt Du denn schon, welches es in fünf Jahren dann sein soll ;-)?
        Stimmt, von dem Programm hatte ich auch schon mal gehört. Wie sind denn da Deine Erfahrungen, findest Du das empfehlenswert?

        • Sagen wir mal so….ich habe keinen Ärger damit. Eine goldene Nase hab ich mir auch noch nicht verdient. Frag mich mal in ein paar Jahren, wenn es für Amazon ans Auszahlen geht 🙂

      • Ich hab auch schon auf Amazon verlinkt, aber nur, wenn das Buch eigentlich vergriffen ist und bei Amazon nur noch gebraucht gekauft werden kann. Und ich verdiene sicher nix, wenn ich auf Amazon verlinke.
        Wenn immer möglich verlinke ich jedoch direkt auf den Verlag, der das Buch rausgegeben hat.

  4. Abkupfern, Quellenangaben, Copyright, Bildrechte… das ist ein Thema ohne Ende. Es gibt gewisse Gesetze, die gilt es einzuhalten und dann gibt es so etwas wie Anstand – und der geht vielen einfach ab!
    Wenn ich ein Rezept aus einem Kochbuch nachkoche und dies verblogge, ist es selbstverständlich, dass ich angebe, aus welchem Buch ich das Rezept habe. Und ebenso selbstverständlich ist es, dass ich das Rezept nicht einfach 1:1 aus dem Buch abschreibe (Zutatenliste schon), sondern die Herstellung komplett neu mit eigenen Worten schreibe. Abschreiben ist nicht erlaubt, anders schreiben jedoch schon.
    Genauso verfahre ich, wenn ich auf einem Blog ein Rezept sehe und dies nachkoche. Link und ein paar Worte zum entsprechenden Blog sind ein Muss!
    Bei Bildern gilt die Null-Toleranz-Grenze. Ich darf nirgendwo ein Bild hernehmen, dessen Veröffentlichungsrecht ich nicht besitze. Und genauso würde ich stinksauer, wenn jemand ein Bild von mir verwendet, ohne mich vorher zu fragen.
    Wenn ich bei einem Blog-Event mitmache, gebe ich mit meiner Teilnahme automatisch meine Einwilligung, dass der Event-Ausrichter ein Rezeptbild von meinem Blog bei seiner Eventzusammenfassung veröffentlichen darf.
    Alle andern haben mich gefälligst zu fragen, ob sie ein Bild von mir veröffentlichen dürfen. Ich entscheide dann von Fall zu Fall, ob ich für das Bild ein Honorar verlange (wenn es für einen kommerziellen Zweck genutzt wird) oder ob ich es umsonst zur Verfügung stelle. Letztes Jahr hat mich eine kleine Musikzeitschrift um ein Bild angefragt, vergangenen Monat wollte ein Filmemacher ein Bild von mir für seine Facebook-Seite. Bei beiden habe ich kein Honorar verlangt.
    Ich verlinke auch oft zu andern Bloggern, die grad was ähnliches wie ich verbloggt haben. Letztens z.B. die Meringuierte Zitronentarte. Das Rezept hatte ich von Schokozwerg, Dirk von Cucinaepassione und Andy von Lieberlecker hatten ein, zwei Tage vorher auch Zitrustörtchen mit Baiser verbloggt. Ich finde es dann ganz schön, wenn man zu allen einen Link setzt. Weil erstens alle Rezepte ja thematisch zusammen passen, aber auch, weil ich es nett finde, meine Leser auf Blogs, die ich selber mag, aufmerksam zu machen. Und der Link zu Schokozwerg vom Charlottenblog war sowieso selbstverständlich, weil ich ja das Rezept von dort hatte.
    Ich muss ehrlich sagen, ich kenne kein Pardon, wenn jemand abkupfert. Wenn ich ein Bild oder eine Textkopie von mir irgendwo finde, gibt es eine ziemlich scharfe Mail mit der Aufforderung, Bild zu entfernen und den Text entweder umzuschreiben (mit Quellenangabe) oder zu entfernen. Falls diesbezüglich nichts passieren würde, würde ich rechtliche Schritte einleiten.

  5. Ich denke mal, ich bin da sehr korrekt!!
    Die Diskussion kann ich trotzdem nicht ganz nachvollziehen. Wir bewegen uns hier im Netz in einem öffentlichen Raum.
    Jeder kann bei jedem schauen und das wollen wir doch auch.
    Beim Schauen kommen manchmal Ideen von rechts, von links, von oben..und oft fließt alles zusammen. Auch das wollen wir doch so.
    Wenn aus diesem Brei Neues entsteht…wie wunderbar!
    Wer kann wirklich sagen woher eine Idee ursprünglich stammt.
    Der besagte Bete-Kuchen aus der e&t und das „ursprüngliche“ Rezept von Nigel Slater sind ein gutes Beispiel.
    Ich kenne ältere Bete-Kuchen-Rezepte als das von Nigel Slater.
    Die Diskussion setzt außerdem voraus: Jeder müsste JEDE Publikation kennen.
    Ich kenne nur eine Handvoll Blogs und alle Kochbücher der Welt stehen auch nicht in meinem Schrank
    Abgesehen davon: Ich kenne keinen „einzigen“ Blog, der nicht korrekt verlinkt, Quellen und Idee angibt.

    • Danke für Deine Meinung. Ich finde die Diskussion spannend, deswegen frage ich ja so dumm 😉 . Ich freue mich, wenn aus der Vermischung von Ideen etwas Neues entsteht, denke aber auch, dass man den Ideengebern danken sollte. Die Frage, wann ein Rezept tatsächlich neu ist, wird sowieso niemand klären können…. 😉

  6. Ja, das kenne ich. Habe mir auch gerade mal wieder ein neues Brot Buch zugelegt (Hädecke-Verlag). Tolle Auswahl an Rezepten, aber Gehzeiten und auch mal die Zutaten werden meistens geändert/angepasst.
    Ich gebe auch immer an „inspiriert durch“ oder „angelehnt an“.
    Und ganz lustig wurde es, als ich aus besagtem Buch das Grahambrot nachgebacken habe, beim Post schreiben ein bisserl gegooglte, um mich über das Grahambrot zu informieren, um dann festzustellen, dass es garkein Grahambrot ist…
    Also soweit ich das sagen kann, gebe ich die Quellen, auch wenn sie nur zur Inspiration dienten und komplett auf den Kopf gestellt wurden, an. Ehrensache, oder?

  7. Das Brot schaut sehr, sehr gut aus! Leider habe ich auch noch nie Sauerteig gemacht, daher blieb es bis dato beim Hefe-Brot.
    Anfangs gab ich nie Quellen an – da war mein Blog aber auch noch nicht dazu gedacht, dass den irgendjemand anderer liest als meine Freunde. Anfangs hatte ich ja noch nicht einmal Fotos! Und seit sich das anders gestaltet, hab ich natürlich Quellen angegeben.

  8. Hey, irgendwie hab‘ ich dich gestern nicht gesehen, bzw. dein saftiges Brot! Schöne Rettungsidee 🙂 Und zum anderen. Da schliesse ich mich mal Sybille an!

  9. Tolles Brot und spannende Diskussion. Ich hatte vor Jahren tatsächlich mal Probleme mit G*U, die bei den Küchen*göttern zunächst noch nicht mal das Nachkochen eines Rezeptes gestatten wollten. Da sind sie aber nach ziemlicher Entrüstung in der Bloggerszene zurückgerudert. Jetzt darf nachgekocht werden, wenn verlinkt wird. Nur darf nicht von dort zu Dir verlinkt werden, wenn Du da auch einen Account hast.
    Ansonsten sind die Verlage ja sogar daran interessiert, wenn man dadurch Werbung für ein Buch macht, wenn man daraus nachkocht, solange die Bilder die eigenen sind. Ich habe mich mal mit einem Anwalt für Medienrecht unterhalten. Bild ist geschützt, die Reihenfolge der Rezepte (also ein Kochbuch nicht einfach im Blog abschreiben) und im Idealfall, selbst wenn komplett nachgekocht, die Arbeitsanleitung selber formulieren. Dann ist man auf der (relativ) sicheren Seite. Ich nenne immer die Quelllenangabe, wenn ich 2 Rezepte fusioniert habe, auch mal beide, verlinke. Es ist aber nicht standard. Längst nicht bei jedem Foodblogger ist immer eine Quelle, ein Ursprung oder die Idee, wo das Rezept herkommt genannt. Besonders wütend werde ich, wenn ungefragt Bilder und Inhalte weiterverwendet werden. Da nehme ich mir dann auch einen Anwalt nach einer scharfen Mail mit Fristsetzung. Wenn die nicht wirkt, der bekommt Post vom Anwalt. Bin da gerade ziemlich sauer, weil einer dreist ca. 20% meiner Inhalte auf seinem Blog als seine Ideen ohne Angaben verwendet. Inkl. Bild + Text, nur die Bilder neu formatiert.

    • Herzlich willkommen hier.
      Insgesamt ist das wohl eine (interessante) Grauzone mit den Rezepten. Rechtlich ist es wohlormalerweise so, dass das Urheberrecht schon nicht mehr problematisch ist, wenn etwas am Rezept verändert wird. Ich verändere eigentlich immer etwas, das ist ja der Spaß an der Sache :-). Ich halte es aber mit der Wilden Henne: es sollte zum guten Ton gehören, seine Quellen zu nennen. Fotos zu übernehmen und als eigene auszugeben, steht sowieso außerhalb jeglicher Diskussion.

  10. Wie schön, das Brot auch bei Dir zu finden. Ich fand es (ebenfalls ohne Sprossen und mit weniger Sirup) sehr „idiotensicher“ und schmackhaft. Ich verlinke auf das Buch beim jeweiligen Verlag, seit ich mich in letzter Zeit immer häufiger über Amazon ärgere. Falls der Verlag keine gescheite Website hat, verlinke ich dennoch zum Online-Händler – ohne Affiliate-Programm. Das ist mir zu minikleinteilig, finde es aber legitim, wenn man es nutzen will. Wenn mir wirklich erst die Idee zu einem Gericht über ein anderes Rezept (Blog, Buch, TV) kam, gebe ich das an. Häufig habe ich selber Bock auf ein Essen und stöbere im Netz, in verschiedenen Kochbüchern, bis ich dann die für mich eigene, passende Variante selber erstelle. Hier gebe ich die Quelle(n) nur noch an, wenn sie maßgeblich zum Gelingen beitragen (z.B. durch einen bestimmten Kniff oder eine exotische Zutat usw.). Ich bin gerne transparent und schmücke mich nicht gerne mit fremden Federn. Viel wichtiger finde ich aber, darauf hinzuweisen, wenn man beispielsweise ein Kochbuch auf Bitte eines Verlages hin (kostenlos) testet bzw. Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen hat. Aber das ist wieder ein anderes Thema, das ähnlich weite Kreise zieht…

    • Da machst Du ja gleich eine neue Bausstelle auf 🙂
      Ich habe noch nie etwas zum Testen angeboten bekommen, aber wenn, wäre es selbstverständlich, dass ich auf das Geschenkle hinweise.

Kommentare sind geschlossen.