Chocolate krantz cakes

schokoladen-kranzkuchen

Ein bißchen scheint es doch so zu sein, dass sich am Duo Ottolenghi/Tamimi die Geister scheiden. Es gibt Schwärmer, zum Beispiel hier und hier. Und Enttäuschte gibt es auch.

Ich mag die Rezepte ja. Was möglicherweise auch etwas daran liegt, dass ich Rezepte nicht allzu ernst nehme. Was mir komisch vorkommt, wird halt anders gemacht. Enttäuschungen gibt es natürlich trotzdem. Manchmal wirkt so ein Gericht beim Lesen einfach göttlich und das Ergebnis ist trotzdem – Wortschöpfung geklaut hier bei Frau Neudecker – unterwältigend.

Nicht so bei diesem Kuchen. Im Hinterkopf hatte ich ihn schon vor Weihachten, aber da hatten wir zu viele Plätzchen. Aber jetzt! Der Kuchen macht ein weinig Arbeit, aber er schmeckt spektakulär – definitiv schneller gegessen als gebacken. Einen Fehler allerdings habe ich gemacht: ich habe das Rezept halbiert und nur einen Kuchen gebacken. Zwei wären besser gewesen; also gebe ich hier die vollen Rezeptmengen.

Der Kuchen wird am Ende mit Sirup bestrichen. Die Autoren betonen, dass es wichtig ist, den gesamten Sirup zu verwenden. Ich habe trotzdem nur die halbe Sirupmenge angesetzt, denn ich habe unschöne Erinnerungen an sirupgetränktes orientalisches Gebäck – zu süß für mich. Mit der halben Menge hatte der Kuchen genau die richtige Süße für uns.

Für 2 Kuchen:

  • 530 gr. Mehl; plus etwas zum Arbeiten
  • 100 gr. Zucker
  • 5 gr. Frischhefe (Original: 2 Tl Trockenhefe, ich finde, das ist zu viel, wenn der Teig über Nacht gehen soll)
  • abgeriebene Schale von 1 Zitrone
  • 3 große Eier
  • 120 ml Wasser
  • 150 gr. weiche Butter, plus etwas für die Backformen

Füllung:

  • 50 gr. Puderzucker
  • 30 gr. Kakao
  • 130 gr. Bitterschokolade
  • 100 gr. Pecannüsse
  • 2 El Zucker

Sirup:

  • 130 gr. Zucker (Original: 260 gr.)
  • 80 ml Wasser (Original: 160 gr.)

Am Vorabend für den Teig Mehl, Zucker, und Zitronenscale in eine große Rührschüssel geben. Hefe in das Wasser krümeln und unter rühren auflösen. Hefewasser und Eier in die Teigschüssel geben und alles verkneten, bis der Teig anfängt, sich zusammenzufügen. Dann Salz und nach die nach die Butter zugeben und alles so lange kneten, bis der Teig glänzt, elastisch ist und sich von den Rändern der Schüssel löst. Die Schüssel gut abdecken. Am besten eignet sich eine Teigschüssel mit Deckel, zur Not die Schüssel mit Frischhaltefolie luftdicht zudecken. Teig über Nacht zum Gehen kühl stellen.

Am nächsten Tag zwei Kastenformen mit Butter gründlich ausfetten.

Für die Füllung die Nüsse grob hacken.

Puderzucker, Kakao, in Stückchen gebrochene Schokolade und Butter in einen kleinen Topf geben und bei niedriger Hitze auf den Herd stellen. Rühren, bis Butter und Schkolade geschmolzen sind; so bekommt man eine streichfähige Füllung.

Jetzt zum Teig: Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Den Teig aus der Schüssel holen und in zwie gleiche Teile teilen. Eine Hälfte wieder in die Schüssel geben, mit der anderen den ersten Kuchen formen.

Dazu den Teig zu einem gleichmäßigen Rechteck ausrollen, das so lang sein sollte wie die verwendete Kastenform. Das Rechteck mit der Hälfte der Füllung bestreichen, dabei an allen Seiten einen Rand von ca. 1 cm frei lassen. Dann mit der Hälfte der gehackten Nüsse und des Zuckers bestreuen. Die von Dir entfernte Längsseite der Teigplatte mit etwas Wasser bepinseln. Jetzt die Teigplatte zu einer Roulade aufrollen, dazu beginnst Du mit der Längsseite die vor Dir liegt und endest an der gegenüberliegenden Seite. Die Naht gut zusammenpressen. So. Jetzt kommt der interesannte Teil. Die Roulade wird in 2 Teile geschnitten. Dazu an den Enden je 2 cm abschneiden. Dann, am besten mit einem Brotmesser, die Rouladen der Länge nach in zwei Teilge schneiden. Die Teigstreifen jetzt so auf der Arbeitsfläche drapieren, dass sie Schokofüllung oben liegt. Jetzt die beiden Teigstreifen an einem Ende zusammenpressen und dann umeinander wickeln. Das geht am besten, wenn man erst die linke über die rechte hebt, dann wieder die rechte über die linke und immer so weiter, bis man mit einem einfachen Zopf endet. Die Füllung muss dabei immer nach oben schauen. Geschafft. Ab in die Kastenform damit. Und jetzt alles noch mal mit der zweiten Teighälfte 🙂 .

Die Formen abdecken und die Kuchen nochmals 1 1/2 h gehen lassen.

Ofen auf 190°C vorheizen. Kuchen ca. 30 min backen. Sie sind fertig, wenn ein Zahnstocher sauber wieder aus dem Kuchen herauskommt.

Während die Kuchen backen, für den Sirup die Zutaten in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen lassen. Die fertig gebackenen Kuchen gleich mit dem Sirup bepinseln und dann in der Form abkühlen lassen.

Rezeptidee: Ottolenghi/Tamini; Jerusalem*

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14 Kommentare

  1. Da habe ich grad gefrühstückt und du kommst mit sowas! Köstlichem! Mist, für uns zwei ist so ein Kuchen immer zuviel, aber vielleicht kann ich die Menge vierteln und einen ganz kleinen, niedlichen Kuchen backen? 🙂

    • Ich hatte das Rezept ursprünglich halbiert und nur einen Kuchen gebacken. Wir sind zu viert, und der Kuchen war so schnell weg, dass ich bereut habe, nicht zwei gebacken zu haben. Vierteln stelle ich mir schwierig vor; vielleicht backst Du einen Kuchen und frierst ein bisschen was ein?

  2. Ich kann gar nicht anders als Rezepte abzuändern, wenn es auch gar nicht nötig wäre. 😉 Der Kuchen sieht superlecker aus, hätte ich nicht schon einen Gugelhopf gebacken, wäre der jetzt sofort dran.

  3. Gerade gestern habe ich meine letzten Walnüsse(würde ich statt Pecans nehmen) und Schoko Vorräte aufgebraucht, dieses Rezept hätte gewonnen in der Wahl. Was nicht ist…..
    Super ausgesucht und toll gemacht.
    Der Sirup ist wirklich a bissi zuviel.
    Aaaber bei meinem nächsten Einkauf gibt’s vielleicht doch ein paar Pecans zu ergattern und die Schoko Vorräte werden wieder angelegt und los geht’s. Der Junge „A“ ist doch ein Fan von sowas und da mache ich ihm mal die Freude und mir :)) Liebe Grüße und ein schönes Wochenende. Ingrid

  4. Schöne Idee, Schokolade und Nüsse, das merke ich mir- bisher hatte ich immer entweder oder als Füllung für derlei Kuchen. Und was Ottolenghi angeht, lese ich gerne in den Blogs davon, finds interessant, ohne dass mich gleich die Kauflust überfällt…. ich beobachte weiter.

    • Inzwischen kann man sich doch die getesteten Rezepte aus den Blogs zusammensammeln, ohne ein Buch kaufen zu müssen – wobei ich bei Kochbüchern nur schwer widerstehen kann.

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