Gebackener Tempeh in kreolischer Sauce

tempeh in creolischer sauce

Die Kochpoetin hat mich auf den Tempeh gebracht. Beim letzten Einkauf im Asienladen wanderte er ins Körbchen. Zuhause fing ich dann zu denken an….was macht man nochmal mit Tempeh? Fündig wurde ich in einem Buch, dass seit Jahren in meinem Regal wohnt, aber kaum genutzt wird: The Voluptuous Vegan*. Ich blättere gerne darin, koche aber kaum daraus. Das Buch ist schön und die Rezepte reizvoll, aber die Beschreibungen und Arbeitsanweisungen kamen mir immer sehr umständlich vor. Aber immerhin: drei Rezepte für Tempeh….eines davon habe ich als Inspiration genommen.

Wollt Ihr jetzt wissen, wie es ausgegangen ist? Meine Tochter hatte einen Gesichtsausdruck, den ich als „Jetzt ist sie total durchgeknallt“ interpretierte – sie hielt sich an die Beilage. Mein Sohn probierte immerhin, dann verzog er leidend das Gesicht und sagte: „Mama, das geht gar nicht“. Mein Mann hat mit Begeisterung seine Portion verputzt, sich Nachschlag genommen und meinte: „Das ist ja klasse. Kannst Du öfter machen.“ Und ich? Naja…ich bin noch unentschieden. Die Kombination von Marinade und Sauce fand ich irgendwie überaromatisiert, so dass man vom Tempeh selbst so gut wie nichts geschmeckt hat. Ein paar Stückchen hab ich ohne Sauce probiert und muss zugeben, dass mir die hefige Note nicht so gut gefallen hat. Womöglich sollte ich dem Tempeh dennoch eine zweite Chance geben und es mal mit der gebratenen Version versuchen.

Die Beilage hat übrigens allen geschmeckt….. 🙂

Für 4 Personen:

  • 1 Packung Tempeh (400 gr.)
  • 240 ml Apfelsaft
  • 60 ml Sojasauce
  • 2 EL Apfelessig
  • 1 TL Zucker
  • 1 El Türkische Pfefferpaste (oder Sambal Oelek, je nachdem, was Ihr da habt)
  • 2 Zehen Knoblauch, fein gehackt

Für die Sauce:

  • 2 El Olivenöl
  • 2 Zwiebel
  • 1 grüne Paprika
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Dose Tomaten
  • 1 TL getrockneter Thymina
  • 1 TL Paprika edelsüß
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL Türkische Pfefferpaste
  • 1 TL Balsamico
  • 1 TL Honig
  • Salz, Pfeffer

Zunächst den Tempeh in Würfel schneiden und ca. 10 min lang dämpfen.

Inzwischen für die Marinade alle Zutaten in einer Schüssel zusammenrühren. Dann den Tempeh hineingeben und mindestens 30 min marinieren.

Zum Backen den Offen auf 180°C vorheizen. Tempeh in einer Lage in eine Auflaufformm geben un dmit der Marinade übergießen. 30-40 min backen, bis der Tempeh goldbraun und die Marinade eingekocht ist.

Inzwischen die Sauce zubereiten.  Dafür Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Paprika halbieen, von den Samen bfreien und in Würfelchen schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Paprika anschwitzen, bis das Gemüse weich ist. Dann Tomaten, Lorbeerblatt Thymian, Paprika, Pfefferpaste, Zucker und Balsamico zugeben und alles einige Minuten einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den gebackenen Tempeh in die Sauce geben.

Dazu gab es einen Hirse-Quinoa-Pilaw (wenn schon, denn schon…..). Dafür braucht Ihr kein Rezept: Hirse und Quinoa werden zu gleichen Teilen verwendet. Das Volumen messt Ihr ab.  Das Getreide in ein feines Sieb geben und heiß abbrausen (so wird der Quinoa seine Bitterstoffe los), dann abtropfen lassen. In einem Topf etwas Olivenöl erhitzen, das Getreide dazu geben und anrösten, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Dann die doppelte Volumenmenge Wasser angießen, alles salzen und bei schwacher Hitze ausquellen lassen.

Zum Essen den Tempeh mit dem Pilaw anrichten.

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18 Kommentare

  1. Ich muß zugeben bezüglich Tempeh völlig ahnungslos zu sein…und gespannt wie sich dein Verhältnis hierzu entwicklen wird. Kreolisch hingegen ist mir sehr sympathisch.

    • Tempeh hatte ich gaaanz früher schon mal…in Indonesien ist er ein gängiges Nahrungsmittel. Ich fand den Eigengeschmack schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich glaube, ein Päckchen muss ich noch verarbeiten, bevor ich wirklich weiss, was ich davon halten soll.

  2. Unentschieden ist schön gesagt. Ich habe mich erst einmal dagegen entschieden, Tempeh in naher Zukunft zu kaufen. Das Leben ist zu kurz für „Ich-weiß-nicht-so-recht-Essen“.

  3. Die kreolische Sauce klingt interessant! Das ist so eine Ecke, mit der ich noch keine Erfahrung habe. Aber Du scheinst ja wirklich in allen Küchen zu Hause zu sein, toll!
    Der arme Tempeh, er hat’s nicht leicht, neue Freunde zu finden ;-). Deine Hefe-Assoziation finde ich übrigens sehr treffend, da bin ich noch gar nicht drauf gekommen und beschreibe ihn anderen immer als nussig-pilzig. Aber hefig trifft’s – und ich persönlich liebe ihn ja…

    • Ich futtere mich so durch 🙂
      Nussig-pilzig trifft es auch, aber ich hatte so einen Nachgeschmack auf der Zunge, den ich nicht nicht näher beschreiben kann. Allerdings hat diese Sauce auch ziemlich viel maskiert.

  4. Aussehen tuts toll…doch ich weiß, dass mir Tempeh nur so lala schmeckt.
    Zum Tofu kann ich dir aber noch berichten…der wird gerade im Kühlschrank immer besser. Liegt vielleicht am Salzwasser?? ist ja auch egal…auf jeden Fall mache ich ihn jetzt doch öfters mal selbst.

  5. Sieht köstlich aus. Kreolisch finde ich klasse (und das mit dem veganen Kochbuch kenne ich :-)). Wirklich schade, dass der gute alte Tempeh so oft auf Widerstand stößt. Dabei ist der doch so gesund 😉 Nett, dass du ihm eine zweite Chance einräumst. Ich fand ihn scharf gebraten richtig gut. Und ich bin auf deinen Tofu gespannt! Hast du ganz normale getrocknete Sojabohnen genommen? Vielleicht sollt ich auch…?

    • In diesem Buch stehen nette Rezepte. Aber es ist (für mich) arg unpraktisch formuliert. Den Tempeh werde ich dann auch mal scharf braten, möglich bekommt ihm das besser 😉
      Bei der Tofu-Herstellung gab es eine kleine Verzögerung – aber heute ist er dran. Basis sind getrocknete Sojabohnen. Ob Du auch solltest, sag ich Dir dann 😉

  6. Tempeh habe ich schon häufig gelesen, aber noch nie geschmeckt. Bevor ich das auf den Tisch des Hauses bringe würde ich gerne mal kurz den Mann mit Dir tauschen 😉

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